Auch BBC-Akteur Maximilian Lammering konnte RSV-Kapitän Thomas Böhme (l.) nicht von 37 Punkten abhalten.
Foto: Armin Diekmann
RBBL 1 – 18. Spieltag
Hannover punktet gegen München – Playoff-Quartett nun komplett
Zum Abschluss der Hauptrunde der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) besiegte Hannover United die München Iguanas und qualifizierte sich als letztes Team für das Playoff-Halbfinale. Gegner werden die Thuringia Bulls sein. Das zweite Halbfinale bestreiten die Rhine River Rhinos und Titelverteidiger Lahn-Dill.
RSV Lahn-Dill zeigt sich auch beim BBC Münsterland souverän
Das Hauptrundenduell am 18. Spieltag der RBBL 1 zwischen dem BBC Münsterland und Rekordmeister Lahn-Dill konnten die Gäste aus Hessen für sich entscheiden. Im Josefsdome besiegte das Team von Janet Zeltinger die Westfalen klar mit 87:64 (17:20/44:32/67:54) und trifft als Tabellenzweiter in den Playoffs auf die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden.
Dabei sah es gar nicht nach einem klaren Erfolg für die Gäste aus. Julian Lammering brachte an seiner alten Wirkungsstätte sein Team mit sechs Punkten schnell mit 10:4 (5.) in Führung. Mit einem eindrucksvollen 11:0-Lauf drehte der BBC die Partie zum 15:10 (8.). Vor allem der Ex-Frankfurter Sven Diedrich sowie Maximilian Lammering spielten im Münsterländer Trikot in dieser Phase beeindruckend auf.
Bis zum 21:26 in der 14. Minute hielt der Vorsprung, ehe Kapitän Thomas Böhme die Initiative ergriff und unter anderem mit drei Dreiern in kürzester Zeit das Ergebnis auf 32:28 (16.) drehte. Die Defense der Münsterländer war in dieser Phase nicht mehr so konsequent und bot mehr Freiräume, die vor allem Rose Hollermann eiskalt und hochprozentig zu nutzen wusste und ihre Farben mit 44:32 zur Pause in Front brachte.
Nach dem Seitenwechsel agierte der RSV zunächst wieder etwas verhaltener, und ließ die Hausherren auf 50:57 (27.) herankommen. Die verbleibenden 13 Spielminuten der Partie gehörten dann wieder dem deutschen Rekordmeister aus Wetzlar, der mit einer aggressiveren Verteidigung und einer starken Offensive die Phase mit 30:14 für sich entscheiden konnten.
BBC Münsterland: Sven Diedrich (22), Maximilian Lammering (17), Gijs Even (15), Mariska Beijer (6), Johannes Hengst (2), Philipp Schorp (2), Ilse Arts, Sören Gebauer (n.e.), Janne Krähe (n.e.), Anna-Maria Müller (n.e.).
Lahn-Dill: Thomas Böhme (37/5 Dreier), Rose Hollermann (25), Matthias Güntner (13), Julian Lammering (6), Jannik Blair (4), Mark Beissert (2), Maxcileide de Deus Ramos, Marek Wesolowski, Quinten Zantinge, Finlay Erskine (n.e.).
600 Fans tragen United ins Halbfinale
Hannover United hat am letzten Spieltag der Hauptrunde mit einem 79:39 (18:10, 38:19, 58:31)-Heimspielerfolg über RBB München Iguanas die Playoff-Qualifikation perfekt gemacht. Vor 600 lautstarken Fans zeigte die Füchse vor allem im zweiten und vierten Viertel ihre Überlegenheit. Damit steht United im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, wo nun die RSB Thuringia Bulls warten.
Zwar begann die Partie ausgeglichen und die Gäste aus München zeigten zu Beginn ihre Qualität im Abschluss, doch United war anzumerken, dass man nach zwei Niederlagen in Folge etwas gutzumachen hatte. Mit einer aggressiven Ganzfeldpresse gewannen die Füchse mehr Zugriff in der Verteidigung und sorgten für Ballverluste auf Seiten der Bayern. Diese wurden immer wieder in einfache Punkte umgemünzt. Zur Halbzeit lag United bereits komfortabel mit 38:19 in Führung.
In der zweiten Halbzeit gelang es den Gastgebern, den Druck in der Verteidigung aufrecht zu erhalten und weiter davon zu ziehen. Die Iguanas zeigten eine kämpferisch starke Vorstellung und gaben sich nicht auf, doch United war an diesem Abend zu stark und brachte die Führung souverän über die Zeit. Der Australier Tom McHugh wurde mit 22 Punkten Topscorer. Mit Alexander Budde (19), Jan Sadler (15) und Jakob Krömer (10) punkteten drei weitere Spieler zweistellig.
Hannover United: Thomas McHugh (22 Punkte), Alexander Budde (19), Jan Sadler (15/2 Dreier), Jakob Krömer (10), Jan Haller (8), Oliver Jantz (4), Tobias Hell, Sören Seebold, Luis Conrad.
RBB München Iguanas: Joseph Wernberger (17/1 Dreier), Katharina Lang (16), Urs Rechtsteiner (2), Gabriel Robl (2), Annika Sonnleitner (2), Ali Hasson, Lukas Haider, Sali Sakak.
Gala-Vorstellung sichert Bulls den Heimvorteil in den Playoff-Spielen
Die RSB Thuringia Bulls wurden beim letzten Heimspiel der Hauptrunde ihrer Favoritenrolle gerecht und bezwangen die Köln 99ers deutlich mit 105:42 (30:12, 58:25, 82:31). Als Tabellenführer der RBBL sichern sich die Bullen damit das Heimspielrecht bei den anstehenden Playoff-Halbfinalspielen.
