Matthias Güntner (RSV Lahn-Dill) setzt sich gegen Joakim Linden (Thrungia Bulls) durch.
Foto: Armin Diekmann
RBBL 1 – 8. Spieltag
Gipfeltreffen endet mit dem knappsten aller Ergebnisse
Am Ende war es ein einziger Punkt, der den Unterschied ausmachte und den Thuringia Bulls in der noch jungen Spielzeit den ersten Erfolg im Duell mit Rekordmeister RSV Lahn-Dill bescherte. Aber auch in den anderen Hallen wurde spannender Sport geboten.
RSV unterliegt den Thuringia Bulls hauchdünn
Eingebettet in einen Inklusionsspieltag in Kooperation mit den CATL Basketball Löwen in der Erfurter Riethsporthalle sicherten sich die Thuringia Bulls beim ersten Gipfeltreffen der Saison einen hauchdünnen 60:59-Heimerfolg (20:12/33:31/47:46) über den amtierenden Meister RSV Lahn-Dill. In der Abschlusspartie des 8. Spieltages der Rollstuhlbasketball-BUndesliga (RBBL1) waren die beiden deutschen Nationalspieler Aliaksandr Halouski für die Thüringer und Thomas Böhme für die Mittelhessen die erausragenden Offensivakteure.
Die CATL Basketball Löwen hatten den Abend mit einem 87:73-Erfolg gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München Basketball eröffnet.
Das erste Viertel des Spitzenspiels gehörte den gastgebenden Bulls, die trotz einer ersten frühen Auszeit von RSV-Head Coach Janet Zeltinger und einer taktischen Umstellung eine 20:12-Führung erarbeiten konnten. Der Spielverlauf änderte sich in den zweiten zehn Spielminuten, die der RSV mutiger, entschlossener und konzentrierter gestalten und sich bis zur Pause auf zwei Punkte (31:33) annähern konnte.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie spannend und wog hin und her. In einer enorm intensiv geführten Partie sorgte zunächst RSV-Center Matthias Güntner für das 42:41 (28.) aus Sicht der Lahn-Diller, ehe die Bulls zum Ende des Viertels die knappe Führung wieder zurückeroberten (47:46).
In den Schlussminuten spitze sich dann die Dramatik zu, nachdem die Wetzlarer zu Beginn des vierten Viertels viereinhalb Minuten ohne eigenen Punkt blieben. Nun im Hintertreffen war es Böhme, der 6,1 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Dreier den Ausgleich erzwingen wollte, der Ball aber vom Ring sprang. In den verbleibenden Sekunden stoppte der Gast zunächst die Uhr, brachte die Bulls damit an die Freiwurflinie, doch es reichte nur noch zum 59:60 eine Sekunde vor Spielschluss.
Für den RSV heißt es nun die erste Saisonniederlage abzuschütteln und am kommenden Samstag im nächsten Spitzenspiel zuhause gegen den BBC Münsterland wieder als Sieger vom Parkett der Buderus Arena zu rollen. Die Bulls müssen zum Auswärtsspiel bei den Köln 99ers antreten.
Thüringen: Aliaksandr Halouski (20/1 Dreier), Joakim Linden (14), Vahid Gholomazad (10), Jordi Ruiz (9/1), Driss Saaid (5), Jens-Eike Albrecht (2), Lukas Gloßner, Marie Kier, Arie Twight
Lahn-Dill: Thomas Böhme (25), Matthias Güntner (15), Rose Hollermann (14), Quinten Zantinge (3), Jannik Blair (2), Julian Lammering, Maxcileide de Deus Ramos, Mark Beissert (n.e.), Finlay Erskine (n.e.), Peyman Mizan (n.e.), Marek Wesolowski (n.e.).
Mit Buzzer-Beater zum Sieg gegen Hamburg
Hochspannung und Dramatik erlebten die rund 350 Zuschauerinnen und Zuschauern beim Duell der beiden Aufsteiger RSV Bayreuth und BG Baskets Hamburg, die beide sehnlichst auf den ersten Punktgewinn hofften. Die Oberfranken retteten sich mit einem Drei-Punkte-Buzzer-Beater zum 52:52 in die Verlängerung, die sie am Ende deutlich mit 21:4 für sich entscheiden konnten (Endstand 73:56). Das Team von Spielertrainer André Hopp, der mit 31 Punkten den Großteil der Zähler beisteuerte, freute sich über die ersten Zähler der RBBL-Saison und wichtige Punkte im Abstiegskampf.
