Bulls-Center Aliaksandr Halouski versucht sich im Spiel gegen Hannover United unter dem gegnerischen Korb durchzusetzen.

Foto: Franzi Möller

Starker Saisonstart der beiden Ligafavoriten

Endlich rollt auch der Ball in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga wieder. Am ersten Spieltag wurden der amtierende deutsche Meister Thuringia Bulls und Rekordmeister RSV Lahn-Dill ihrer Favoritenrolle gerecht und fuhren sichere Siege ein.

Ganz souverän bewältigten die beiden Spitzenteams ihre Aufgaben am ersten Spieltag der neuen Saison, die wegen der Europameisterschaft mit deutlicher Verspätung begann. Während die Bullen in eigener Halle gegen den Playoff-Kandidaten Hannover United am Ende deutlich mit 82:50 gewannen zeigte die Mannschaft von der Lahn beim Aufsteiger RB Zwickau sein neues Gesicht und ließ den Gastgebern beim klaren 79:41 kaum Raum, um sich zu entfalten.

Thuringia Bulls mit deutlichem Erfolg gegen Playoff-Kandidaten Hannover

Das Trainergespann der Bulls mit Andre Bienek und Jens Albrecht konnte gegen Hannover auf den kompletten Kader zurückgreifen, während die Gäste kurzfristig krankheitsbedingt auf U23 Weltmeister Jakob Krömer sowie auf Yoshinobu Takamatsu verzichten mussten, der bei den Kontinentalmeisterschaften für Japan im Einsatz war. Dafür kehrte der ehemalige Nationalspieler Oliver Jantz im Vergleich zum FUNKE Cup in den Kader zurück.

Nach etwas nervösem Beginn gelang es den Hausherren gegen Ende des ersten Viertels zweitstellig in Führung zu gehen (18:8, 8. Minute), doch Hannover konterte mit einem schnellen Lauf und nutzte einige defensive Lücken, um sich wieder heranzuspielen.

Die Zuschauer sahen eine intensive Partie, in der United trotz kurzer Rotation mit viel Energie dagegenhielt (24:16, 16. Minute). Danach schienen diese Kräfte etwas zu schwinden. Die Thüringer setzten zu einem 15:4 Zwischenspurt an, angeführt vom eingespielten Duo Ruiz und Linden, das den wegweisenden 39:20 Vorsprung einläutete.

Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Beginn. In dem intensiven Spiel behielten die Bulls Kontrolle und gingen mit einer 57:32 Führung in den letzten Abschnitt.

Dort boten beide Mannschaften noch einmal beste Unterhaltung. Die Niedersachsen hielten mit Tom McHugh und Alex Budde weiter entschlossen dagegen, während auf Seiten der Bulls Alex Halouski und Jordi Ruiz eindrucksvoll das Spiel lenkten. Mit einer ausgeglichenen und geschlossenen Mannschaftsleistung brachten die Bulls das Spiel mit 82:50 dann sicher über die Zeit.

Trotz einer Krankheitswelle haben die Füchse stark gekämpft. »Wir mussten auf Jakob Krömer verzichten, der gesundheitsbedingt raus war. Dazu haben zwei Spieler gespielt, die von der Woche noch sehr angeschlagen waren und nicht trainieren konnten, die Woche über. Also von daher haben wir glaube ich das Beste draus gemacht und uns teuer verkauft«, so Headcoach Martin Kluck.

Am kommenden Wochenende wartet mit dem ersten Auswärtsspiel in Trier (22.11.) die nächste Herausforderung auf das Team von der Osterlange. Hannover United empfängt am Samstagabend (22.11.) im ersten Heimspiel der Saison dann den RSV Bayreuth.