Das Team von der Osterlange startete stark in die Partie und zwang die Gäste beim Stand von 11:4 (3. Minute) zu einer ersten Auszeit gezwungen. Doch auch in der Folge blieben die Bullen spielbestimmend und gingen mit einem deutlichen Vorsprung in die Pause (58:25).
Auch nach dem Seitenwechsel hielt das RSB-Team das Tempo hoch und legten einen 12:2-Lauf zum 70:27 hin (24.). Die Rheinländer ließen nicht unversucht, verzweifelten an der galligen Verteidigung des Gastgebers und mussten ihrerseits den Bullen-Express unbeirrt weiter rollen lassen. Mit 82:31 ging es in das letzte Viertel, in dem Kapitän Jens Albrecht die 100 vollmachte (38.).
RSB Thuringia Bulls: Jordi Ruiz (24), Vahid Azad (21), Alex Halouski (20), Joakim Linden (14), Hubert Hager (10), Jens Albrecht (8), Arie Twigt (4), Driss Saaid (2), Lukas Gloßner (2), Marie Kier.
Köln 99ers: Ryugu Akaishi (12/1 Dreier), Umut Akbay (10), Thomas Reier (9), Asael Shabo (7), Alexandre Conde (2), Bulut Kodal (2), Alexander Keiser, Matthias Heimbach, Tim van Raamsdonk, Lisa Bergenthal, Bo Bruckmann.
Bayreuth verliert gegen Wiesbaden
In seinem letzten Saisonspiel der RBBL 1 musste sich der RSV Bayreuth den Rhine River Rhinos Wiesbaden mit 50:73 (12:21, 22:37, 35:54) geschlagen geben. Trotz der Niederlage zeigte das Bayreuther Team Kampfgeist und ließ sich auch von der defensiven Stärke der Gäste nicht entmutigen.
Vor rund 200 Zuschauern in der Oberfrankenhalle setzten die Gäste aus Wiesbaden von Beginn an den RSV Bayreuth mit einer konzentrierten Defensivleistung unter Druck. Die Bayreuther hatten Schwierigkeiten, offensiv ihren Rhythmus zu finden, während die Rhine River Rhinos konsequent ihren Gameplan durchzogen und bereits zum Ende des ersten Viertel mit 21:12 in Front lagen.
Mit ihrer abgeklärten Spielweise bestimmte das Team von Michael Paye weiter das Tempo und schraubte das Ergebnis zur Halbzeit auf 37:22.
Obwohl das Spiel bereits zugunsten der Gäste entschieden schien, zeigten die Bayreuther nach dem Pausentee Moral und gaben zu keinem Zeitpunkt auf. Bis zum Schluss wehrten sie sich nach Kräften gegen die physisch und spielerisch überlegenen Wiesbadener, die letztlich verdient mit 73:50 als Sieger vom Feld gingen.
RSV Bayreuth: Andre Hopp (19), Mareike Miller (17), Svenja Mayer (6), Sebastian Gillsch (4), Xabier Iragorri (2), Dominik Langer (2), Dagmar van Hinte, Louis Telford.
Wiesbaden: Mojtaba Kamali (16), Tim Diedrich (14), Kei Akita (14), Michael Paye (12), Nico Dreimüller (6), James Palmer (6), Steven Elliott (3), Jonathan McNamara (2), Nicola Damiano, Hannah Dodd.
„Stimmungsvoller Saisonabschluss“ in der Hamburger Inselparkarena
Mit einer Niederlage in der letzten Partie des 18. Spieltages verabschieden sich die BG Baskets Hamburg aus der Beletage des deutschen Rollstuhlbasketballs. Das Team von der Elbe unterlag den Dolphins Trier in eigener Halle mit 62:70 (14:16, 28:32, 41:52).
In einem Spiel auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen konnte das Team von Spielertrainer Dirk Paßiwan die beiden ersten Viertel knapp für sich entscheiden. Beim Stand von 32:28 aus Trierer Sicht wurden die Seiten gewechselt.
Die Gäste übernahmen in der zweiten Spielhälfte dann zunehmend die Spielkontrolle und konnten sich zum Ende des dritten Viertels mit 52:41 etwas absetzen und trotz großer Gegenwehr der Hausherren den Vorsprung über die Zeit bringen.
David Schulze, Koordinator der BG Baskets, sagte nach der Partie: „Das war ein spannender und stimmungsvoller Saisonabschluss vor heimischer Kulisse. Wir sind froh und dankbar, dass wir trotz des ausbleibenden sportlichen Erfolges im Laufe der Saison so viele Menschen durch unsere Heimspieltage sowie Inklusionsprojekte erreichen und begeistern konnten. Ein großer Dank gilt all den zahlreichen Helfer:innen sowie den lautstarken Fans, die solche erstklassigen und stimmungsvollen Heimspieltage ermöglichen.“
BG Baskets Hamburg: Hannes Hartung (22), Saman Balaghi (13/3 Dreier), Sean Plaar (10), Paul Jachmich (9), Nicolaus Classen (6), Kai Pralle (2), Aaron Hirst, Elvis Urga, Ester Bode, Maya Liindholm,
Dolphins Trier: Walter Vlaanderen (16), Correy Rossi (16), Patrick Dorner (16), Dirk Paßiwan (15), Svenja Erni (7), Sylvana van Hees, Lukas Jung, Brandon Troutman.
Ergebnisse und Tabelle
Text: Presse FB RBB mit Material der Vereine