Deutscher Meister der Junioren 2025: Team NRW mit dem Siegerpokal.

Foto: Steffie Wunderl

Team NRW sichert sich vor heimischem Publikum vierten DM-Titel

Der neue Deutsche Meister der Junioren heißt so wie der alte: Team NRW gewinnt zum vierten Mal in Folge das bedeutendste Nachwuchsturnier im Rollstuhlbasketball. In der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf besiegte die Mannschaft von Trainer Marcel Fedde Finalgegner Bayern am Ende recht deutlich mit 57:32 (15:8, 30:14, 48:18).

„Wir freuen uns sehr über den Erfolg“, sagte Trainer Marcel nach dem Turnier und zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Die Bayern haben im Halbfinale alles gegen Hessen reingehauen, um ins Finale zukommen. Am Ende fehlte der jungen Mannschaft dann etwas die Kraft“, begründet Fedde aus seiner Sicht die Überlegenheit seines Teams. Die Mannschaften seien in diesem Jahr viel ausgeglichener gewesen als in den letzten Jahren. „Unser Turniersieg sah souveräner aus, als er eigentlich war. Es hätte auch ein anderes Team gewinnen können“.

Bayerns Landestrainer Sebastian Gillsch zeigte sich trotz der Finalniederlage überaus zufrieden: „Das Ergebnis schmälert die Freude über das Abschneiden und den Vizemeistertitel keineswegs. Wir sind im Halbfinale ‚all in‘ gegangen – wir wussten, dass es in dieser Konstellation wahrscheinlich einfacher wäre, Zweiter als Dritter zu werden. Die Mannschaft hat einen überragenden Job gemacht, ist von Spiel zu Spiel gewachsen und hat sich mehr als verdient mit der Medaille belohnt. Ich bin einfach nur stolz, glücklich und freue mich für und mit jedem Einzelnen für die tolle und geschlossene Mannschaftsleistung.“

MVP Maximilian Lammering beim Korbwurf im Spiel gegen Hamburg. | Foto: Gregor Pleßmann

MVP Maximilian Lammering vom Team NRW beim Korbwurf im Spiel gegen Hamburg.

Foto: Gregor Pleßmann

In der Gruppenphase setzte sich das Team NRW deutlich mit Siegen gegen Hamburg (57:27) und Spielgemeinschaft Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz (52:25) durch, musste im Spiel gegen Team Bayern aber sein volles Potenzial ausschöpfen, um nach zehn Punkten Rückstand das Spiel doch noch mit 55:39 zu gewinnen.

In Gruppe B gewannen Niedersachsen mit 62:25 und Hessen mit 45:40 jeweils deutlich gegen Sachsen/Thüringen. Im Spiel um den Gruppensieg behielt Hessen mit 46:45 nach Verlängerung die Oberhand, nachdem Julian Lammering mit einem Drei-Punkte Buzzer-Beater den Niedersachsen den Sieg noch entreißen konnte.

Im ersten Halbfinale musste der Titelverteidiger lange zittern, am Ende gewann das Team NRW dann knapp mit 34:32. Auch das zweite Halbfinale lebte von der Spannung mit dem besseren Ende für Team Bayern, das sich mit 34:29 gegen Hessen durchsetzte.

Im kleinen Finale sicherte sich das Team Niedersachsen mit einem 47:23-Sieg über das Team Hessen den dritten Platz. Team Hamburg wurde Fünfter, gefolgt von der SG Sachsen/Thüringen und der SG Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz.

Das Allstar Team der DMJ 2025. | Foto: Steffie Wunderl

Das Allstar Team mit Dominik Langer, Max Dorka, Julian Lammering, MVP Maximilian Lammering und Jakob Krömer (v.l.n.r.).

Foto: Steffie Wunderl

Allstarteam mit vier WM-Startern

Ins Allstar-Team wurden Max Dorka (1.0, Niedersachsen), Dominik Langer (2.0, Bayern), Julian Lammering (3.0/3.5, Hessen) und Jakob Krömer (4.0/4.5, Niedersachsen) gewählt. Maximilian Lammering (NRW) wurde als MVP (wertvollster Spieler des Turniers) ausgezeichnet. Vier der fünf ausgezeichneten Spieler stehen im Kader für die U23-WM in Sao Paulo.

Bei der sehr stimmungsvollen Siegerehrung bedankte sich Warendorfs Bürgermeister Peter Horstmann beim Ausrichter BBC Münsterland, den freiwilligen Helfer*innen und den Funktionären – aber auch bei den Spieler*innen für dieses eindrucksvolle Wochenende. Auch Bundestrainer Jan Haller fand lobende Worte und zeigte sich angetan von den Leistungen, die von den Teams aufs Parkett gebracht wurden, nicht ohne den jungen Spielern ein gutes Gelingen zu wünschen, die mit der U23-Nationalmannschaft in wenigen Tagen zur Weltmeisterschaft nach Sao Paulo reisen. Die beiden Nachwuchstrainer Sebastian Wolk (Herren U19) und Andre Hopp (Damen U25) nutzten die Gelegenheit, nochmal Werbung für die Auftaktveranstaltung zur neuen Nachwuchsliga zu machen, die am ersten Oktoberwochenende in Berlin stattfindet.