„Ich bin unglaublich stolz auf meine gesamte Mannschaft.“, sagte Hopp nach der Partie. „Wir haben heute als Einheit funktioniert und uns sowohl auf als auch abseits des Feldes nie aufgegeben. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Denn auch bei -3 Punkten und nur noch vier Sekunden auf der Uhr haben wir an uns geglaubt. Dieser Glaube wurde mit den ersten Punkten belohnt!“
„Das ist eine ganz bittere Niederlage“, resümierte dagegen Peter Richarz, Co-Trainer der BG Baskets Hamburg. „Wenn nur wenige Momente zum ersten Saisonsieg fehlen, ist das eine sehr harte Lektion. Wir werden dieses Spiel schnell aufarbeiten und uns auf die kommenden Aufgaben vorbereiten.“
Nach einem schlechten Start in die Partie und einem 6:14-Rückstand nach dem ersten Viertel gewannen die Gäste von der Elbe das zweite Viertel mit 14:12 und verkürzten somit zur Halbzeit auf 20:26. Auch nach der Pause wollte offensiv den Bayreuthern weiter wenig gelingen, und auch die starke Verteidigung der ersten Spielminuten verlor an Griffigkeit und Intensität. Hamburg hielt weiter stark dagegen und kam zum Ende des dritten Viertel bis auf zwei Punkte heran (33:35) und drehte das Ergebnis mit einem erfolgreichen Dreier auf 51:49 Punkte (40.). Wenige Sekunden vor Ende der Partie hatten die Gäste durch zwei Freiwürfe die Chance, davonzuziehen – verwandelten jedoch nur den zweiten zum 52:49, ehe Bayreuth mit der Schlusssirene per Drei-Punkte-Wurf den Ausgleich schaffte.
Das letzte Spiel vor der Weihnachtspause bestreitet der RSV auswärts in Wiesbaden. Die Hamburger reisen zu den Dolphins nach Trier.
Eingebettet war die Partie in der Kia Metropol Arena in den 2. Nürnberger Inklusionsspieltag, der vor allem dank vieler fleißiger Hände und starker Partner möglich war. Dazu Gesche Schünemann, Geschäftsführerin Inklusion beim Nürnberg Falcons e.V.: „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die diesen Tag heute so besonders gemacht haben. Wir hatten über 2500 Fans in der Halle, zahlreiche Gäste aus Politik, anderen Sportarten und unserem Partner-Netzwerk. Besonders hat uns der Besuch des Freizeitclub Amberg und der ‚Jungen Stars der Allianz‘ gefreut – 40 Kinder mit Beeinträchtigung, die eine unvergessliche Zeit bei uns verleben konnten. Dieser Tag ist ein starkes Signal und gibt Rückenwind für unsere inklusive Arbeit.“
Nach dem Sieg des RSV Bayreuth konnten auch die Falken ihre ProA-Partie gegen Karlsruhe mit 70:56 (35:29) für sich entscheiden.
RSV Bayreuth: André Hopp (31/1 Dreier), Sebastian Gillsch (17/1), Svenja Mayer (11), Xabier Iragorri (6), Sebastian Holzheu (4), Lilly Sellak, Joshua Tistler (beide 2), Dagmar van Hinte, Dominik Langer, Miguel Reis.
BG Baskets Hamburg: Hartung (16 Punkte), Pralle (12), Ahmadi (11), Classen, Jachmich (beide 5), Balaghi (3), Hirst, Urga (beide 2), Bode, Lindholm, Plaar
BBC mit dem erhofften Erfolg gegen die Iguanas aus München
Der BBC Münsterland ist wieder zurück in der Erfolgsspur. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gelang dem Team von Trainer Marcel Fedde gegen die Iguanas München vor eigenem Publikum im Josefsdome ein ungefährdeter 85:44 (27:9, 48:16, 66:36)-Erfolg.
Von Beginn an spielten die Gastgeber konzentriert im Angriff und aggressiv in der Defense und stellten die Weichen früh auf Erfolg. Den Gästen, die erneut mit Personalproblemen zu kämpfen hatten, gelangen im ersten Spielabschnitt neun Korbpunkte während Sören Müller und seine Mitspieler*innen 27 Punkte markierten. Früh nutzte Coach Fedde die Gelegenheit zu rotieren, um allen Teammitgliedern Spielanteile zu geben.
Beim Halbzeitstand von 48:16 war das Spiel entschieden und so schlich sich nach der Pause ein wenig der Schlendrian ein. In der Offense wurden einfache Würfe vergeben und die Defense ließ zu oft die nötige Ernsthaftigkeit vermissen. So gelang es den Gästen mit 20 Punkte den dritten Abschnitt für sich zu entscheiden. Mit 66:36 ging es in den letzten Spielabschnitt, der wieder ganz dem Fedde-Team gehörte, das nun wieder deutlich konzentrierter zur Sache ging und den Abstand am Ende auf 41 Punkte erhöhte (85:44).
„Bis auf das dritte Viertel haben wir in der Defense viel Dampf gemacht und vorne die Überzahl immer wieder gut ausgespielt, so dass wir einen ungefährdeten Sieg einfahren konnten“, freut sich Marcel Fedde auch über eine positive Punktebilanz nach diesem Spiel. „Jetzt schauen wir, was gegen Lahn-Dill geht. Wir haben zwei Versuche, in der Liga und im Pokal. Aber wir haben da keinen Druck und können befreit aufspielen“, blickt Fedde auf die kommenden Aufgaben.
Die Münchener empfangen am kommenden Spieltag das Team von Hannover United.
