30 Spielerinnen hatten sich am Samstag zum ersten Queens Cup des deutschen Rollstuhlbasketballs in Halle an der Saale getroffen – und am Ende waren alle begeistert von der Sportart, dem Flair und dem Miteinander. Sportlich siegten die „Gastgeberinnen“ vom Team Ost.
„Für uns war das Turnier ein voller Erfolg, eine Spielerin, die zum allerersten Mal Rollstuhlbasketball gespielt hat, meinte, es war ein Riesenspaß“, sagte Mit-Organisatorin Ann-Katrin Gesellnsetter, die im Rollstuhlbasketball in Deutschland für den Frauen-Sport verantwortlich ist: „Es gab viele neue Gesichter, die Spielerinnen haben neue Kontakte geknüpft und alle waren zufrieden. Wir haben hier in Halle beste Voraussetzungen angetroffen in der tollen SWH.arena – über ehrenamtlichen und technischen Support von den Lions Halle, dem RBC96 und dem BSSA bis zur Unterstützung durch unsere Partner dm drogerie-Markt, die Stadtwerke Halle und die Stiftung Behindertensport Sachsen-Anhalt.“
„Besonderer Geist, der über allem schwebte“
Denn während in der Halle selbst ein Turnier auf einem guten Niveau gespielt wurde mit teils sehr engen Spielen, gab es vor der Halle und auf dem Marktplatz die Möglichkeit, Rollstuhlparcours zu absolvieren und mehr über den Parasport im Allgemeinen zu erfahren – und Haare für einen guten Zweck zu spenden. „Für eine der Friseurinnen, die das Rahmenprogramm mit Haarspenden und Styling bereichert haben, war das die erste Berührung mit Rollstuhlbasketball überhaupt. Sie spielt selbst Basketball und war schwer beeindruckt von der schönen Atmosphäre und dem besonderen Geist, der über allem schwebte“, sagte Gesellnsetter, die durchblicken ließ, dass bei einer eventuellen Wiederholung im kommenden Jahr die dm-Drogerie-Märkte Halle bereits ihre erneute Unterstützung signalisiert hätten.
Von Anfängerinnen bis Nationalspielerinnen
Sportlich wurde schließlich auch einiges geboten. Zum ersten Breitensport-Turnier, das sich primär an Mädchen und junge Frauen richtete, waren nicht nur Anfängerinnen gekommen, sondern auch viele U25-Nationalspielerinnen und in Roli-Ann Neubauer sogar eine Spielerin, die jüngst noch zum Selection Camp der A-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Dubai Ende des Jahres eingeladen war. Am Ende siegte Team Ost mit drei Siegen vor Team Nord, das sich nur den Gewinnerinnen geschlagen geben mussten. Team Süd behielt im spannenden Duell um den dritten Platz mit 37:36 die Oberhand gegen Team West, das mit der besten Verteidigung glänzte und das größte Potenzial andeutete.
„Team Ost hat dank seiner Treffsicherheit und Spielübersicht verdient gewonnen“, sagte Gesellnsetter: „Im Norden war das Teamplay herausragend und wie alle Verantwortung übernommen haben.“
Die Preise als beste Spielerinnen ihres Teams heimste Mit-Organisatorin Anna Gerwinat für das siegreiche Team Ost ein, Tuva Reinshagen für den Westen, Lena Wiemann für den Norden und die Seidel-Schwestern Sophie und Franziska für den Süden. Letztere waren mit ganz langen Haaren angereist und hatten diese gespendet, „den Preis für den besten Haarschnitt gab es dann on top“, sagte Gesellnsetter über die Kurzhaarfrisuren der Nachwuchstalente. Und beim gemütlichen Beisammensitzen zum Ausklang des Abends waren sich alle einig, dass der Queens Cup in jedem Fall wiederholt werden soll.
Fotos: Volker Ballasch