André Hopp, Spielertrainer des RSV Bayreuth, versucht im letzten Moment einen erfolgreichen Wurf durch den Kölner Ryuga Akaishi zu verhindern.

Foto: Rudolf Ziegler

Erste Entscheidung in der RBBL1: Hamburg steht als Absteiger fest

Langsam, aber sicher biegt die 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL 1) auf die Zielgerade ein. Während vier Spieltage vor dem Ende der Normalrunde im Kampf um die Playoff-Plätze noch vieles offen scheint, ist im Abstiegskampf die Entscheidung gefallen.

Köln99er werden Favoritenrolle in Bayreuth gerecht

Zum Auftakt des 14. Spieltages gewannen die zuletzt stark agierenden Kölner auch ihr vorletztes Auswärtsspiel gegen Aufsteiger RSV Bayreuth mit 87:63 (29:21, 45:32, 75:47) und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit hohem Tempo gingen beide Teams in die Partie, in der sich die Gäste nach einem 8:8-Unenzschieden (4. Min.) langsam, aber sicher absetzen und den ersten Speilabschnitt mit 29:21 für sich entscheiden konnten. Auch im zweiten Viertel hielten die Kölner Druck und Tempo hoch und vergrößerten den Abstand zur Halbzeitpause auf 13 Punkte (45:23). Die Bayreuther Defensive hatte Mühe, die Angriffe der Gäste zu stoppen, während im Angriff die eigenen Wurfversuche zu oft ungenau blieben.

Nach der Pause folgte die stärkste Phase der Rheinländer, die Thomas Reier mit einem Dreier eröffnete und in der sie den Gastgeber klar mit 30:15 dominierten. Im letzten Viertel wechselten beide Teams fleißig durch, Köln konnte seine Führung jedoch souverän verwalten und sicherte sich letztendlich einen ungefährdeten Sieg.

Die Oberfranken treffen am Samstag (22.02.) im Auswärtsspiel um 18.00 Uhr auf Hannover United.
Köln hat um 17.00 Uhr die Dolphins aus Trier zu Gast.

RSV Bayreuth: Andre Hopp (28), Mareike Miller (9), Xabier Iragorri (8), Sebastian Gillsch (9), Svenja Mayer (6), Dagmar van Hinte (2), Dominik Langer (1), Miguel Reis, Lilly Sellak, Louis Telford.
Köln 99ers: Ryuga Akaishi (24), Asael Shabo (23), Thomas Reier (18/2), Umut Akbay (10), Bulut Kodal (6), Matthias Heimbach (2), Lisa Bergenthal (2), Joel Schröder (2), Alexandre Conde, Alexander Keiser, Tim van Ramsdonk (n.e.).

United verliert trotz starker Leistung beim Tabellenführer

Hannover United hat das Auswärtsspiel bei den Thuringia Bulls mit 61:73 verloren. Trotz eines couragierten Auftritts reichte es am Ende nicht zu einem Überraschungssieg beim ungeschlagenen Tabellenführer. Vier Spieler punkteten bei United zweistellig. Die Füchse konnten in Elxleben wieder auf ihren Kapitän Jan Sadler setzen, der nach einer Handverletzung zumindest wieder Teil der Rotation war und Head Coach Martin Kluck eine weitere Wechseloption gab.
United wollte beim großen Favoriten vor allem die ersten Minuten überstehen und gut in die Partie starten. Zwar sorgten die Bulls-Akteure Aliaksandr Halouski und Jordi Ruiz mit zwei Dreipunktewürfen für einen furiosen Beginn der Gastgeber, doch Hannover konnte das Spiel ausgeglichen gestalten und fand insbesondere im Angriff immer wieder gute Ausstiege.

Nach einem schnellen Lauf der Bulls, lag United nach den ersten zehn Minuten dennoch mit 17:24 zurück.
Den besseren Start in das zweite Viertel erwischten die Gäste, die über Radi Dagamin, Jan Haller und Oliver Jantz auf 23:26 verkürzten. Nachdem Tom McHugh in der 16. Minute gar auf 27:28 stellte, befand sich United auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer der RBBL1. Doch die Thüringer erhöhten nun den Druck und bauten die Führung wieder aus. Mit einem 29:39-Rückstand aus Sicht von United ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit schafften es die Füchse nicht mehr, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Zwar gestaltete man das Spiel ausgeglichen, doch die Bulls spielten nun ihre ganze Erfahrung aus und ließen die Gäste nicht mehr herankommen. Hannover United sorgte mit dem Gewinn des letzten Abschnitts (20:18) und einer guten Leistung zumindest für einen Achtungserfolg gegen am Ende zu dominante Thuringia Bulls. Trotz der 61:73-Niederlage war Head Coach Martin Kluck nicht unzufrieden mit der Leistung seines Teams: „Wir haben heute viele gute Phasen gehabt und ein gutes Spiel gezeigt. Es freut mich, dass wir das letzte Viertel gewinnen konnten, was derzeit wahrscheinlich nicht vielen Teams gegen die Bulls gelingt.“

Für Hannover United steht am kommenden Samstag (22. Februar) das nächste Heimspiel an. Ab 18.00 Uhr ist der RSV Bayreuth zu Gast in der Sporthalle der Sophienschule. Die Bulls sind zum Auftakt des 15. Spieltages beim BBC Münsterland zu Gast (22.02., 14.00 Uhr).

