Topscorer Thomas Böhme (Nr. 13) in einem rasanten Duell mit Umut Akbar (Nr. 17).

Foto: Armin Diekmann

 

Meister Lahn-Dill kommt langsam in Fahrt

Mit seiner bisher besten Saisonleistung gewinnt der RSV Lahn-Dill sein Heimspiel gegen den RBC Köln 99ers und damit das dritte Spiel in Folge. Vizemeister Thuringia Bulls gelingt der nächste Kantersieg gegen Aufsteiger Hamburg.

Die beiden Topfavoriten auf den Meistertitel untermauerten bei den beiden Sonntagspielen des 3. Spieltags der Rollstuhlbasketball-Bundesliga ihre Ambitionen. Während die Hessen in eigener Halle einen von Beginn an souverän herausgespielten 80:49-Erfolg feierten (24:14, 49:28, 65:38) und dabei insbesondere in der ersten Halbzeit phasenweise begeisterten Basketball zeigten, ließen die Bullen beim ungefährdeten 103:44 (23:2, 57:16, 80:27)-Auswärtserfolg den BG Baskets Hamburg vom Start weg keine Chance.

RSV-Kader zeigt sich besonders spielfreudig

Das Team von RSV-Trainerin Janet Zeltinger, die krankheitsbedingt nicht an der Seitenlinie stehen konnte, zeigte sich im Vergleich zur Vorwoche weiter verbessert und konnte schon zur Halbzeit den Vorsprung auf 21 Punkte schrauben (49:28). Allein Kapitän Thomas Böhme steuerte bis zum Seitenwechsel 21 Punkte, sieben Rebounds und acht Assists bei. Vor allem dem Israeli Asael Shabo war es zu verdanken, dass der Rückstand für die Gäste aus der Domstadt zur Pause nicht noch deutlicher ausfiel.

Die 99ers kamen dann deutlich stärker aus der Kabine als noch zu Beginn der Partie und hatten über die beiden Center Bulut Kodal und Thomas Reier viele gute Szenen. Am Ende hatte die Mannschaft des britischen Trainers Haj Bhania dem von Thomas Böhme mit einem Dreier zum 67:42 (33.) eingeleiteten Endspurt nicht mehr viel entgegenzusetzen.

„Das war Spielfreunde pur und dann sieht so ein Sieg eben auch ganz leicht aus“, freute sich Ralf Neumann, der in Vertretung von Janet Zeltinger auf der RSV-Bank Platz genommen hatte.

Thuringia Bulls wieder im dreistelligen Bereich

Für die Korbjäger der BG Baskets blieb auch der 3. Spieltag ohne zählbares Ergebnis. In der heimischen Inselpark Arena brauchte das Team von Trainer Alireza Ahmadi mehr als sieben Minuten für die ersten Punkte, während für die Gäste aus Thüringen bereits 23 Punkte auf der Anzeigetafel notiert waren. Alex Halouski und Co. agierten dabei mit großer Spielfreude in der Offense und ließen in der Defense mit einer aggresiven Presse bis zum Ende des zweiten Viertel (57:16) so gut wie keine Würfe zu.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich kein anderes Bild. Zwar ließ sich das Team von André Bieneck in der Defense nun in die eigene Zone fallen und boten den HSV-Rollis etwas mehr Räume für Wurfgelegenheiten, doch der offensive Druck wurde nochmal erhöht. So konnten die Gäste ganze 34 Punkte in diesem Viertel erzielen und beide Teams gingen mit einem 57:16 in die Halbzeit.

Die Situation änderte sich auch nach dem Pausentee nicht. Die Offensive der Elxlebener funktionierte nach wie vor hervorragend, währenddessen sich die Defensive zunächst weiter auf die eigene Zone ausrichtete. Erst in der Mitte des dritten Viertels kam die erste kleine Schwächephase der Bullen. Daraufhin nahm der Bullen-Trainer eine Auszeit. In der Folge wurde der defensive Druck wieder erhöht und so konnten erneut Hamburger Ballverluste erzwungen werden. Beim Stand von 80:27 ging es in das Schlussviertel, das mit 23:17 auch an die Gäste ging.

Topscorer bei den Bullen waren Alex Halouski (36), Jordi Ruiz Jordan und Vahid Gholamazad (je 18) sowie Joakim Linden (10). Für Hamburg punkteten Hannes Hartung (14), Nicolaus Classen (11) und Paul Jachmich (10) zweistellig.

Hannover United stellt Anschluss her

Im Duell mit einem direkten Mitbewerber um die PlayOff-Plätze setzte sich Hannover United knapp mit 66:62 (15:12, 35:29, 47:51) gegen die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden durch und stellte damit den Anschluss an die Tabellenspitze her. In einer ausgeglichenen Partie übernahmen die Niedersachsen nach dem 8:6 (5.) durch Wiesbadens Michael Paye mit einen 5:0-Lauf von Thomas Mchugh, der sein erstes Spiel für Hannover absolvierte, wieder die Führung und bauten diese zwischenzeitlich bis auf 15 Punkte aus (35:20, 18.). Topscorer Michael Paye sorgte in der 24. Minuten dann für den erneuten Führungswechsel (41:39), der auch bis zum 57:51 (34.) aus Wiesbadener Sicht anhielt. Jan Sadler, Thomas Mchugh und Dagamin Radi drehten ihrerseits mit einem 10:0-Lauf erneut die Partie und brachten ihr Team damit auf die Siegerstraße.