BBC Münsterland: Sören Müller (27), Mariska Beijer (16), Maximilian Lammering, Gijs Even (beide 14), Johannes Hengst (6), Phillip Schorp (4), Ilse Arts, Sören Gebauer (beide 2), Anna-Maria Müller.
Iguanas München: Gabriel Robl (17/3 Dreier), Joseph Wernberger (8), Katharina Lang (7), Ali Hasson (6), Urs Rechtsteiner (4), Annika Sonnleitner (2), Lukas Haider.
Foto: Nathalie Bonacker
United festigt nach Heimsieg gegen Trier Platz drei
Im letzten Heimspiel des Jahres lieferten sich Hannover United und die Doneck Dolphins Trier in der Sporthalle Sophienschule einen Basketball-Krimi, den die Füchse knapp mit 67:64 (13:15, 31:28, 53:47) für sich entscheiden konnten.
Bereits in der Anfangsphase zeichnete sich eine ausgeglichene Partie zwischen beiden Teams ab. Die Gäste aus Trier begannen stark und konnten das erste Viertel knapp für sich entscheiden (13:15). Als der Niederländer Walter Vlaanderen fünf Minuten vor der Halbzeit auf 23:15 für die Gäste erhöhte, drohte United den Anschluss zu verlieren. Das Team von Martin Kluck konterte mit einem 16:6-Lauf an und ging mit einer 31:28-Führung in die Halbzeitpause.
United bekam im dritten Viertel wieder mehr Kontrolle über das Spiel, fand immer öfter seine großgewachsenen Center in der Zone und setzte sich zwischenzeitlich auf 51:44 ab. Die Füchse waren kurz davor, eine Vorentscheidung zu erzwingen, doch die Gäste ließen sich an diesem Abend nicht abschütteln und glichen in der 33. Minute wieder 53:53 aus. Das Duell beider Teams hatte sich nun zu einem packenden Krimi entwickelt, den die Gastgeber am Ende mit einem Dreier zum 67:64 für sich entschieden.
Für Hannover United geht die Reise am 9. Spieltag nach München, während die Trierer Aufsteiger Hamburg zu Gast hat.
Hannover United: Radi Dagamin (21 Punkte/2 Dreier), Tom McHugh (20), Alexander Budde (14), Jan Haller (8), Jan Sadler (2), Oliver Jantz (2), Tobias Hell, Sören Seebold, Jakob Krömer.
Dolphins Trier: Dirk Paßiwan (22/3), Walter Vlaanderen (12), Correy Rossi (11), Patrick Dorner (9/1), Sylvana van Hees (4), Nathalie Paßiwan (4), Mareike Miller (2), Svenja Erni, Branden Troutman, Lukas Jung
Rhinos gelingt knapper Erfolg gegen die Gäste vom Rhein
In einer punktearmen Begegnung siegten die Rhine River Rhinos mit 54:45 (10:8, 20:22, 42:32) gegen die Gäste aus Köln. Mit vielen Fehlwürfen waren beide Teams zunächst in die Partie gestartet, konnten im zweiten Spielabschnitt die Trefferquote aber etwas nach oben anheben. Köln konnte sich ab der 15. Spielminute eine kleine Führung herausspielen. Bis zum Pausenpfiff blieben beide Kontrahenten aber weiter hinter ihren offensiven Möglichkeiten und verabschiedeten sich beim Spielstand von 20:22 in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Teams wieder einen offenen Schlagabtausch, bei dem die 99ers ihre Führung zunächst noch behaupten konnten. Allerdings legten die Hausherren ab der 25. Spielminute einen 9:0 Lauf hin, der am Ende spielendscheidend sein sollte.
Beim Spielstand von 42:32 ging es ins letzte Viertel der Partie. Köln kämpfte sich nochmal auf 46:43 heran. Beim Stand von 48:45 aus Sicht der Gastgeber, verpassten die Domstädter allerdings das Momentum, um die Partie zu drehen. Wiesbaden netzte noch einige Male ein und schraubte das Spielergebnis zum 54:45 Heimsieg hoch.
Nach dem Spiel war die Enttäuschung auf Seiten der Kölner groß. Jetzt heißt es, das Spiel schnell aus den Köpfen zu bekommen und den gut sichtbaren Entwicklungsschritt kontinuierlich auszubauen. Die nächste Herausforderung wartet bereits am Samstag auf die 99ers, wenn die Thuringia Bulls als ungeschlagener Tabellenführer anreisen. Die Rhinos empfangen Aufsteiger Bayreuth.
Rhine River Rhinos: Mojtaba Kamali (17), Tim Diedrich (14), Nico Dreimüller (9/1 Dreier), Michael Paye (8), Kei Akita (4), James Palmer (2), Hannah Dodd, Nicola Damiano, Steven Elliott.
Köln 99ers: Asael Shabo (11), Umut Akbay, Alexander Keiser (beide 10), Bulut Kodal (6), Ryuga Akaishi, Thomas Reier (beide 4), Lisa Bergenthal, Alexandre Conde, Bo Bruckmann, Matthias Himbach, Joel Schröder, Tim van Raamsdonk.
Ergebnisse und Tabelle
Text: Presse FB RBB mit Material der Vereine