RSB Thuringia Bulls: Jordi Ruiz Jordan (16/2 Dreier), Alex Halouski (16/2), Vahid Azad (16), Joakim Linden (9), Arie Twigt (8), Jens Albrecht (4), Driss Saaid (2), Hubert Hager (2), Lukas Gloßner, Marie Kier.
Hannover United: Tom McHugh (17 Punkte), Radi Dagamin (17/2 Dreier), Jan Haller (12), Oliver Jantz (11/1), Alexander Budde (2), Jan Sadler (2), Tobias Hell, Jakob Krömer

Bieneck-Team auch gegen Trier ohne Mühe

Auch im zweiten Spiel des Wochenendes blieben die Bulls erfolgreich. Das Team von André Bieneck besiegte in einem Nachholspiel vom 11. Spieltag die Gäste aus Trier deutlich mit 93:61 (23:18, 47:34, 69:42). In allen Spielabschnitten domnierten die Thüringer mit ihren Defensiv- und Offensivqualitäten das Spiel und ließen den Gästen, die mit der Partie gegen den RSV Lahn-Dill am Tag zuvor ebenfalls ein zweites Spiel in den Knochen hatten, keinen Raum zur Entfaltung. Vor allem im dritten Viertel konnten Joakim Linden, der allein starke 29 Punkte beisteuerte, und seine Mitspieler*innen ihre Offensivkraft voll entfalten und deutlich vor Ablauf der Spielzeit die Partie entscheiden.

RSB Thuringia Bulls: Joakim Linden (29), Vahid Azad (18Alex Halouski (13/1), ), Jordi Ruiz Jordan (11/1 Dreier), Arie Twigt (4), Driss Saaid (2), Hubert Hager (16), Lukas Gloßner, Marie Kier.
Doneck Dolphins Trier: Dirk Passiwan (29/1 Dreier), Correy Rossi (15), Patrick Dorner (11), Walter Vlaanderen (6), Sylvana van Hees, Svenja Erni, Lukas Jung, Brandon Troutman.

RSV trotz den Widrigkeiten und gewinnt in Trier

Mit einem wichtigen 86:76-Erfolg (16:20/43:43/65:55) über die Doneck Dolphins Trier und zwei hart erkämpften Punkten konnte der RSV Lahn-Dill am Samstag die Heimreise antreten. Beim Auswärtssieg der Wetzlarer an der Mosel konnte das Team von Headcoach Janet Zeltinger mit Disziplin und mannschaftlicher Geschlossenheit die krankheitsbedingten Lücken im Team kompensieren.

Ohne Peyman Mizan und Thomas Böhme als zentrale Schaltstelle angereist, machten es kleine Abstimmungsfehler in der RSV-Verteidigung einem hoch motivierten Gastgeber einfach, die Partie nicht nur offen zu gestalten, sondern bis weit in das zweite Viertel auch zu bestimmen. Nach einem drohenden Fehlstart mit 6:11 (5.) gelang es den Gästen mit einer starken Trefferquote und verbesserter Defense bis zum Ende des ersten Viertels den Anschluss zu halten.
Die Zuschauer in Trier, darunter eine stattliche Anzahl aus Mittelhessen, sahen im zweiten Viertel ein munteres und attraktives Spiel, das die Gäste vor allem dank einer überragenden Leistung von Rose Hollermann für sich entscheiden konnten. Mit 43:43 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Im dritten Viertel nahmen die Gäste nach einer taktischen Umstellung das Spiel endgültig in die Hand und erarbeiteten sich innerhalb weniger Minuten einen kleinen Vorsprung 58:49 (27.), der bis zum Ende des Spielabschnittes gehalten werden konnte (65:55). Im Schlussabschnitt machten die hessischen Gäste dann den Deckel drauf, nachdem Triers Spielertrainer Dirk Paßiwan nach einem unsportlichen Foul ein weiteres Technisches kassierte und damit die Halle verlassen musste. Der RSV ließ sich nicht von der Hektik auf dem Spielfeld anstecken und zog zwischenzeitlich auf 74:57 (33.).

Nach dem nicht einfachen Auftritt an der Mosel wartet auf die Wetzlarer am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr wieder ein Auftritt in der heimischen Buderus Arena gegen die BG Baskets Hamburg. Die Dolphins aus Trier treten auswärts bei den Köln99ers an (22.02., 17.00 Uhr).