RSB Thuringia Bulls
Alex Halouski (15 Punkte), Hubert Hager (2), Arie Twigt (2), Anil Cegil, Joakim Linden (14), Lukas Glossner, Jordi Ruiz (19), Vahid Azad (18), Tomas Klein (10), Marie Kier (2)

Hannover United
Tom McHugh (20), Alexander Budde (14), Peter Berry (8), Tobias Hell (3), Jan Sadler (3/1 Dreier), Oliver Jantz (2), Sören Seebold

Rekordmeister Lahn-Dill schlägt Aufsteiger Zwickau mit Spielwitz und gutaufgelegten Neuzugängen

Mit einem souveränen 79:41-Erfolg (17:10/33:22/57:34) gegen Aufsteiger RB Zwickau im Gepäck trat der RSV Lahn-Dill die Heimreise an. Das Team von der Lahn deutete dabei gleich im ersten Spiel an, dass in dieser Saison wieder mit dem Rekordmeister zu rechnen ist.

Vor allem die beiden kanadischen Neuzugänge Vincent Dallaire und Colin Higgins wussten zu überzeugen, wurden bei ihrer RSV-Premiere aber noch von Rose Hollermann übertrumpft. Die US-Nationalspielerin bot einen starken Auftritt, nutzte die vielen Freiheiten, die sich ihr boten zu 30 Punkten, (Trefferquote 74 Prozent) und machte mit zehn Rebounds das Double Double perfekt.

Nach einem verhaltenen Start mit 4:2 (4.) und einem 11:9 (8.) in Folge setzten sich die Gäste zunächst bis auf 21:10 (12.) ab. Über 29:20 (17.) ging es schließlich mit 33:22 in die Kabinen.

Nachdem Seitenwechsel mussten die Zwickauer dann dem hohen Tempo und der hohen Intensität Tribut zollen. Die RSV-Verteidigung griff immer besser und die Kräfteverhältnisse verteilten sich mehr und mehr in Richtung des fünfzehnfachen Meisters von der Lahn. Über 45:26 (24.) und 67:36 (34.) trugen sich am Ende alle RSV-Akteure in die Statistik ein, die nach der Schlusssirene mit Thomas Böhme, Matthias Güntner und Vincent Dallaire sowie der bereits erwähnten Rose Hollermann gleich ein ganzes Quartett im zweistelligen Punktebereich präsentierte. Mit 41 zu 25 ging dann auch das Reboundverhältnis klar an den Gast aus Hessen, dessen 23 Assists zudem von einer großen mannschaftlich geschlossenen Spielfreude zeugten.

Bundesliga-Rückkehrer aus Zwickau zeigte bei seinem ersten RBBL-Auftritt viele gute Ansätze und dürfte im weiteren Verlauf der Saison für eine klare Bereicherung der Belletage sorgen.

Für die Sachsen geht es nun am kommenden Wochenende (22.11.) zum BBC Münsterland, während der RSV Lahn-Dill bereits am Freitagabend (21.11.) gegen die Köln 99ers auf seine Heimpremiere in der Buderus Arena Wetzlar hin fiebert.

Zwickau
Maximilian Chagger (16), Garrett Ostepchuk (10), Jack Pierre (8), Aaron Hirst (7/1 Dreier), Len van Dort, Helen Freeman, Amber Heitkamp, Hayden Siebuhr.

Lahn-Dill
Rose Hollermann (30), Thomas Böhme (13/1), Vincent Dallaire (10), Matthias Güntner (10), Colin Higgins (6), Finlay Erskine (4), Julian Lammering (4), Quinten Zantinge (2).

Rhinos mit souveränem Auswärtssieg gegen Bayreuth

Gelungener Start in die neue Saison der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga für die Rhine River Rhinos: Die Wiesbadener gewinnen auswärts beim RSV Bayreuth deutlich mit 85:42 und setzen damit gleich zu Beginn der Saison ein Ausrufezeichen.

Die Rhinos, die ohne die bei den IWBF Asia Oceania Championships gebundenen Nationalspieler Hannah Dodd, Steven Elliott und Kei Akita nach Oberfranken reisen mussten, legten vom Tipoff an ein hohes Tempo vor. Bereits in den Anfangsminuten setzten sie die Gastgeber mit einem starken 0:16 Lauf unter Druck und erspielten sich eine zweistellige Führung, bevor Bayreuth überhaupt ins Scoring kam. Das erste Viertel ging folgerichtig klar mit 23:8 an die Gäste.

