Starke Leistung reicht nicht gegen Gastgeber Niederlande
Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren hat eine starke Reaktion auf die Niederlage des Vortages bei den European Para Championship gezeigt und musste sich am Ende denoch geschlagen geben. Mit der Schlusssirene jubelte der EM-Gastgeber Niederlande über einen hart erkämpften eigenen 58:50-Erfolg (13:20/27:32/40:42) in der Rotterdamer Ahoy Arena.
Dabei startete die deutsche Auswahl bärenstark in die Partie gegen den amtierenden Europameister, nachdem Kapitän Jan Haller in den ersten 3:10 Minuten alle seine fünf Versuche lupenrein in die Reuse der Hausherren einschweben ließ. Die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger baute diese 10:6-Führung zunächst bis auf 17:8 (9.) aus und sich eine packende und hochklassige Partie entwickelte. Während bei den ING-Korbjägern in der Offensive die Anteile verteilt waren, standen bei Oranje vor allem Quinten Zantinge vom RSV Lahn-Dill und Mendel op den Orth im Zentrum der Bemühungen.
Die Partie geriet nun zu einem Wellenbad der Gefühle, mal drehten die Niederlande die Partie zur eigenen 32:33-Führung (22.), ehe nur einen Augenblick später das Team Germany zurückschlug, wie beim 38:35 (26.). Erst im Schlussviertel, in das die deutsche Auswahl mit einem hauchdünnen 42:40-Vorsprung ging, aber die Niederlande Großes in die Waagschale warfen und beim 46:53 (36.) aus deutscher Sicht letztendlich die Vorentscheidung erzwangen.
Nun müssen sich die deutschen Herren im Kampf um eine gute Ausgangssituation für das Viertelfinale auf ihre letzte Vorrundenpartie am Dienstag gegen Spanien konzentrieren, um dort mit einem Erfolg im direkten Vergleich noch die Iberer selbst und die Polen abzufangen. „Es war das erwartet schwere und harte Spiel, in das wir gut gestartet sind. In der Folge kam dann die Niederlande auf, wir haben uns schwerer getan und am Ende hat die Trefferquote leider nicht gereicht“, so Bundestrainer Zeltinger, der ergänzt: „Wir sind nun in einer schwierigen Situation, wenn wir im Viertelfinale den starken Briten aus dem Weg gehen wollen. Wir müssen nun Spanien unbedingt schlagen“.
Niederlande: Quinten Zantinge (16, RSV Lahn-Dill), Mendel op den Orth (15), Robin Poggenwisch (8, RBC Köln 99ers), Mattijs Bellers (6), Gijs Even (5, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Frank de Jong (4, RBC Köln 99ers), Mustafa Korkmaz (2, RBC Köln 99ers), Joeri van Liere (2), Anil Cegil, Patrick de Boer (n.e.), Arie Twigt (n.e., RSB Thuringia Bulls), Camilo van Trijp (n.e., RBC Köln 99ers).
Deutschland: Jan Haller (14, Hannover United), Matthias Güntner (10, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (9, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (6, RSV Lahn-Dill), Aliaksandr Halouski (5, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (2, ING Skywheelers), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Alexander Budde (n.e., Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Julian Lammering (n.e., BBC Münsterland), Jan Sadler (n.e., Hannover United).
Foto: Ralf Kuckuck/DBS