Alexander Budde von Hannover United setzt im ersten Playoff-Halbfinale gegen die Thuringia Bulls zum Korbwurf an.

Foto: Philipp Sonnack

Bulls machen ersten Schritt Richtung Playoff-Finale – Pleite für den Rekordmeister

Im ersten Halbfinal-Playoff-Spiel machten die Thuringia Bulls mit einem Sieg gegen die Füchse aus Hannover den ersten Schritt Richtung Playoff-Finale um die deutsche Meisterschaft, während der Rekordmeister aus Lahn-Dill gegen die Rhine River Rhinos eine verdiente Niederlage einstecken musste.

Favoritensieg in Hannover

Im ersten Playoff-Halbfinale der Serie ›Best-of-Three‹ gewann der frisch gebackene Pokalsieger Thuringia Bulls das erste Duell gegen Hannover United. Aber anders als im Pokalfinale vor einer Woche haben sich die Niedersachsen bei der 65:74 (14:24, 37:36, 50:59)-Niederlage diesmal teurer verkauft und die Wucht der thüringischen Scorer besser in Grenzen halten können.

Beide Teams brauchten etwas Zeit, um ihren Rhythmus zu finden und so dauerte es anderthalb Minuten, ehe Arie Twigt für die Thüringer die Punktejagd eröffnete. In der Folge entwickelte sich eine muntere Partie, auch weil beide Teams kaum Zugriff auf die gegnerischen Schützen bekamen. In dieser Phase tat sich auf Seiten der Hausherren besonders Alexander Budde hervor, der seine Farben mit 10:8 (5. Min.) in Führung bringen konnte. Die Gäste konterten ihrerseits mit einem 14:0-Lauf, den Alex Halouski mit einem Dreier krönte. Mit 12:24 ging es in die Viertelpause, die das Team von Martin Kluck offenbar dazu nutzte, sich neu zu motivieren. Mit einem 8:0-Lauf kämpften sich die Füchse zurück zum Zwischenstand von 22:24 (12.). Bei den Gästen lief nicht mehr viel zusammen, in fünf Minuten gelangen dem Team von Trainer Andre Bienek lediglich vier Punkte. Nach einer Auszeit verbesserte sich die offensive Leistung, aber auch Hannover scorte fleißig weiter. Mit einem sehenswerten Treffer jenseits der Drei-Punkte-Linie brachte Jan Sadler sein Team zur Halbzeit knapp in Führung (37:36).

Nach der Pause agierten die Bulls mit mehr Schwung auf dem Parkett und zeigten sich sowohl defensiv als offensiv stark verbessert. Halouski und seine Mitspieler fanden nun immer öfter den Weg zum Korb und so konnten sie sich nicht nur vom Start weg die Führung zurückholen, sondern bis zum Ende des dritten Viertels einen kleinen Vorsprung erarbeiten (58:50).

Im Schlussviertel wurde es wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich beide Teams nichts schenkten. Die Bulls wollten den Vorsprung halten, während die Füchse noch mal alles in die Waagschale warfen. Den Schlusspunkt setzte dann Jan Haller. Der designierte Bundestrainer der Herren setzte in seinem mutmaßlich letzten Heimspiel für Hannover United noch einmal einen Dreier in den gegnerischen Korb zum 65:74-Endstand.

Die Bulls gehen damit in der Serie ›Best-of-Three‹ mit 1:0 in Führung und können sich schon am Freitag (11.04., 18.00 Uhr) mit einem Erfolg vor eigenem Publikum für das Playoff-Finale qualifizieren.

Thuringia Bulls: Alex Halouski (21), Joakim Linden (13), Jordi Ruiz (18), Hubert Hager (10), Vahid Azad (4), Jens Albrecht (4), Arie Twigt (2), Driss Saaid (2), Lukas Gloßner, Marie Kier.
Hannover United: Tom McHugh (13/1 Dreier), Jan Haller (20), Jan Sadler (17/3), Alexander Budde (13), Jakob Krömer, Sören Seebold, Tobia Hell, Oliver Jantz (n.e.).

Verdiente Pleite für den Rekordmeister im Duell mit starken Wiesbadenern

Rekordmeister RSV Lahn-Dill ist mit einer Niederlage in das Playoff-Halbfinale gestartet. In der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit unterlagen die Wetzlarer im Hessenderby bei den Rhine River Rhinos aus Wiesbaden mit 54:65 (10:15, 30:38, 42:49) und wurden letztendlich für ihr zaghaftes Auftreten in der ersten Halbzeit gnadenlos bestraft.

Die gastgebenden Rhinos zeigten sich von der ersten Sekunde an hellwach, auch wenn die Gäste bis zum 9:8 (7.) durch Jannik Blair die Partie offen gestalten konnten. Doch bereits zum Ende des ersten Viertels hatten sich die Rhinos, getragen von der großen Heimkulisse, einen kleinen Vorsprung erspielt (15:10).

Wenige Minuten später waren die Gastgeber durch ein Drei-Punkte-Spiel von Mojtaba Kamali auf 25:14 enteilt, ehe Nationalspieler Nico Dreimüller sogar das 33:18 (16.) markieren konnte. Vom Prunkstück des RSV-Spiels war in dieser Phase nur sehr wenig zu erkennen. Erst ein 8:1-Lauf in den letzten 120 Sekunden vor dem Seitenwechsel konnte den deutlichen Rückstand der Wetzlarer in Grenzen halten (30:38).

Nach klaren Worten in der Kabine war es dann die spätere Topscorerin Rose Hollermann, die in der 23. Spielminute den 38:40-Anschluss erzielte. Die Wiesbadener kämpften trotz dieser Schwächephase weiterhin aufopferungsvoll und bis zum 54:55 (37.) durch RSV-Center Matthias Güntner wogte die Partie nun hin und her, ohne dass eine der beiden Seiten zum entscheidenden Punch ausholen konnte. Mit einem 10:0-Lauf machte das Team von Spielertrainer Michael Paye dann aber den Deckel drauf.

Nun haben die Rhinos alle Trümpfe in der Hand und Lahn-Dill muss im zweiten Spiel am Freitagabend (11.04., 19.30 Uhr) in der Buderus Arena unbedingt gewinnen, um nicht vorzeitig auszuscheiden. Bei einem Erfolg von Thomas Böhme & Co. käme es dann am Sonntag (13.04., 16:00 Uhr) in der August-Bebel-Sporthalle zum dann alles entscheidenden dritten und letzten Halbfinalduell. Sollten die Wiesbadener allerdings auch Partie zwei für sich entscheiden können, stünde der Club erstmals in der Vereinsgeschichte im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

Wiesbaden: Nico Dreimüller (22), Michael Paye (17/1 Dreier), Mojtaba Kamali (14), Kei Akita (8), Tim Diedrich (2), Jim Palmer (2), Hannah Dodd, Steven Elliott, Nicola Damiano (n.e.), Jonathan McNamara (n.e.).

Lahn-Dill: Rose Hollermann (20), Matthias Güntner (12), Thomas Böhme (10), Quinten Zantinge (8), Jannik Blair (4), Julian Lammering, Mark Beissert (n.e.), Finlay Erskine (n.e.), Maxcileide de Deus Ramos (n.e.), Marek Wesolowski (n.e.).

Text: Presse FB RBB mit Material der Vereine