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Rhinos defensiv stabil und kontrollierten das Tempo. Bayreuth fand offensiv nur wenig Lösungen gegen die aggressive Teamdefense, während Wiesbaden seinen Gameplay konsequent durchzog. Das zweite Viertel entschieden die Rhinos mit 16:8 für sich, zur Halbzeit stand ein komfortabler 39:16-Vorsprung auf der Anzeigetafel.

Nach der Pause änderte sich das Bild kaum: Die Huber-Fünf blieb fokussiert, forcierte Ballgewinne und kam immer wieder zu einfachen Punkten im Fastbreak. Mit 28:9 ging auch das dritte Viertel deutlich an die Gäste – beim Stand von 67:25 war die Partie praktisch entschieden. Im Schlussabschnitt konnte Bayreuth offensiv zwar zulegen, doch auch das letzte Viertel ging mit 18:17 an die Rhinos, die den Auswärtssieg souverän ins Ziel brachten.

Headcoach Chris Huber: »Ich bin sehr glücklich über den ersten Saisonsieg. Alle haben sich in das System eingeordnet und ihre Rollen erfüllt. In drei Vierteln unter zehn Punkte zu kassieren ist großartig! Zusätzlich haben sich alle Neuzugänge in die Scorerliste eintragen können. Wir werden weiter an uns arbeiten, um stetig besser zu werden.«

»Wir verfügen über viel Potenzial, das wir im Laufe der Saison weiter ausschöpfen werden. Zum Saisonauftakt direkt auf ein Topteam der Liga zu treffen, ist keine leichte Aufgabe – dennoch haben wir uns nicht aufgegeben, sondern bis zur letzten Sekunde gekämpft,« fasst RSV-Manager Sebastian Gillsch das Spiel zusammen. »Aus dieser Partie nehmen wir wertvolle Erkenntnisse mit, die uns in den kommenden Wochen weiterhelfen werden.«

Am 2. Spieltag haben die Rhinos am Sonntagnachmittag (23.11.) die München Iguanas zu Gast. Bayreuth muss am Samstag (22.11.) in Hannover antreten.

Rhine River Rhinos
Tim Diedrich (30 Punkte/2 Dreier), Mojtaba Kamali (30), Partanen (9), James Palmer (6), Nicola Damiano. (4), Dornieden (2), Hosseini (2).

RSV Bayreuth
Sebastian Gillsch (10), Mary Silberman (10), Dario Schulz (7), Dagmar van Hinte (6), Isaac Lipscomb (6), Dominik Langer (3), Vahid Atefimonfared, Maggie Gay.

Kölner verschlafen Anfangsphase und unterliegen Trier

Im ersten Heimspiel der Saison unterlagen die Köln 99ers den Dolphins aus Trier mit 66:73 (13:22, 32:38, 50:60). Das Team von Trainer Haj Bhania verschlief den Start in die Partie und ließ die Gäste mit einem 14:0-Lauf (6. Min.) zunächst auf 14:2 davonziehen. Neben Patrick Dorner und Walter Vlaanderen bekam die Kölner Defensive vor allem den gefährlichsten Schützen der Trierer, Spielertrainer Dirk Paßiwan nicht in den Griff, der mit einem Triple Double dem Spiel seinen Stempel aufdrückte.

Bis zum Pausenstand von 32:38 arbeiteten sich die Domstädter wieder etwas heran, konnten nach dem Seitenwechsel nicht verhindern, dass Paßiwan den Abstand auf 14 Punkte erhöhte (50:36, 26.). Neuzugang Jack Long ließ mit seinem Korb zum 63:66 (37.) noch mal die Hoffnung auf eine Wende für die Kölner aufkeimen, doch Paßiwan und Co konterten erfolgreich und brachten das Spiel am Ende sicher nach Hause.

Für Köln geht es am Freitag (21.11.) zum RSV Lahn-Dill. Trier empfängt am Samstag (22.11.) den deutschen Meister Thuringia Bulls.

RBC Köln 99ers
Thomas Reier (29/1 Dreier), Jack Long (24/2), Asael Shabo (7), Bulut Kodal (2), Lisa Bergenthal (2), Sean-Joel Schröder (2), Umut Akbay, Abderrahim Taghrest, Alexander Keiser, Deion Green.

