Die deutschen Rollstuhlbasketballer sind in der enorm schweren Vorrundengruppe B weiter auf Viertelfinalkurs. In Spiel vier von Tokio fuhren sie einen am Ende souveränen 71:50-Erfolg (18:13/37:25/53:44) gegen das bisher sieglose Schlusslicht Algerien ein.
Doch der Sieg gegen die Nordafrikaner musste schwerer erarbeitet werden, als das Ergebnis vermuten lässt. Die hochmotivierten Algerier ließen sich bis zum Ende des dritten Spielviertels nicht abschütteln, auch wenn die deutschen Herren die Partie jederzeit kontrollierten. Bundestrainer Nicolai Zeltinger wechselte dabei viel durch, um allen Spielern Einsatzzeiten und den Leistungsträgern ebenso wichtige Pausen zu ermöglichen.
Erst als Algerien in der 28. Spielminute bis auf 45:43 aufschließen konnte, folgten in einer Auszeit deutliche Worte, die aber umso mehr fruchteten. Hoch konzentriert rollte das Team um Kapitän Jan Haller zurück auf das Parkett der Ariake Arena und ließ einen 22:1-Lauf folgen. Wie hochwertig der deutsche Kader qualitativ besetzt ist, zeigte sich nun darin, dass zu diesem Run alleine sieben Akteure ihre Punkte beisteuern konnten. Nach dem 67:44 (38.) war der algerische Widerstand gebrochen und ein standesgemäßer Erfolg gegen den Außenseiter eingefahren.
Matthias Güntner: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwergetan und nicht konsequent gegen die Stühle der Algerier gearbeitet. Nach dem Seitenwechsel ist uns das besser gelungen. Nun liegt der volle Fokus auf dem letzten wichtigen Vorrundenspiel gegen den Iran“.
Bundestrainer Nicolai Zeltinger: „Das war ein typischer Arbeitssieg gegen unkonventionell spielende Algerier. Zum Schluss hatten wir einen richtig guten Lauf, der uns einen sicheren Sieg beschert hat. Ein Sonderlob heute an Matthias Güntner.“
Deutschland: Thomas Böhme (21/3 Dreier, RSV Lahn-Dill), Aliaksandr Halouski (17, RSB Thuringia Bulls), Matthias Güntner (10, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Jens Eike Albrecht (8, RSB Thuringia Bulls), Jan Haller (6, Hannover United), André Bienek (5, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (4, ING Skywheelers Frankfurt), Joe Bestwick (RBC Köln 99ers), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (RSV Lahn-Dill), Phillip Schorp (BBC Münsterland), Jan Sadler (n.e., Hannover United).
Algerien: Ayoub Badrane (11/1), Abdelkarim Megueddem (11), Nabil Guedoun (10), Samir Ladjadjat (10), Omar Zidi (6), Rafik Mansouri (2), Bilel Ayache, Abdennour Benredouane, Mostefa Abassi (n.e.), Abderraouf Abbad (n.e.), Hakim Badache (n.e.), Oussama Baghradji (n.e.).
Foto: Steffie Wunderl / DBS