Nico Dreimüller (m.), Topscorer seines Teams, war im Spiel gegen die München Iguanas nicht zu stoppen.
Foto: Ana Sasse
RBBL 2. Spieltag
Rhine River Rhinos verteidigen die Tabellenführung
Mit einem souveränen Heimsieg gegen München verteidigten die Rhinos am 2. Spieltag der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) ihre Spitzenposition in der Tabelle und führen damit ein Quartett von vier ungeschlagenen Mannschaften an.
Wiesbaden mit überzeigender Leistung gegen Münchener Gäste
Zum Abschluss des Spieltages zeigten die Wiesbadener am Sonntagnachmittag bei ihrem ersten Heimspiel der Saison einen überzeugenden Auftritt und bezwangen die München Iguanas mit 82:30 (25:5, 42:20, 63:26).
Von Beginn an zeigten sich die Rhinos hellwach und erspielten sich aus einer stabilen Verteidigung heraus viele einfache Punkte. Besonders die Guards um Nico Dreimüller und Kapitän James Palmer sorgten für Struktur im Angriff, während unter dem Korb Tim Diedrich und Mojtaba Kamali Präsenz zeigten. Die Rückkehr der Nationalspieler Hannah Dodd, Steven Elliott und Kei Akita nach den Asia Oceania Championships machte sich dabei in der Breite des Kaders bemerkbar. So ging das erste Viertel mit 25:5 an die Hausherren.
Im zweiten Viertel fanden die Iguanas, die sich nach ihrer knappen Auftaktniederlage beim BBC Münsterland für das Spiel gegen Wiesbaden einiges vorgenommen hatten, besser ins Spiel. Das Team von Spielertrainer Gabriel Robl traf einige wichtige Würfe und kam offensiv deutlich besser zur Geltung. Die Rhinos blieben jedoch ruhig, rotierten viel und hielten die Gäste bis zum Halbzeitstand von 42:20 weiter auf Abstand Viertel ging knapp an Wiesbaden, zur Halbzeit stand es.
Nach der Halbzeit gelang es den Rhinos, defensiv wieder an die starken ersten Minuten anzuknüpfen. Das Team von Headcoach Huber, der im Laufe der Partie den gesamten Kader einsetzen konnte, ließ den Münchnern wenig Raum, um zu punkten. Youngster Simon Dornieden, Neuzugang Teemu Partanen und Mehran Hosseini sammelten wertvolle Minuten und fügten sich nahtlos in die Teamleistung ein – die am Ende zu einem sehr souveränen 82:30 Heimauftakt-Erfolg führte.
Bemerkenswert war die Leistung von Nico Dreimüller von der Dreipunkte-Linie. Der Nationalspieler in Diensten der Wiesbadener versenkte fünf von fünf Versuchen. Insgesamt wurden zwölf Dreier versenkt.
Headcoach Christopher Huber: »Es war ein sehr schöner erster Heimspieltag für uns. Insgesamt bin ich mit unserem zweiten Saisonspiel zufrieden.«
In der kommenden Woche steht für die Wiesbadener am Samstag (29.11.) das Auswärtsspiel beim Aufsteiger RB Zwickau. Für München steht, ebenfalls am Samstag, mit dem Duell gegen Hannover United die nächste Herausforderung an.
Rhine River Rhinos
Nico Dreimüller (23 Punkte/5 Dreier), Tim Diedrich (20/2), Mojtaba Kamali (19/1), Kei Akita (14/2), Geshnigani Hosseini (3), Simon Dornieden (2), Steven Elliott (1), Teemu Partanen, James Palmer, Hannah Dodd, Nicola Damiano.
RBB München Iguanas
Josef Wernberger (10 Punkte), Gabriel Robl (8/2 Dreier), Sebastian Holzheu (4), Lukas Haider (4), Annika Sonnleitner (2), Salih Sakak (2), Bastian Kolb, Franca Frey, Urs Rechtsteiner.
Füchse mit erstem Heimsieg gegen RSV Bayreuth
Am Samstag eröffnete Hannover United die Heimspielsaison in der Sophienschule und feierte einen deutlichen 82:46 (26:10, 44:22, 62:32)-Sieg gegen den RSV Bayreuth.
