Nach dem ersten positiven Corona-Test im Rollstuhlbasketball in Deutschland meldet sich der Vorstand des Fachbereichs Rollstuhlbasketball in einem offenen Brief.
Liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter,
liebe Freundinnen und Freunde des Rollstuhlbasketballs,
wir müssen die ersten positiven Corona-Tests in den Strukturen des Rollstuhlbasketballs vermelden und verarbeiten. Das war eine Frage der Zeit, denn großes Ziel unseres Sports, unserer Verbände und Vereine sowie aller Menschen mit Behinderung ist es, in der Mitte der Gesellschaft zu stehen. Das Coronavirus ist inmitten der Gesellschaft. Tausende sind infiziert. Die Gesellschaft ist in ihrer Meinung über die politischen Maßnahmen vielerorts gespalten. Politisch wie gesellschaftlich stehen wir über Jahre vor großen Herausforderungen – Herausforderungen, die mit vielen Einschränkungen, Anstrengungen und Entbehrungen verbunden sind. Auch im Rollstuhlbasketball haben wir dies bereits leidvoll erfahren. Die alte RBBL-Saison wurde frühzeitig abgebrochen, der Starttermin der neuen Saison wurde vertagt, TalentTage sowie TryOuts sind ausgefallen, die Paralympics in Tokio um ein ganzes Jahr verschoben. Unzählige ehrenamtliche Stunden zu Tag- und Nachtzeiten wurden geleistet, um die notwendigen und verantwortungsvollen Entscheidungen zu treffen, um auf diese ungewöhnliche und hoffentlich einmalige Situation angemessen zu reagieren.
Trotz der umfassenden Vorkehrungen, die wir im Bewusstsein der besonderen Risikogruppen, die im Rollstuhlsport aktiv sind, getroffen haben, wurden uns die ersten positiven Tests von einem Verein gemeldet. Auf die Nennung von Orten und Namen verzichten wir an dieser Stelle. Alle betroffenen Personen sind natürlich informiert. Das positive Signal ist, dass unsere Vorkehrungen und Mechanismen funktionieren. Die infizierten Sportler*innen wurden frühzeitig getestet und befinden sich in Quarantäne. Den Umständen entsprechend sind sie wohlauf. Die negativen Auswirkungen sind für uns derzeit nicht absehbar. Mit Besorgnis aber auch Zuversicht nehmen wir diese Nachricht sowie die Entwicklungen in ganz Deutschland in unsere Entscheidungsgremien mit. Wir wissen heute nicht, welche Entscheidungen morgen möglich und nötig sein werden. Geplante Veranstaltungen, die vor einigen Wochen im Bereich des Möglichen lagen, sind heute wieder fraglich. Wir werden die Fragen beantworten und die gemeinschaftlich getroffenen Lösungen präsentieren. Natürlich bedauern wir die Entwicklungen und vermissen die Normalität. Doch wir haben weiterhin den Mut und den Optimismus, die Zukunft unserer wunderbaren Sportart zu planen und voranzutreiben.
Mit sportlichen Grüßen
Euer Vorstand Fachbereich Rollstuhlbasketball