Gegen die Azzurri, die tags zuvor Israel mit 65:40 besiegen konnten, vertraute das Trainer-Duo Richarz/Mayer – wie schon in den beiden Partien gegen Spanien und Großbritannien – auf ihre Starting Five um Kapitän Sören Seebold, Alexander Keiser, Jakob Krömer sowie die Lammering-Brüder Maximilian und Julian. Letztgenanntes Duo legte los, wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Sieben Punkte von Julian, drei Assists von Bruder Maximilian sowie ein Krömer-Lay-up sorgten in den ersten drei Minuten für eine schnelle 9:0-Führung fürs Team Germany. Die Folge: Auszeit durch Italiens Headcoach Fabio Castellucci. Eine Maßnahme, die erst zwei Minuten später zu den ersten Punkten für die Italiener führte (9:2, 5 Min.). Statt fokussiert an der eigenen Linie in den ersten Minuten festzuhalten, unterliefen Seebold & Co. einige unnötige Turnover. Unkonzentriertheiten in den Reihen des Teams führten dazu, dass einfache Korbleger verlegt wurden und die Italiener immer besser ins Match fanden. Bis zum Viertelende kämpften sich die Südeuropäer auf drei Punkte an die deutsche Equipe heran (13:10).

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, die – auf beiden Seiten – von Würfen aus der Mitteldistanz geprägt war (19:16, 15. Min.). Während die Deutschen mit ihrem Wurfglück haderten, fielen bei den Azzurri die Schüsse nun besser, so dass sie kurz vor dem Pausentee, das erste Mal in Führung gingen (21:22, 18. Min). Was folgte, war eine Auszeit von Peter Richarz sowie die Rückeroberung der Führung durch ein And-one-Spiel von Jakob Krömer (24:22, 18. Min). Ein italienischer Dreier von Federico Balsamo zum 24:25 beantwortete Julian Lammering im direkten Gegenzug mit einem erfolgreichen Wurf – mit Foul – in Höhe der Freiwurflinie. Der anschließenden Bonusfreiwurf verfehlte sein Ziel, so dass es mit zwei weiteren Punkten auf beiden Seiten des Courts, mit einem 28:27-Halbzeitstand in die Kabine ging.

Ein 5:2-Lauf des Team Germany zu Beginn des dritten Spielabschnitts (33:29, 22. Min.) veranlasste Fabio Castellucci zu einer frühen Auszeit, die aber ihre Wirkung verfehlte, folgte doch ein starker 13:2-Run der deutschen Auswahl zum 46:31 – nebst Dreier von Maximilian Lammering – in der 27. Minute. In den letzten zwei Minuten des dritten Viertels bekamen Sean Plaar und Dominik Langer ihre erste Minuten, in denen sich der Neu-Bayreuther Langer gleich mit zwei Punkten zum 48:35 ins Spiel einfügte – mit einer ordentlichen 11-Punkte-Führung (48:37) für Lammering & Co. ging es in den finalen Spielabschnitt.

Die letzten zehn Minuten gehörten ebenfalls dem deutschen Kollektiv, das mit einem schnellen 10:2-Run (58:39, 36. Min.) früh aufzeigten, wer an diesem Tag als Sieger vom Court rollen sollte. In dieser Phase des Matchs rotierte Headcoach Peter Richarz, so dass auch Janne Krähe, Sean Schröder und Luis Conrad auf ihre Minuten kamen. Zu einem wahren „Rebound-Monster“ schwang sich Lowpointer Sören Seebold auf, der sich in toto 8 Korbabpraller sicherte. Am Ende feierte die U23 – auch dank einer starken Präsenz in der Zone – einen ungefährdeten 61:41-Sieg gegen die Azzurri, die die deutsche Auswahl lediglich in der ersten Halbzeit ärgern konnte.

Bundestrainer Peter Richarz nach dem Schlusspfiff: „Die erste Halbzeit war ein echter Fight. Ich würde dem Spiel die Überschrift „Arbeitssieg“ verpassen. Wir haben einen super Start mit einem 9:0-Run hingelegt. Dann gab es eine Auszeit, die uns den Rhythmus genommen und zu Ballverlusten geführt hat. Das Plus an Ballbesitz hat die Italiener rankommen lassen. Die zweite Halbzeit lief besser. Das Team hat auch bessere Entscheidungen getroffen. Es wurde im Angriff konsequent ausgespielt und die einfachen Abschlüsse gesucht. Das hat uns wieder voll ins Spiel gebracht. Morgen wollen wir eine Schippe drauflegen. Die Geschwindigkeit der Türken ist eine ganz andere. Wir sind guter Dinge und wollen Vollgas geben.“

Co-Trainer Günter Mayer: „Wir hatten einen super Start ins Spiel und haben dann bis zur Halbzeit unseren Rhythmus in der Offensive verloren. Deswegen war die erste Halbzeit hart umkämpft und zurecht ausgeglichen. Im dritten Viertel haben wir unsere Qualität im Angriff ausgespielt und eine Vorentscheidung erzwungen. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen.“

Maximilian Lammering: Es war ein Spiel, in das wir gut reingefunden haben. Dann haben wir jedoch Probleme in der Offense bekommen. Vor allem durch Turnover. Dadurch haben wir die Italiener wieder ins Spiel kommen lassen. Im 3. Viertel konnten wir diese Probleme abstellen und das Spiel für uns entscheiden.“

Viertelergebnisse: 13:10, 15:17, 20:10, 13:4

Points in the paint: 42 (D), 8 (ITA) | Rebounds: 44 (D), 31 (ITA)

Scorer: Lammering, M. (19/6 Reb./8 As.), Lammering, J. (18/9 Reb.), Krömer (11/4 Reb.), Keiser (8/8 Reb.), Plaar (3/4 Reb.), Langer (2)

Text – Martin Schenk