Doneck Dolphins Trier: Dirk Passiwan (24/1 Dreier), Correy Rossi (19/1), Patrick Dorner (13/1), Nathalie Passiwan (10), Walter Vlaanderen (8), Sylvana van Hees (2), Svenja Erni (n.e.), Lukas Jung (n.e.), Brandon Troutman (n.e.).
RSV Lahn-Dill: Rose Hollermann (27/3), Julian Lammering (14), Matthias Güntner (17/1), Jannik Blair (12), Quinten Zantinge (9), Marek Wesolowski (3), Mark Beissert (2), Finlay Erskine (2), Maxcileide de Deus Ramos.

Rückschlag im Duell m die Playoff-Plätze für BBC Münsterland

Im Kampf um einen der vier Plyoff-Plätze musste der BBC Münsterland ein Rückschlag einstecken. Das Team von Marcel Fedde verlor gegen den direkten Konkurrenten Rhine River Rhinos deutlich mit 45:77 (8:22, 18:41, 31:63). Die Gäste aus Westfalen kamen im ersten Abschnitt überhaupt nicht in die Partie, ließen in der Defensive zu viele leichte Würfe zu und kamen selbst nicht über acht Punkte hinaus. Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich wenig. Die Hausherren um Spielertrainer Michael Paye spielten weiter druckvoll und bauten den Vorsprung zur Pause spielentscheidend auf 41:18 aus.

Nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild. Fast vier Minuten brauchte der BBC für den ersten Korb, da hatten die Rhinos bereits sechs Punkte auf das Scoreboard gebracht (20:47, 4. Min.). Lediglich das letzte Viertel konnten die Gäste ausgeglichen gestalten, die gegen spielstarke Wiesbadener den erneuten Ausfall von Sören Müller diesmal nicht kompensieren konnten.

Auf die Wiesbadener wartet am Samstag (22.02., 17.00 Uhr) das Auswärtsduell gegen die München Iguanas. Der BBC Münsterland empfängt in eigener halle Spitzenreiter Thuringia Bulls (22.02., 14.00 Uhr).

Rhine River Wiesbaden: Michael Paye (20), Nico Dreimüller (14), Mojtab Kamali (10), Kai Akita (8), James Palmer (8), Tim Diedrich (7), Nicola Domiano (4), Steven Elliott, Jonathan McNamara (6).
BBC Münsterland: Gijs Even (12), Maximilian Lammering (7), Sven Diedrich (20), Mariska Beijer (2), Johannes Hengst (2), Ilse Arts (2), Anna-Maria Müller, Sören Gebauer.

BG Baskets nach erneuter Niederlage sportlich abgestiegen

Aufsteiger BG Baskets Hamburg ist nach der 58:74 (12:21, 28:43, 49:61)-Niederlage gegen die Iguanas aus München im vorletzten Heimspiel der Saison sportlich abgestiegen. In der heimischen Inselpark Arena gerieten die Gastgeber, die wieder auf den genesenen Aaron Hirst zurückgreifen konnten, vor mehr als 100 Fans bereits früh in Rückstand (0:9, 5. Min). Am Ende des ersten Viertels hieß es 12:21 aus Hamburger Sicht und zur Halbzeit schien das Spiel beim Stand von 28:43 bereits entschieden. In der Mitte des dritten Viertels kam das HSV-Rollstuhlbasketballteam noch mal auf zehn Punkte heran und gewann dieses mit 21:18, unterlag letztlich jedoch mit 58:74.

Die Münchener profitierten nicht nur von einer bärenstarken Leistung der ehemaligen Nationalspielerin Katharina Lang, der ein Triple-Double gelang (29 Punkte, elf Rebounds und zwölf Assists), sondern vor allem von der höheren Trefferquote im Vergleich zu den BG Baskets. Zudem verbuchten die Münchener mehr Rebounds und weniger Ballverluste.

Die BG Baskets Hamburg sind damit sportlich abgestiegen. Bei nur noch zwei ausstehenden Spielen könnte das Team von Trainer Alireza Ahmadi maximal vier noch Punkte holen und somit nur noch mit dem RSV Bayreuth (Tabellenneunter, vier Punkte) gleichziehen – das Team aus Bayern hat jedoch beide direkten Vergleiche gewonnen.

Die Hamburger reisen am Wochenende zum RSV Lahn-Dill (Sonntag 23.02., 16.00 Uhr) während die Igaunas München die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden erwarten (22.02., 17.00 Uhr).

BG Baskets Hamburg: Kai Pralle (18), Aaron Hirst (12), Hannes Hartung (9), Sean Plaar (7), Saman Balaghi (6), Nicolas Classen (2), Paul Jachmich (2), Elvis Urga (2), Esther Bode, Maya Lindholm
RBB Iguanas München: Katharina Lang (29), Joseph Wernberger (11), Annika Sonnleitner (10), Gabriel Robl (9/1 Dreier), Urs Rechtsteiner (8), Ali Hassan (2), Lukas Haider (5).

Ergebnisse und Tabelle

Ergebnisse
Tabelle

Text: Presse FB RBB mit Material der Vereine