Jannik Blair (RSV Lahn-Dill) erkämpft sich im Spiel gegen die Rhine River Rhinos den Ball.
Foto: Armin Diekmann
RBBL 1 – 7. Spieltag
RSV Lahn-Dill gelingt knapper Sieg im Hessenderby gegen Rhine River Rhinos
Gegen die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt konnte sich der Rekordmeister im Topspiel des Wochenendes am Ende knapp durchsetzen und bleibt neben Tabellenführer Thuringia Bulls weiter ohne Punktverlust.
RSV gewinnt Derby knapp gegen Rhinos aus Wiesbaden
Im ersten Hessenderby der Spielzeit setzte sich der RSV Lahn-Dill im Sonntagsspiel des 7. Spieltages der RBBL1 nach vierzig überaus spannenden und weitestgehend auf Augenhöhe geführten Spielminuten mit 72:66 (19:16/34:31/54:52) gegen die Rhine River Rhinos durch. Dabei leisteten sich Wetzlarer Hausherren einen klassischen Fehlstart beim Duell gegen den Playoff-Kandidaten aus der hessischen Landeshauptstadt. Mit 2:8 (4.) durch Michael Paye lagen die Mittelhessen bereits hinten, ehe der Knoten platzte. Nach dem 4:10 (5.) durch den Japaner Kei Akita waren es das RSV-Quartett Matthias Güntner, Jannik Blair, Thomas Böhme und Rose Hollermann, die das Blatt zum 12:10 (7.) wendeten. Die Rhinos ließen sich davon nicht beeindrucken und nutzten ihrerseits nun jede sich bietende Chance, auch wenn sie bis zur Pause stets einem kleinen Rückstand hinterherliefen.
Mit 34:31 ging es in die Pause, aus der sich die Gäste zunächst verbessert zurückmeldeten und durch den Iraner Kamali und der Japaner Akita die Führung zum 37:36 (23.) eroberten. Als Antwort folgte nun die beste und auch dominanteste Phase für den Gastgeber, der mit einem 12:4-Lauf nur wenige Minuten später bereits wieder ein 48:41 (26.) gemacht hatte. Vor allem Neuzugang Julian Lammering überzeugte in dieser Phase mit wichtigen Punkten.
Auch wenn die Rhinos zum Ende des dritten Viertels noch einmal aufkamen und zu Beginn des letzten Abschnitts dann sogar auf 56:54 (31.) verkürzen konnten, der RSV spielte nun stabil und sorgte mit einem weiteren 10:2-Lauf zum 66:56 für den Deckel auf dieses Topspiel in der RBBL.
Überragende Akteure auf dem Parkett der Buderus Arena waren dabei die beiden RSV-Topscorer Matthias Güntner (28) und Thomas Böhme (19/2 Dreier) sowie die beiden Ex-RSVler Michael Paye und Nico Dreimüller (jeweils 19/1) im Rhinos Trikot. Zweistellig trafen noch Rose Hollermann (12) für den RSV und Kei Akita (10) auf Seiten der Wiesbadener.
Hanseaten unterliegen auch am Rhein
Aufsteiger BG Baskets Hamburg reiste zum Duell an den Rhein, konnte gegen Gastgeber Köln 99ers auch im siebten Spiel nicht Zählbares mit auf die Rückreise nehmen. Das Team von Trainer Alireza Ahmadi unterlag in der Sporthalle am Bergischen Ring mit 53:84 (14:27, 25:47, 43:66) und konnte lediglich das dritte Viertel ausgeglichen gestalten.
Vor eigenem Publikum setzten die Kölner mit einer neuen Startaufstellung von Anfang auf Tempo und Präzision. Vor allem Asael Shabo und Bulut Kodal konnten in dieser Phase nach Belieben scoren und brachten ihr Team früh in Führung 14:6 (5.) und bauten diese bis zum Ende des ersten Viertel kontinuierlich aus (27:14).
