3×3-Rollstuhlbasketball auf dem Bahnhofsvorplatz von Hannover.

Foto: Lilly

Heimerfolg für die Three BasketƐx3rs beim 3×3-Rollstuhlbasketball in Hannover

Beim 3×3-Rollstuhlbasketball-Turnier im Rahmen des Finaltags der schauinsland-reisen-3×3-Germany Tour machte das Team von Three BasketƐx3rs am Ende das Rennen und setzte sich im Finale auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover gegen die 4Foxes durch.

Es ist nicht nur das schnelle Spiel auf einen Korb, es ist auch die spezielle Atmosphäre, die Kombination aus Sport, Musik und Lifestyle, die das 3×3-Baketballformat so reizvoll macht. Wie sich das anfühlt, erlebten jetzt zehn Teams aus ganz Deutschland, die am Finaltag der schauinsland-reisen-3×3-Germany Tour in Hannover am Rollstuhlbasketball-Event teilnahmen. »Die Stimmung ist cool, vor allem mit der Musik und den vielen Teams – das macht richtig viel Spaß«, fasste ein Teilnehmer den Turniertag zusammen.

Die Teams aus Berlin, Bonn, Buchholz, Kiel, Ulm und Hannover, die zum Teil Paralympics-Teilnehmer und Junioren-Weltmeister in ihren Reihen hatten, überzeugten nicht nur auf dem Court sondern zeigten den vielen Zuschauenden, wieviel Energie und Teamgeist in dieser immer populärer werdenden Variante des (Rollstuhl-)Basketballs steckt.

Am Ende setzten sich die Three BasketƐx3ers im Vereinsduell – alle Spieler*innen sind in der ersten bzw. der zweiten Mannschaft von Hannover United aktiv – gegen die 4Foxes mit 9:6 durch. Das Team mit Jan Sadler, Oliver Jantz, Phillip Schorp und Christoph Lübrecht hatte zuvor im Halbfinale gegen die Kieler Wheeler II mit 11:5 die Oberhand behalten. Die 4Foxes mit Andrea Seyrl, Max Dorka, Jakob Krömer und Felix Hansing hatten sich mit einem deutlichen 15:6 gegen die SGH Berlin für das Endspiel qualifiziert.

Interview mit Jonas Theissig

Auch dank der Initiative und der Unterstützung von Jonas Theissig (Kieler Wheeler) konnte der 3×3-Wettbewerb für Rollstuhlbasketball stattfinden. Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband (DRS), Fachbereich Rollstuhlbasketball, hatte zudem die Teams unterstützt und die Meldegebühr übernommen. Im Interview spricht Jonas über die Motive seines Engagements und zukünftige Aktivitäten im Bereich 3×3-Rollstuhlbasketball.

Wie kam es dazu, dass du dich für die Einbindung des 3×3-Rollstuhlbasketballs bei der Tour stark gemacht hast?

Jona Theissig: Als Fußgängerbasketballer habe ich häufiger an 3×3-Turnieren teilgenommen und kannte auch die Tour von Alain (schauinsland-reisen-3×3-Germany Tour – Anm. der Red.). Ich wusste, dass er als Kategorie Rollstuhlbasketball anbietet. Einmal war er in Kiel zu Gast, da sich aber nur drei Teams der Kieler Wheeler angemeldet hatten, konnte die Kategorie Rollstuhlbasketball leider nicht austragen werden. Bei der letzten BVV berichtete Steffi Rabert darüber, dass man mehr im Bereich 3×3 Rollstuhlbasketball unternehmen wolle und als mich ein Teamkollege angesprochen hatte, ob wir nicht auch mal bei einem 3×3-Turnier teilnehmen können, habe ich bei Alain angefragt, an welchem Standort das machbar sei. Er bot mir Hannover an, ich müsste mich aber um die Teams und Schiedsrichter kümmern. Gesagt getan. Durch die finanzielle Unterstützung durch den Verband und mein Netzwerk haben wir das Event mit zehn Mannschaften starten können.

Wie hast du die Stimmung vor Ort auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof erlebt?

Das Wetter war top und der Platz am Hauptbahnhof wurde zu einem wahren Showcase. Das Interesse war groß und die Zuschauer waren von der Agilität und Schnelligkeit unserer Sportart merklich beindruckt. Die Spiele waren umkämpft , aber stets fair und haben mir viel Freude bereitet. Das Niveau war hoch, es waren Nationalspieler und viele Bundesligaspieler am Start. Gerade junge Spieler haben sich mir gegenüber begeistert gezeigt und freuen sich schon auf kommende 3×3-Events.

Wie war die Organisation und der Ablauf?

Hier ist noch Luft nach oben. Eigentlich war geplant, dass wir zwei Gruppen á fünf Teams machen, so dass jedes Team mindestens vier Spiele gehabt hätte, dazu noch Halbfinale und Finale. Leider standen am Ende nur zwei statt der geplanten drei Courts zur Verfügung, so dass wir kurzfristig den Spielplan ändern mussten. Das fand ich schade, weil zwei Mannschaften so nur zwei Spiele hatten. Da würde ich mir für die Teams, die aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren, in Zukunft mehr Planungssicherheit wünschen. Auch die langen Wartezeiten zwischen den Spielen waren ein Problem – da haben wir aber schon Lösungen im Kopf.

Wie siehst du die Entwicklung des 3×3 im Rollstuhlbasketball?

Die Rückmeldungen waren sehr positiv und die Nachfrage ist deutlich gestiegen. Kommendes Jahr möchten wir nach Möglichkeit mehr 3×3-Events anbieten. Neben dem Spaß am Spiel können wir so viel Aufmerksamkeit und Respekt für unsere Sportart gewinnen. Es ist durchaus denkbar, dass 3×3 Rollstuhlbasketball zukünftig paralympisch wird, eine Förderung und Weiterentwicklung ist daher von großem Interesse. Neben Hannover kann ich mir die Städte Bremen, Wiesbaden, Duisburg und Erfurt als Austragungsorte vorstellen. Natürlich ist dies auch abhängig vom Interesse der Teams, aber die bisherigen Rückmeldungen waren wie gesagt sehr positiv. Wir werden noch dieses Jahr ein Meeting abhalten, um weitere Details zu besprechen.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Alain Fazal, die Sponsoren der 3×3-Tour und den DRS-Fachbereich Rollstuhlbasketball sowie an alle teilnehmenden Teams und Schiedsrichter, die uns dieses Event und Zukünftige ermöglichen.

Fachbereich will 3×3-Format weiter ausbauen

Steffi Rabert, Referentin für Breitensport und Vereinsentwicklung im Fachbereich Rollstuhlbasketball, begrüßt die Initiative von Jonas Theissig und freut sich über die gelungene Veranstaltung in Hannover. »Der Fachbereich ist an einer Fortführung und am Ausbau des 3×3-Formates sehr interessiert und wir wollen das weiterhin begleiten und entwickeln«, verspricht die diplomierte Sportwissenschaftlerin.

Kontakt

Bei Fragen rund um das Thema 3×3-Rollstuhlbasketball stehen Steffi Robert (stefanie.rabert@drs-rollstuhlbasketball.de) und auch Jonas Theissig (jonas.theissig@gmx.de) gerne zur Verfügung.