Die Füchse zeigten von Anfang an ihre Überlegenheit und gingen zum Ende des ersten Viertels vor allem durch das erfolgreiche Trio Thomas McHugh, Jakob Krömer und Jam Sadler bereits mit 26:10 in Führung. Im zweiten Viertel baute das Team von Headcoach Martin Kluck seine Führung kontinuierlich aus. Unter anderem steuerte Hannovers Neuzugang Yoshinobu Takamatsu seine ersten Punkte für sein neues Team bei (32:14, 13. Min.), das bis zur Halbzeitpause schon deutlich mit 44:22 davonziehen konnte.
Trotz aller Bemühungen konnten die Gäste aus Oberfranken auch im drittel Viertel nicht mithalten. Hannover drängte aus einer stabilen Abwehr heraus weiter nach vorne und machte beim Stand von 62:32 endgültig den Deckel drauf.
Im Schlussviertel gelang es den Gästen zwar noch den Abschnitt mit 18:14 nahezu ausgeglichen zu gestalteten, am Ende stand aber aus Hannoveraner Sicht ein wohlverdientes 82:46 auf der Tafel.
Headcoach Martin Kluck zieht ein positives Fazit: »Also ich bin erstmal super zufrieden heute mit der Leistung.« Doch es bleibt noch Luft nach: »Sicherlich sind wir noch nicht da, wo wir so ganz hinwollen. Wir machen schon noch einige Fehler. Gerade so was die Kommunikation in der Defensive angeht. Aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt der Saison glaube ich völlig in Ordnung«, so Kluck.
Am nächsten Samstag geht es direkt mit dem nächsten Heimspiel weiter. Die Füchse treffen auf die RBB München Iguanas. Bayreuth empfängt am Sonntag (30.22.) in der Oberfrankenhalle die Doneck Dolphins Trier.
Hannover United
Jakob Krömer (17 Punkte), Alexander Budde (16), Tom McHugh (16), Yoshinobu Takamatsu (15), Jan Sadler (14/2 Dreier), Peter Berry (2), Sören Seebold (2), Tobias Hell
RSV Bayreuth
Mary Silberman (13 Punkte/1 Dreier), Vahid Atefimonfared (13), Dario Schulz (10), Sebastian Gillsch (4), Dagmar van Hinte (2), Isaac Lipscomb (2), Dominik Langer (2), Maggie Gay.
Bullen mit Auswärtserfolg gegen die Dolphins Trier
Nach einer langen Anreise legte der amtierende Meister RSB Thuringia Bulls bei den Dolphins Trier einen starken Auftritt auf das Parkett und besiegte den Gastgeber deutlich mit 101:48 (31:12, 51:21, 74:35). RSB-Coach Andre Bienek konnte dabei in der Sporthalle am Mäuseheckerweg auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Co-Trainer Jens Albrecht war aufgrund einer Trainerausbildung verhindert. Dagegen mussten die Hausherren krankheitsbedingt auf Leistungsträger Correy Rossi verzichten.
Die Gäste starteten hellwach und sorgten nach wenigen Minuten über 13:2 und 21:6 bis zum 31:12 zur Viertelpause bereits für eine vorentscheidende Führung. In der Verteidigung gelang es dem Team von der Osterlange gut, die Kreise von Topscorer Dirk Paßiwan einzuschränken und so das Team von der Mosel weiter auf Distanz zu halten. Mit unverminderter Offensivpower schraubten Aliaksandr Halouski und seine Teamkollegen den Vorsprung zur Pause auf 31 Punkte (52:21).
Trotz einer kleinen Schwächephase Mitte des dritten Viertels konnten die Bulls den Abstand bis zum Ende des Viertels halten 74:35. Auch in Schlussphase hatten die Dolphins dem Angriffsbemühen der Bulls nicht entscheidendes mehr entgegenzusetzen und konnten nicht verhindern, das Halouski mit seinen Punkten 20 und 21 für den 101:48 Endstand sorgte.