Kölns Head Coach Bhania änderte im zweiten Spielabschnitt ein weiteres Mal das Lineup und so war es diesmal Thomas Reier, der sich in bester Wurflaune zeigte und ebenfalls ungehindert einnetzen konnte. Beim Halbzeitstand von 47:25 war bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Nach dem Seitenwechsel agierten beide Teams im 3. Spielviertel auf Augenhöhe. Während Thomas Reier weiter für die Kölner traf und 16 seiner 27 Punkte markierte, sorgten auf Hamburger Seite vor allem Hannes Hartung und Sean Plaar für Punkte, sodass dieses Viertel nur knapp mit 19:18 an die Hausherren ging.
Im letzten Spielabschnitt zogen die Rheinländer das Tempo noch mal an, agierten auch in der Defense wieder konzentrierter und erhöhten weiter ihr Punktekonto bis zum Endstand von 84:53.
Beste Schützen auf Kölner Seite waren Thomas Reier (27/2 Dreier), Bulut Kodal (20) und Asael Shabo (17). Für Hamburg traf Hannes Hartung zweistellig (17).
Bulls siegen souverän an der Säbener Straße
Auch ohne Hubert Hager reiste Tabellenführer Thuringia Bulls als klarer Favorit nach München und konnte im Duell gegen die München Iguanas beim ungefährdeten 89:32 (22:8, 43:12, 69:27)-Erfolg sicher die Punkte einfahren.
Gewohnt aggressiv gingen die Bulls auch gegen die Hausherren vor, die lediglich sechs Spieler*innen zur Verfügung hatten. Mehr als drei Minuten liefen von der Uhr, bis Urs Rechtsteiner die ersten Punkte für sein Team erzielen konnte (2:6, 4.). Während die Bayern weiter ihren Rhythmus suchten, lief es für die thüringischen Gäste im Angriff wesentlich besser. Weil sowohl die Mitteldistanzwürfe als auch die Korbleger hochprozentig eingenetzt wurden, konnte sich das Team von André Bieneck bis zum Ende des ersten Viertels mit 22:8 schon deutlich absetzen.
Im zweiten Spielabschnitt knüpften die Bullen an die starke Leistung der ersten zehn Minuten an und erhöhten sogar noch den defensiven Druck mit einer Zwei-Mann-Presse. Als Folge konnte ausschließlich Katharina Lang den Ball zweimal im Netz unterbringen, während die Gäste 21 Punkte markierten und bis zur Halbzeit der Vorsprung deutlich ausweiteten. Nach zwanzig gespielten Minuten stand es 43:12 für die Thüringer.
Nach der Halbzeitpause kamen die Leguane hoch motiviert aus den Kabinen. Sie gaben sich trotz des hohen Rückstands nicht auf und boten in den ersten Minuten des dritten Viertels einen offensiven Schlagabtausch. Nach fünf Minuten und einem Zwischenstand von 54:21 übernahmen die Bullen wieder das Zepter und spielten wieder mit mehr Zugriff in der Verteidigung.
Beim Stand von 69:27 ging es in letzte Viertel, in dem Coach André Bienek von seiner Mannschaft wieder eine höhere Konzentration in der Defensive forderte. Diesmal dauerte es genau sieben Minuten, ehe Katharina Lang mit einem versenkten Freiwurf die ersten Punkte für ihre Farben erzielen konnte (28:81, 37.). Am Ende siegten die Bullen souverän mit 89:32 an der berühmten Säbener Straße.
Für die Iguanas erzielte Katharina Lang die meisten Punkte (15), für die Gäste aus Thüringen Vahid Gholamazad (31), Alex Halouski (14), Joakim Linden und Arie Twigt (beide 10).
Wichtiger Heimsieg für Hannover United
Hannover United hatte mit dem BBC Münsterland einen direkten Konkurrenten um einen der begehrten Playoff-Plätze zu Gast. Dem Team von Trainer Martin Kluck gelang mit 66:43 (14:16, 41:24, 59:35) einer wichtiger Heimsieg und der Sprung auf Tabellenplatz drei.
