Die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen haben sich mit einem überzeugenden 58:25-Sieg (38:15) gegen Frankreich das Ticket für die Paralympics in Paris gesichert – und das ausgerechnet im Alles-oder-nichts-Spiel gegen Frankreich, das als Gastgeber der Paralympics nicht automatisch gesetzt war.

In der Asue Arena in Osaka hatte die deutsche Mannschaft nur in den ersten Spielminuten Probleme, als die Französinnen mit 6:2 in Führung gingen. Deutschland brauchte etwas Zeit, um einen offensiven Rhythmus zu finden, doch nach etwas mehr als sechs Minuten übernahm Deutschland die Führung (7:6). „Wir haben zu statisch gespielt und hatten schwierige Abschlüsse“, erklärte Bundestrainer Dirk Passiwan.

In einer frühen Auszeit forderte Passiwan „mehr Bewegung“ und ein „konsequentes Überzahlspiel“ im Angriff. „In der Verteidigung sind wir dann auf eine Ganzfeldpresse umgestiegen, was ihnen dann Probleme bereitet hat“, fügte der Bundestrainer hinzu. Im Laufe der Partie wurde die Nationalmannschaft ihrer Favoritenrolle immer mehr gerecht. Mareike Miller erhöhte mit einem Dreier auf 14:8. Der Bann war gebrochen, und bis zur Halbzeit baute Deutschland seine Führung auf 38:15 aus.

Angesichts des komfortablen Vorsprungs gab Passiwan in der zweiten Halbzeit allen zwölf Spielerinnen Einsatzzeit. Das deutsche Team erzielte in den dritten und vierten Vierteln zwar insgesamt nur 20 Punkte, doch die geringere Ausbeute fiel nicht ins Gewicht, da Frankreich nur zehn Zähler erzielte.

Wie bereits im Spiel am Vortag gegen Australien war die deutsche Defensive der Schlüssel zum Sieg. Deutschland ließ keinen einzigen Punkt aus Schnellangriffen der Französinnen zu, und auch bei den Punkten in der Zone zeigte sich ein klarer Vorteil (38:8). Außerdem dominierten die deutschen Spielerinnen dank ihrer Größe und cleveren Positionierung bei den Offensiv-Rebounds (12:2).

Mareike Miller war mit 18 Punkten (8/19 FG), 14 Rebounds, 8 Assists und 4 Steals erneut die prägende Spielerin, Svenja Mayer steuerte 12 Punkte (6/12 FG) bei. Frankreichs Angélique Pichon hielt mit 17 Punkten (8/16 FG) und 9 Rebounds tapfer dagegen, erhielt jedoch zu wenig Unterstützung von ihren Mitspielerinnen.

„Es war ein sensationelles Turnier für uns mit vier klaren Siegen. Jetzt werden wir viel feiern und uns dann auf die Vorbereitung für Paris konzentrieren“, sagte Passiwan.

Frankreich ist als Gastgeber nur bei den Herren vertreten, doch zur Freude von „Team D“ sind sowohl die deutschen Damen als auch die deutschen Herren vom 28. August bis 9. September 2024 in Paris dabei.

Text – Nikolas Pfannenmüller
Foto – Danny-Ralph Cäsar / LangCäsar Solutions GbR