Für nächste Auswärtsaufgabe reisen die Bullen am Samstag (29.11.) zu den Köln 99ers. Die Dolphins Trier werden am Sonntag (30.11.) zum Auswärtsspiel in München erwartet
RSB Thuringia Bulls
Jordi Ruiz (27 Punkte/5 Dreier), Alex Halouski (21/1), Joakim Linden (18), Vahid Azad (15), Tomas Klein (10), Arie Twigt (8), Hubert Hager (2), Lukas Gloßner, Marie Kier, Anil Cegil.
Dolphins Trier
Dirk Paßiwan (18 Punkte), Walter Vlaanderen (9), Patrick Dorner (8), Nathalie Paßiwan (7), Svenja Erni (2), Sylvana van Hees (2), Alex Hummer (2), Linus Lenerz, Lukas Jung (n.e.).
BBC behält in zerfahrener Heimpartie gegen Aufsteiger Zwickau den Überblick
Der BBC Münsterland gewann in eigener Halle auch das zweite Spiel der noch jungen Saison gegen den Aufsteiger aus Zwickau. In einer intensiv geführten Partie behielt das Team von Headcoach Marcel Fedde in allen vier Viertel die Oberhand und gewann am Ende souverän mit 81:64 (22:19, 44:32, 59:44). Den Zuschauenden bot sich in der Sporthalle der Josefschule ein spannendes, phasenweise aber auch zerfahrenes Spiel, das von vielen Fouls und stetigen Diskussionen über Entscheidungen des Schiedsrichter-Trios geprägt war.
Die Hausherren kamen zunächst schwer ins Spiel, konnten aber nach anfänglichem Rückstand (1:6, 3. Min.) durch die Punkte von Boris van Hunnik zum 17:17 erstmals ausgleichen und bis zum Ende des Viertels mit 22:19 in Führung gehen. Während auf Seiten der Zwickauer der australische Nationalspieler Lachlin Dalton im zweiten Viertel die Akzente setzte, war es Boris van Hunnik, der sich immer wieder mit schnellen Drehungen in der gegnerischen Zone erfolgreich durchsetzen konnte. Kapitän Gijs Even brachte schließlich seine Farben mit 44:32 zur Halbzeitpause in Front.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Münsterländer weiter konzertiert in der Defensive, konnten aber nicht verhindern, dass der Australier Dalton immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen kam. Aber der BBC hatte in Form von Sven Diedrich und Maximilian Lammering in dieser Phase des Spiels die passende Antwort und schraubte vor dem finalen Viertel den Abstand auf 15 Punkte (59:14). Mit aller Routine sicherten sich die Hausherren auch den letzten Spielabschnitt mit 22:20 und konnten den zweiten Heimerfolg feiern.
»Ein sehr intensives Spiel, das zwischendurch sehr zerfahren war«, fand auch Headcoach Marcel Fedde, der sich immer wieder in Diskussionen mit den Schiedsrichtern einließ und am Ende gar mit zwei Technischen Fouls die Halle verlassen musste. »Am Ende haben wir es gut gemacht. Wir sind zwar schlecht reingekommen, haben uns aber zum Ende des ersten Viertel gefangen. Zur Halbzeit haben wir mit zehn geführt und im dritten Viertel dann alles klar gemacht. Das letzte Viertel haben wir dann kontrolliert heruntergespielt, auch weil zu dem Zeitpunkt zwei Zwickauer bereits rausgefoult waren.«
Unterstützung bekommt Marcel Fedde in dieser Saison von Dennis Nohl, der als Co-Trainer bei der Vor- und Nachbereitung der Spiele und im Abschlusstraining hilft und wenn es passt, auch bei den Spielen dabei sein wird. »In der Konstellation ist es ein Riesengewinn für uns. Wir sind schon länger in Kontakt und Dennis ist ein super Trainer mit viel Erfahrung.«
BBC Münsterland
Boris van Hunnik (22 Punkte), Maximilian Lammering (21/2 Dreier), Sven Diedrich (16), Gijs Even (15), Peyman Mizan (5), Phillip Schorp (2), Ilse Arts, Janne Krähe.
