Sebastian Wolk und Sebastian Altfeld.

Fotos: DRS, Ralf Kuckuck

 

Herren-Team im Umbruch – erste personelle Entscheidungen sind gefallen

Co-Trainer Sebastian Wolk und Sportpsychologe Sebastian Altfeld scheiden aus dem Betreuerstab der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren aus – Bundestrainer-Nachfolge noch offen

Während die Damen-Nationalmannschaft mit Blick auf das kommende Jahr sich neu aufgestellt und den personellen Umbruch fast abgeschlossen hat, stehen bei den Herren neben dem Abschied von Kapitän Jan Haller zunächst nur erste Abgänge im Betreuerteam fest. Co-Trainer Sebastian Wolk und Sebastian Altfeld, im Team für die sportpsychologische Betreuung zuständig, werden das Team verlassen. Weitere Personalentscheidungen sind erst zu erwarten, wenn feststeht, wer die Nachfolge des scheidenden Bundestrainers Michael Engel antreten wird.

„Danke für alles, Seb!“

Aus Sicht von Michael Engel ist Sebastian ›Seb‹ Wolk unbestritten einer der prägendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Rollstuhlbasketballs. „Seine Zusage, unser Trainerteam zu verstärken, war dementsprechend ein absoluter Gewinn, aufgrund des ihm zugehörigen unendlichen Fachwissens über unserer Lieblingssportart, der ehrlichen menschlichen Empathie und ansteckenden Emotionen“, erinnert sich Engel an die Zusammenarbeit.

Im Zusammenspiel mit Martin Kluck habe sich von Beginn an die perfekte Kombination ergeben, „unsere Mannschaft und speziell meine Arbeit maßgeblich zu bereichern. Seb’s Abschied hinterlässt bei mir einerseits ein weinendes und auf der anderen Seite ein lachendes Auge, da er dem Team Germany glücklicherweise als U19-Bundestrainer erhalten bleibt. So profitieren unsere nächsten Generationen von einem ihrer größten Idole. In einem Satz: Danke für alles, Seb!“

„Für mich war das eine unglaublich intensive und schöne Zeit“, blickt Sebatian Wolk zurück, der den Erfahrungsschatz aus über 260 A-Länderspielen in seine Arbeit einbringen konnte. „Als Trainer-Trio haben wir uns regelmäßig ausgetauscht und sehr intensiv zusammengearbeitet.“  Überhaupt sei er auf fantastische Menschen und Experten getroffen, auf besondere Profisportler, „mit denen ich unglaublich gerne zusammengearbeitet habe“.

Sein Dank gilt nicht nur dem gesamten Team, sondern auch den vielen Unterstützern aus seinem familiären und beruflichen Umfeld, ohne die sein Engagement nicht möglich gewesen wäre. „Jetzt ist es aber an der Zeit, dass meine Familie und mein Umfeld wieder mehr von mir und meiner Zeit bekommen.“

Die Arbeit mit tollen Charakteren wird in Erinnerung bleiben

Sebastian Altfeld ist promovierter Psychologe und war erstmals im Mai 2022 mit dem Team auf Reisen. Seine Aufgaben lagen in der Verbesserung der individuellen Leistungsfähigkeit und im Aufbau von Strukturen innerhalb des Teams, um in Drucksituationen die beste Leistung als Spieler aber auch als Team abrufen zu können.

Kein Wunder also, dass Michael Engel als neuer Bundestrainer gleich den Kontakt suchte. „Einer der ersten Anrufe meiner Tätigkeit führte mich zu Sebastian. Von Beginn an war er mit seiner großen fachlichen Expertise und Leidenschaft für unseren Sport ein absoluter Schlüsselspieler. Die mentalen Anforderungen auf Weltklasse-Niveau sind enorm und benötigen das notwendige Werkzeug. Dieses hat uns Sebastian auf einmalige Weise vermittelt und war so Wegbereiter unserer lebendigen Teamkultur, die in den entscheidenden Momenten eindrucksvoll zum Tragen gekommen ist.

Auch in den nächsten Jahren wird die Herren-Nationalmannschaft von seiner Arbeit profitieren. Dafür und darüber hinaus senden wir Sebastian ein riesengroßes Dankeschön und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute!“

Aus der Zusammenarbeit mit dem Herren-Team hat Sebastian für sich selbst auch einiges mitnehmen können. „Die Arbeit mit tollen Charakteren“ werde ihm in Erinnerung bleiben, sagt Altfeld und ergänzt: „Ich habe Menschen getroffen, die mich und meine Sicht auf den Sport stark erweitert hat. Und dafür bin ich dankbar.“

Nachfolger für Michael Engel gesucht

Die Stelle des Herren-Bundestrainer ist vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) bereits ausgeschrieben. Eine Entscheidung über die Nachfolge von Michael Engel wird Anfang 2025 erwartet.