Deutschland unterliegt im EM-Halbfinale Großbritannien

Nicht die deutschen Rollstuhlbasketballer, sondern die favorisierten Britten sicherten sich bei den European Para Championships das erste von nur zwei direkten europäischen Tickets für die Paralympics 2024 in Paris. Im EM-Halbfinale von Rotterdam reichte es für die deutschen Herren beim 42:63 (15:21/25:31/33:47) gegen Großbritannien leider nicht zu einem Coup. Im Spiel um Bronze stehen die ING-Korbjäger nun am Samstag um 15:00 Uhr dem Verlierer des zweiten Semifinals zwischen Spanien und Gastgeber Niederlande gegenüber, während die Britten zweieinhalb Stunden später auf den Sieger dieser Partie treffen.

Die Deutschen starteten hoch konzentriert in die Partie gegen Weltmeister von 2018. Zweimal lupenrein Jens Eike Albrecht und ein Dreier von Thomas Böhme sorgten so für ein 7:4 (3.), ehe sich Großbritannien wirklich sortiert hatte. Doch nur vier Minuten später sah sich Bundestrainer Nicolai Zeltinger bereits genötigt eine Auszeit zu nehmen, um die britische Antwort auszubremsen. Und so wogte die Partie in der Folge bis zur Halbzeitsirene hin und her, mal erspielte sich die Mannschaft des britischen Headcoaches Bill Johnson und seines „Co“ Joey Johnson, neun Jahre aktiv beim RSV Lahn-Dill, einen Vorsprung (15:23, 12.), mal schlug Deutschland wie beim 23:25 (15.) durch Aliaksandr Halouski zurück.

Nach dem Seitenwechsel zeigte GB-Topscorer Philip Pratt mit einem Dreier zum 25:34, zugleich bereits seine Punkte 17 bis 19 in dieser Partie, wo der siebenfache Europameister an diesem Abend hinwollte. Und so wuchs der Rückstand trotz eines beherzten deutschen Auftritts über 29:40 (24.) auf 31:47 (27.) durch Lee Manning und 35:54 (32.) an. Großbritannien gab sich dabei bis zum Ende keinerlei Blöße und spulte sein Programm im Stil eines Champions ab. Egal was die Deutschen auch versuchten, das Team von der Insel hatte eine nahezu perfekte Antwort.

Bundestrainer Nicolai Zeltinger: „Wir müssen GB heute neidlos gratulieren, sie haben verdient gewonnen! Gegen ihre Defense haben wir nur sehr schwere Würfe bekommen. In der eigenen Verteidigung haben wir gar keinen schlechten Job gemacht, einige ihrer Stars gut kontrolliert, aber eben nicht Phil Pratt. Nun müssen wir die Köpfe wieder hoch bekommen, denn wir wollen die Bronzemedaille!“

Großbritannien: Philip Pratt (26/2 Dreier), Terence Bywater (10/1), Gregg Warburton (10), Lee Manning (6), Simon Brown (5), Ben Fox (4), Kyle Marsh (2), Harrison Brown, Martin Edwards, Lee Fryer, James, Macsorley James Palmer (Rhine River Rhinos Wiesbaden).

Deutschland: Aliaksandr Halouski (11/1, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (10, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (8, RSB Thuringia Bulls), Alexander Budde (5, Hannover United), Nico Dreimüller (4, Rhine River Rhinos Wiesbaden),  Matthias Güntner (2, RSV Lahn-Dill), Jan Haller (2, Hannover United), Lukas Gloßner (BSR Bidaideak Bilbao), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Julian Lammering (BBC Münsterland), Jan Sadler (Hannover United).

Foto: Steffi Wunderl / DBS