Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren steht im Viertelfinale von Tokio. In einem engen letzten Vorrundenspiel kämpfte das Team den WM-Vierten Iran mit 56:53 (16:13/29:25/47:33) nieder und zieht verdient in die K.o.-Phase ein.
Die Partie war dabei bis in die Schlusssekunden hoch spannend, wenn auch nicht hochklassig. Doch am Ende zählt der Erfolg über einen physisch starken Iran, zu dem Topscorer Aliaksandr Halouski mit 27 Punkten einen erheblichen Anteil beisteuerte. Unter dem Strich ist der Viertelfinaleinzug ein zwar angestrebter, aber keinesfalls selbstverständlicher Erfolg, in einer Vorrundengruppe, in der sich Deutschland gegen die top vier Mannschaften der WM 2018 in Hamburg behaupteten musste.
Das entscheidende Duell gegen den Iran war dabei der erwartet schwere Gang, der bis zur Halbzeit auf absoluter Augenhöhe verlief. Nach dem Seitenwechsel schien sich Deutschland dann entscheidend absetzen zu können. Verantwortlich hierfür vor allem ein im zweiten Durchgang besser ins Spiel kommender Thomas Böhme, aber vor allem ein Center Halouski, der von der iranischen Defensive nun nicht mehr zu stoppen war. Zwei Dreier von Nico Dreimüller und Böhme, dazu wichtige Halbdistanzpunkte von besagtem Aliaksandr Halouski sorgten so für das 47:33 (30.) und wenig später für das 52:41 (34.).
Ein kämpferisch überzeugender Iran gab sich jedoch weiterhin nicht geschlagen und kam durch seinen besten Akteur Mohammadhassan Sayari 26 Sekunden vor der Schlusssirene zum 55:53-Anschluss. Doch das deutsche Team behielt die Nerven und sicherte sich den verdienten Einzug ins Viertelfinale, in dem der Gegner noch nicht feststeht.
Christopher Huber: „Wir sind froh im Viertelfinale zu stehen nach einem schweren Spiel gegen den Iran, der sehr stark von ihren Emotionen lebt. Jetzt warten wir ab gegen wen wir im Viertelfinale spielen, wir werden bereit sein“.
Bundestrainer Nicolai Zeltinger: „Wir sind überglücklich den Iran geschlagen zu haben und im Viertelfinale zu stehen. Dies ist ein großer Schritt für uns, den uns bei dieser Auslosung sicher nicht viele zugetraut haben. Es war das erwartet schwere Spiel, aber wir hatten heute einen überragenden Aliaksandr Halouski, der uns getragen hat.“
Deutschland: Aliaksandr Halouski (27, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (15/1 Dreier, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (5, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (5/1, ING Skywheelers Frankfurt), André Bienek (2, RSB Thuringia Bulls), Christopher Huber (2, RSV Lahn-Dill), Jan Haller (Hannover United), Jan Sadler (Hannover United), Joe Bestwick (n.e., RBC Köln 99ers), Matthias Güntner (n.e., Rhine River Rhinos Wiesbaden), Tobias Hell (n.e., Hannover United), Phillip Schorp (n.e., BBC Münsterland).
Iran: Mohammadhassan Sayari (16), Mojtaba Kamali (13/2, BG Baskets Hamburg), Vahid Saadatpoormoghadam (8), Mohammad Nezhad (6), Hassan Abdi (4), Mohsen Tolouei Tamardash (4), Danial Zakeri Dehvosta (2), Faleh Ayashi, Iman Bagzadefard, Amirreza Ahmadi (n.e.), Reza Eivazi (n.e.), Abdoljalil Gharanjik (n.e.).
Foto: Steffie Wunderl / DBS