RB Zwickau
Lachlin Dalton (26 Punkte/1 Dreier), Maximilian Chagger (13), Garrett Ostepchuk (8), Jack Pierre (4), Aaron Hirst (6), Len van Dort (5), Helen Freeman (2), Amber Heijkamp, Hayden Siebuhr.
RSV Lahn-Dill gewinnt Heimpremiere mit zusätzlichem Glanz abseits des Parketts
Sportlich war es ein Arbeitssieg des RSV Lahn-Dill gegen die Köln 99ers, bei der gelungene Heimpremiere in der Buderus Arena. Der Serienmeister von der Lahn konnte vor rund 1.000 Besuchern am Freitagabend einen verdienten 68:56-Erfolg (12:14/28:28/49:46) eingefahren.
Recht Zäh gestaltete sich der Start in den zweiten Spieltag der RBBL. Über 8:4 (5.) mühten sich beide Seiten bis 14:16 (11.) mehr schlecht als recht. Erst ein 6:0-Zwischenspurt zum 20:16 (14.) durch den Kapitän und späteren Topscorer Thomas Böhme sowie Neuzugang Colin Higgins sorgte für eine ersten kleinen Vorsprung der Wetzlarer, die sich wenig später jedoch mit einem mageren 28:28 in die Kabinen begeben mussten.
Deutlich aggressiver in der Verteidigung und mit einer klaren Entschlossenheit in der Offensive legte das Heimteam nach dem Seitenwechsel dann jede Zurückhaltung ab. Erneut Böhme mit zehn weiteren Punkten zum 40:32 (25.) sowie Higgins mit einem Dreier zum 47:42 (29.) sorgten so für Szenenapplaus im weiten Rund. Doch die vom britischen Weltmeistertrainer Haj Bhania gecoachten 99ers ließen sich an diesem Tag auch nach drei Spielvierteln nicht abschütteln. Mit zehn Punkten hielt Neuzugang Jack Long nach dem Seitenwechsel seine Farben auf Schlagdistanz und sorgte mit dem 49:50 (32.) zu Beginn des letzten Viertels sogar für deutliche Sorgenfalten auf der Stirn der Wetzlarer Fans.
Doch genau in diesem Moment explodierten die Hausherren. Wie schon zum Saisonstart beim Aufsteiger aus Zwickau war nun US-Nationalspielerin Rose Hollermann nicht mehr zu stoppen und erzielte in dieser Phase wichtige zehn Punkte. Zusammen mit den Korberfolgen von Thomas Böhme setzte sich der RSV Lahn-Dill über 61:50 (38.) nun entscheidend ab. Am Ende gelang der erhoffte und angestrebte Heimsieg, der auch eine Revanche für die zuletzt im Januar in Köln erlittene Pleite war.
Vor Beginn der Partie wurden 14 Akteure für ihre Nationalmannschaftserfolge im Sommer ausgezeichnet, darunter die U23-Weltmeister, die FISU University World Games Goldmedaillengewinnerinnen, ein 3X3-Weltmeister, EM Bronze-Medaillengewinner und ein frisch gebackener Asien-Ozeanien-Meister. Zudem wurde der RSV Lahn-Dill von der Stadt Wetzlar und seinem Oberbürgermeister Manfred Wagner zum offiziellen Inklusionsbotschafter ernannt.
Während die Wetzlarer am Sonntag den BBC Münsterland zu Gast in der Buderus Arena hat, empfangen die Rheinländer am kommenden Wochenende mit den Thuringia Bulls den RSV-Dauerrivalen.
Lahn-Dill
Thomas Böhme (24 Punkte), Rose Hollermann (16), Colin Higgins (11/1 Dreier), Matthias Güntner (10), Jannik Blair (7), Vincent Dallaire, Finlay Erskine, Julian Lammering, Michael Paye, Quinten Zantinge, Fabian Gail (n.e.).
Köln 99ers
Jack Long (14 Punkte), Thomas Reier (14), Bulut Kodal (10), Ryuga Akaishi (8), Alexander Keiser (4), Abderrahim Taghrest (4), Umut Akbay (2), Lisa Bergenthal, Sean-Joel Schröder, Deion Green (n.e.).
Text: Presse RBB mit Material der Vereine