Dabei sah es insbesondere zu Beginn der Partie nach einem offenen Schlagabtausch aus. Die Gäste trafen in der Anfangsphase über Sören Müller hochprozentig aus der Mitteldistanz und zeigten, warum viele ihnen den Sprung in die Playoffs zutrauen. Nach dem ersten Viertel lag United knapp mit 14:16 zurück.
In den zweiten zehn Minuten legten die Füchse dann den Grundstein für den Heimsieg. United-Spielmacher Radi Dagamin brachte sein Team zunächst mit zwei Dreiern in Folge in Führung (22:18, 13.), ehe seine Teamkollegen diese auf 31:20 (17.) ausbauten. Die Münsteraner fanden keine passende Antwort und verloren ihren Rhythmus. In der Schlussphase erzielte Oliver Jantz acht Punkte zum 41:24-Pausenstand.
Das dritte Viertel läutete Kapitän Jan Sadler mit einem erfolgreichen Dreier ein und United setzte zu einem schnellen 9:2-Lauf an, der die Partie dann endgültig entschied (59:35). Der letzte Spielabschnitt brachte keine großen Veränderungen mehr und ging mit 8:7 an die Gäste aus dem Münsterland.
„Insgesamt war das heute eine sehr gute und ausgeglichene Mannschaftsleistung von uns.“ Freute sich Head Coach Martin Kluck nach dem Spiel.
Mit Radi Dagamin (15 Punkte / 2 Dreier), Tom McHugh (13), Oliver Jantz (12) und Alexander Budde (11) scorten gleich vier Spieler vierstellig für Hannover United. Auf Seiten des BBC Münsterland gelang dies Sören Müller (14) und Gijs Even (11).
Dirk Paßiwan wird für Trier (wiedermal) zum Matchwinner
Die Doneck Dolphins Trier kommen immer besser in Fahrt. Beim Auswärtserfolg gegen Aufsteiger RSV Bayreuth gelang dem Team von Trainer Dirk Paßiwan ein überzeugender 78:49-Erfolg (23:12, 39:26, 54:40). Mit einem Tripple-Double (38 Punkten, 19 Rebounds, 15 Assists) bezwang Dauerbrenner Paßiwan die Oberfranken fast im Alleingang.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (10:11, 7.) setzten sich die Gäste zunehmend ab, vor allem durch die Treffer von Paßiwan, der im ersten Viertel 16 Punkte beisteuerte. Zwei gute Viertel, die mit 14:16 und 14:15 jeweils nur knapp verloren gingen, reichten dem Team von RSV-Trainer Andre Hopp am Ende nicht, um für eine Überraschung zu sorgen.
Offensiv fanden die Gastgeber in diesem Spiel nur viel zu selten einen guten Rhythmus, zeigten sich phasenweise defensiv zwar verbessert, konnten Paßiwan aber zu keiner Phase aus dem Spiel nehmen. Im letzten Spielabschnitt übernahmen die Dolphins wieder die Regie, ließen den Bayreuthern nur Raum für neun Punkte, während sie selbst 24 Punkte auf dem Scoreboard markierten.
„Wir können mit unserer Leistung heute phasenweise sehr zufrieden sein.“, zieht Dirk Paßiwan nach dem Spiel Bilanz. „Zwar hat Bayreuth es uns im 2. und 3. Viertel nicht leicht gemacht, doch haben wir stets die richtige Antwort auf die Läufe der Hausherren gefunden. Wir sind froh, die Punkte mit nach Hause nehmen zu können.“
„Heute war einer dieser Tage, an dem die Würfe einfach nicht hochprozentig fallen wollten“, sagte André Hopp nach dem Spiel und zeigte sich nicht unzufrieden mit seinem Team. „Wir haben zwei von vier Vierteln guten Basketball gespielt und mit Trier auf Augenhöhe agiert. Hieran müssen wir im Duell gegen Hamburg anknüpfen, um endlich die ersten Zähler der Saison einzufahren!“
Für Bayreuth steuerte André Hopp 21 Punkte bei. Neben Dirk Paßiwan (38/1 Dreier) traf Walter Vlaanderen zweistellig (12/1).
Ergebnisse und Tabelle
Text: Presse FB RBB mit Material der Vereine