Auf Seiten der Niedersachsen trugen sich Thomas Mchugh (19), Dagamin Radi (19) und Jans Sadler (12) in die Topscorerliste ein. Für Wiesbaden trafen Michale Paye (26) und Nico Dreimüller (19) am häufigsten.

BBC Münsterland und Trier betreiben Werbung für ihren Sport

In einer spannenden und bis zum Schluss hochdramatischen Partie besiegte der BBC Münsterland den Gast aus Trier mit 77:73 (23:20, 45:44, 59:62). Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Josefsdome in Warendorf zeigten sich begeistert von der Darbietung beider Teams, die furios in die Partie starteten und nahezu im Gleichklang fast jeden Wurf im gegnerischen Korb unterbrachten. So stand es bereits nach dem ersten Viertel 23:20 aus Sicht der Gastgeber. Auch im zweiten Spielabschnitt blieb die Trefferquote auf beiden Seiten hoch. Vor allem Mariska Beijer und Gijs Even auf Warendorfer Seite sowie Triers Spielertrainer Dirk Paßiwan markierten in dieser Phase zielsicher ihre Punkte. Mit 45:44 ginge es in die wohlverdiente Pause.

Es blieb ein enges Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste im 3. Viertel (53:61, 28.) und mit wechselnden Führungen im letzten Spielabschnitt. Beide Teams leisteten sich kleine Schwächephasen, kamen aber immer wieder ins Spiel zurück. Noch knappe zwei Minuten vor dem Ende war die Partie beim Stand von 73:71 aus Sicht der Gäste völlig offen – dann zog das Team von Trainer Marcel Fedde mit einem 6:0-Lauf im Endspurt noch an Trier vorbei.

„Vor allem in der ersten Halbzeit war das Spiel eine riesen Werbung für unseren Sport, mit unglaublichen Trefferquoten auf beiden Seiten. Aus meiner Sicht haben wir es besser gespielt und die Defense war auch ganz ok, aber die Trierer mit Dirk Paßiwan und Patrick Donrer haben trotzdem mit 65% von draußen getroffen. In der zweiten Halbzeit war die Defense dann besser, allerdings haben wir selbst nicht so gut getroffen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das auch in beide Richtungen hätte ausgehen können“, fast Marcel Fedde die ersten Eindrücke nach dem Spiel zusammen.

Dolphins-Trainer Dirk Paßiwan hat ein „sehr sehr gutes Bundesliga-Spiel von zwei Top-Mannschaften gesehen, die um die PlayOff-Plätze dieses Jahr mitspielen können.“ „Leider haben wir das Spiel wie gegen Wiesbaden nicht zu Ende bringen können. Wir haben gegen ein sehr starkes Team gespielt, vor allem die Punkte von Mariska Beijer haben sehr wehgetan, gerade in der ersten Halbzeit. Wir wollten in der Defense nur die Würfe abgeben, die wir wollten, das hat aber nur teilweise funktioniert. In den letzten zwei Minuten haben wir dann leider mit 2:10 das Spiel hergegeben. Dennoch können wir zufrieden sein mit dem guten Auswärtsspiel. Jetzt bereiten wir uns auf das nächste Heimspiel gegen München vor, das wir unbedingt gewinnen wollen.“

Für den BBC erzielten Mariska Beijer (27), Gijs Even (18), Maximilian Lammering (13) und Sören Möller (10) die meisten Punkte. Für Trier trafen Dirk Paßiwan (39) und Patrick Dorner (10) zweistellig.

Spielszene aus der Partie RBB Iguanas München gegen RSV Bayreuth | Foto: RSV Bayreuth

Der Bayreuther Andre Hopp (Nr. 15) beim Tipp-Off im Spiel gegen die München Iguanas.

Foto: RSV Bayreuth

 

RSV verschenkt Sieg im letzten Viertel

Im Kellerduell gelang es Aufsteiger RSV Bayreuth gegen den Tabellennachbarn aus München nicht, die ersten wichtigen Punkte im Abstiegskampf zu sichern. Das Team um Spielertrainer André Hopp unterlag bereits am Freitagabend (18.10.) mit 58:65 (19:15, 29:21, 46:39). In der Städtischen Sporthalle an der Säbener Straße entwickelte sich ein spannendes Spiel, bei dem sich die Gäste zum Ende des ersten Viertels ein wenig absetzen konnten (19:15). Der zweite Abschnitt war geprägt von kurzen Läufen beider Teams, wobei die Münchner am Ende fast wieder gleichzogen (29:31).

Dank einer starken Offensivleistung im dritten Viertel von Sebastian Holzheu wuchs die Hoffnung der Gäste auf die ersten Punkte (46:39). Zum Ende des Abschlussviertels drehten die Münchner das Spiel und sorgten mit einem 12:2-Lauf in den letzten zwei Spielminuten dafür, dass die Punkte in München blieben.

„Wir waren heute 35 Minuten die bessere Mannschaft. Die fünf Minuten, in denen wir kollektiv in einen Tiefschlaf gefallen sind, haben München ausgereicht, um uns am Ende doch noch zu schlagen. Diese unnötige Niederlage tut weh“, so Spielertrainer Andre Hopp nach dem Spiel.

Großen Anteil am Sieg der Münchener hatte Katharina Lang mit 26 Punkten. Gabriel Robl und Joseph Wernberger trafen ebenfalls zweistellig (je 12). Bei den Korbschützen für Bayreuth ragten Andre Hopp (19) und Sebastian Holzheu (13) heraus.

Text: Presse RBB mit Material der Vereine

Ergebnisse und Tabelle

Ergebnisse

Tabelle