Dolphins Trier
Dirk Paßiwan (29/3 Dreier), Patrick Dorner (16), Walter Vlaanderen (14), Correy Rossi (8), Alex Hummer (2), Nathalie Paßiwan (2), Svenja Erni (2), Sylvana van Hees, Lukas Jung (n.e.), Linus Lenerz (n.e.).

BBC siegt mit starker Teamleistung gegen treffsichere Münchener

Mit einer starken Teamleistung sicherte sich der BBC Münsterland den ersten Heimspielerfolg in der neuen Saison. Dabei musste das Team von Trainer Marcel Fedde beim 88:78-Erfolg (23:27, 52:46, 70:63) gegen die neuaufgestellten Gäste aus München all seine Routine in die Waagschale werfen, um als Sieger vom Platz zu gehen. In der Sporthalle der Josefschule entwickelte sich von Beginn an eine spannende und hochklassige Partie, in der beide Mannschaften vor allem in der Offensive überzeugen konnten. Vor allem die Münchener Gäste trafen in Person von Joseph Wernberger und den beiden Neuzugängen Sebastian Kolb und Sebastian Holzheu mit hoher Präzision und lagen zum Ende des Auftaktviertels verdient mit 27:23 in Führung.

In der Folge kamen die Hausherren zu nehmend besser ins Spiel. Die Neuzugänge Peyman Mizan (27:29, 11. Min.) und Boris van Hunnik erzielten ihre ersten Punkte (37:38, 16.) für den BBC und brachten ihren neuen Club zusammen mit den treffsicheren Routiniers Gijs Even, Maximilian Lammering und Sven Diedrich zur Pause mit sechs Punkten in Front (52:46).Bis auf elf Punkte konnte das Team von Trainer Fedde den Vorsprung dann nach der Halbzeitpause ausbauen (67:56, 28.), ehe die Konzentration etwas nachließ und durch die Rotation der Spielfluss etwas verloren ging. Brenzlig wurde es für das BBC-Team dann nochmal als Gabriel Robl seine Farben mit zwei erfolgreichen Freiwürfen zum 77:78 (38.) bis auf einen Zähler wieder heranbringen konnte. Angeführt von Kapitän Gijs Even konnte der BBC kontern und mit all seiner Routine das Spiel noch für sich entscheiden.

Die Münchener haben sich bei ihrem ersten Auftritt in der neuen Saison auch Dank ihrer Verstärkungen sehr selbstbewusst und zielsicher präsentiert. »Großer Respekt. Was die Münchener vor allem in der ersten Halbzeit getroffen haben, das war schon gut«, weiß Trainer Marcel Fedde die Leistung der Gäste einzuschätzen. »Wir haben mit all unserer Erfahrung dagegengehalten und aus meiner Sicht am Ende auch verdient gewonnen. Mit Peyman und Boris mussten wir zwei neue Spieler einbauen und haben zwischenzeitlich ein neues System gespielt und öfter rotiert. Am Ende sind wir zum alten System zurückgekehrt, das war dann der Schlüssel zum Erfolg.«

Am nächsten Spieltag (22.11.) erwartet der BBC den Aufsteiger aus Zwickau. Die Münchener reisen am Sonntag (23.11.) zu den Rhine River Rhinos nach Wiesbaden.

BBC Münsterland
Sven Diedrich (28 Punkte), Gijs Even (23/1 Dreier), Maximilian Lammering (19/2), Peyman Mizan (8), Boris van Hunnik (6), Johannes Hengst (2), Ilse Arts (2), Phillip Schorp, Janne Krähe (n.e.).

München Iguanas
Joseph Wernberger (20), Sebastian Holzheu (18), Sebastian Kolb (17/2 Dreier), Gabriel Robl (16/3), Lukas Haider (4), Annika Sonnleitner (2), Salih Sakak (1), Urs Rechtsteiner, Franca Frey (n.e.), Jonas Wengert (n.e.).

Text: Presse RBB mit Material der Vereine