Stellvertretend für den Ausrichter und die vielen freiwilligen Helfer*innen wurden Dietmar Fedde und Daniel zum Dank für die hervorragende Ausrichtung mit Geschenken bedacht.

„Insgesamt ein hervorragendes Turnier“

Am Ende der Veranstaltung waren die Trainer der Auswahlmannschaften voller Lob für den Ausrichter und besonders angetan von den gezeigten Leistungen. „Die diesjährige DMJ war ein echtes Highlight. Das Level war wirklich hoch und wir haben viele Spiele erlebt, die erst in den Schlusssekunden entschieden wurden. An beiden Tagen war ein total positiver Spirit zu spüren, der allen die da waren sehr viel Freude bereitet hat“, zog Jan Haller, neuer Bundestrainer der Herren, seine Bilanz. Haller, für den als junger Spieler die DMJ immer ein riesengroßes Erlebnis war, konnte in Warendorf einige Talente live erleben.

„Die Zukunft unseres Sports ist also in besten Händen.“

Auch für Hallers Vorgänger, Michael Engel, Schirmherr der neuen Nachwuchsliga, hat die DMJ einen hohen Stellenwert: „Die Deutsche Meisterschaft der Junioren*innen ist jedes Jahr aufs Neue ein großartiges Schaufenster für den Rollstuhlbasketball-Nachwuchs in Deutschland. Diese Bühne ist einer der absoluten Höhepunkte im DRS-Wettkampfkalender. Was hier an Einsatzfreude, Teamspirit und sportlichen Höchstleistungen gezeigt wird, verdient allerhöchste Wertschätzung – von den Athlet*innen ebenso wie von den Teams hinter den Teams und den Organisator*innen rundum den BBC Münsterland. Die Weiterentwicklung an athletischer bzw. basketballerischer Qualität ist klar erkennbar und mit andauernder Beharrlichkeit ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen. Die Zukunft unseres Sports ist also in besten Händen.“

Aus Sicht von Peter Richarz „war es insgesamt ein hervorragendes Turnier: sehr gut organisiert und mit einem perfekten Veranstaltungsort! Sportlich wieder eine Steigerung mit vielen hochklassigen Begegnungen! Glückwünsche an das erfolgreiche Team aus NRW, das sich souverän im Finale gegen die Auswahl aus Bayern durchsetzen konnte. Wir hoffen sehr, dass der großartige Gastgeber Warendorf auch in 2026 wieder die DMJ ausrichtet!“

Auch U19-Trainier Sebastian Wolk war „begeistert von der Entwicklung der jungen Sportler – die Spiele waren temporeich und auf einem hohen Niveau. Am Wochenende konnten wir viele enge und spannende Partien erleben. Vielen Dank dafür!“

Blick in die Sporthalle A der Bundeswehr Sportschule in Warendorf mit den Teams der DMJ. | Foto: Gregor Pleßmann

Blick in die Sporthalle A der Bundeswehr Sportschule in Warendorf mit den teilnehmenden Teams der DMJ.

Foto: Gregor Pleßmann

Sportschule idealer Austragungsort

Die Sportschule der Bundeswehr bot optimale Bedingungen durch die zwei nebeneinander liegenden Hallen, Ausrichter BBC Münsterland sorgte mit seinem Team für einen reibungslosen Ablauf. „Wir sind totmüde und kaputt, sind als Ausrichter aber total zufrieden“, zieht Marcel Fedde auch aus organisatorischer Sicht eine positive Bilanz. Der 42-Jährige könnte sich vorstellen, auch in den nächsten Jahren die DMJ in Warendorf auszurichten. „Wir würden das auch in Zukunft gerne wieder machen.“

Die Ergebnisse

Gruppe A
NRW – Hamburg        57:27
Bayern – BW/RP         25:15
NRW – Bayern            55:39
Hamburg  – BW/RP    29:38
BW/RP – NRW            25:52
Hamburg – Bayern     32:25

Gruppe B
Niedersachsen – SN/TH         52:25
SN/TH – Hessen         40:45
Hessen – Niedersachsen        46:45

Halbfinale
NRW – Niedersachsen 34:32
Hessen – Bayern 29:34

Platzierungsspiele
Hamburg – SN/TH 33:36
SN/TH – BW/RP 28:34
BW/RP – Hamburg 17:47

Platz 3
Niedersachsen – Hessen 47:23

Finale
NRW – Bayern 57:32