Großer Jubel herrschte bei Lilly Sellak, Svenja Erni, Catharina Weiß und Lisa Bergenthal nach dem Gewinn der Goldmedaille.
Foto: © Rhine-Ruhr 2025/Steffie Wunderl
FISU Rhine-Ruhr 2025
Nach Final-Drama: Gold für deutsche Damen beim 3×3-Rollstuhlbasketball
Dramatik pur im Finale: Die deutschen Damen gewinnen in der Verlängerung gegen Spanien die Goldmedaille beim 3×3-Rollstuhlbasketball und setzen sich bei der Para Sport-Premiere der FISU World University Games die Krone auf.
Standing Ovations gab es für die deutschen Damen schon bei der Vorstellung zu Beginn des Spiels, ausgelassen gefeiert wurde dann nach der Partie. In einem dramatischen Finale besiegten die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen Spanien mit 12:11 nach Verlängerung. Und alle in der vollbesetzten Bochumer Jahrhunderthalle, die es mit der deutschen Mannschaft hielten, fieberten mit und feuerten ihr Team lautstark an.
Bis gut drei Minuten vor dem Ende der Partie hatten sich Lisa Bergenthal, Svenja Ernie, Lilly Sellak und Catharina Weiß gegen die Spanierinnen mit 10:6 einen vermeidlich komfortablen Vorsprung erarbeitet, ließen ihre Gegnerinnen dann aber bis auf 10:10 wieder herankommen. Mit ihrem Korberfolg zum 11:10 in letzter Sekunde wähnten sich die Deutschen dann schon am Ziel, aber der Treffer wurde nicht anerkannt, weil die Schlusssirene bereits ertönt war.
Jetzt musste die Verlängerung über Gold und Silber entscheiden. Nach den 3×3 Regeln gewinnt das Team, das in der Overtime zuerst zwei Punkte erzielt. Lisa Bergenthal legte mit einem erfolgreichen Wurf von der Freiwurflinie vor, doch die Spanierinnen fanden eine direkte Antwort. Schließlich erlöste Catharina Weiß ihr Team mit dem Korb zum 12:11 und entfachte damit großen Jubel bei ihrem Team und dem Publikum.
Ganz viel Liebe geht raus
»Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle«, sagte Lisa Bergenthal im Interview direkt nach dem Match auf die Frage, welche Emotionen sie nach dem Finalerfolg empfindet. »Wir haben hart gekämpft bis zum Schluss und es ist unglaublich, dass wir jetzt die Goldmedaille gewonnen haben.« Ein großes Dankeschön richtete sie an das deutsche Publikum für die großartige Unterstützung, »Es war unglaublich vor euch zu spielen. Danke, Danke. Ganz viel Liebe geht raus.«
»Ein Finale, das alle Facetten gezeigt hat, die diesen Sport ausmachen und ein Team, das bis zum Schluss einen kühlen Kopf bewahrt und alles gegeben hat. Sie haben sich Gold verdient«, fand ein überglücklicher Trainer André Hopp nach dem Spiel die passenden Worte.
Die Bronzemedaille bei den Damen gewannen die USA durch einen 11:3-Erfolg über Brasilien. Bei den Herren geht Gold an Spanien. Die Iberer besiegten Großbritannien mit 11:8. Im Spiel um Bronze setzten sich die USA mit 10:6 gegen Japan durch.
Werbung für den Para Sport und 3×3-Rollstuhlbasketball
Die Erlebnisse und die Emotionen bei diesen FISU World University Games werden den beiden Team sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Erstmals wurde mit 3×3-Rollstuhlbasketball eine Para Sportart in das Sportprogramm der Weltspiele der Studierenden aufgenommen. Eingebettet in den 3×3-Wettbewerb der Fußgänger ist diese Premiere aus Sicht der beiden Trainer voll gelungen. »Es war eine große Werbung für 3×3-Rollstuhlbasketball und ein sehr gelungenes Event«, sind sich Sebastian Gillsch und André Hopp einig. »Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Fachverbände das Potenzial der Sportart nicht nur erkennen, sondern auch nachhaltig mit Ressourcen fördern und unterstützen«, ergänzt Gillsch.
Infos und Livestream
Allgemeine Infos und Spielpläne finden Sie auf der Veranstaltungswebsite.
Auf fisu.tv sind alle Spiele im Re-Live zu sehen.