Siegerehrung beim 3×3 EuroCup in Wien: Silber für die Schweiz, Gold für Spanien und Bronze für Team Germany.
Foto: Team Germany
3×3 Rollstuhlbasketball
Bronze für deutsche Damen bei 3×3 EuroCup-Premiere in Wien
Mit ihrer besten Turnierleistung holten die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen im kleinen Finale gegen die Niederlande die Bronzemedaille bei der ersten Europameisterschaft im 3×3 Rollstuhlbasketball.
Die Freude beim deutschen Quartett war riesengroß und ihr Erfolg mehr als verdient. Mit einem souverän herausgespielten 12:3-Erfolg gegen die Niederlande gewannen die deutschen Damen die Bronzemedaille bei der ersten 3×3 Rollstuhlbasketball Europameisterschaft. Vergessen war der Frust über die knappe Niederlage gegen die Schweiz vom Vortag. Von Beginn an zeigten sich Johanna Ernst, Annika Sonnleitner, Saskia Zimmermann und Franca Frey hoch motiviert. Mit guter Raumaufteilung, flüssigen Kombinationen und energischen 1-gegen-1-Aktionen ließen sie ihren Gegnerinnen kaum Möglichkeiten, sich zu entfalten. Ein wichtiger Faktor war auch die gute Wurfquote. Sonnleitner und Co brauchten 22 Versuche für ihre 12 Punkte, was einer Quote von gut 54% entspricht. Insgesamt zeigten die jungen Spielerinnen im letzten Spiel ihre beste Turnierleistung und gewannen verdient die Bronzemedaille. „Unsere Spielerinnen hatten wie die Jungs kaum Vorbereitungszeit auf dieses Event. Am Ende haben sie Bronze geholt und sich für ihre tolle Leistung belohnt“, freut sich Trainer André Hopp über das Ergebnis.
Im kleinen Finale um Bronze gegen die Niederlande setzt Franca Frey zum Korbwurf an.
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Die deutschen Herren hatten sich mehr erwartet
Bei den Herren lief es aus deren Sicht nicht ganz so wie erhofft. Bei vier Spielen sprang lediglich ein Sieg heraus. Trainer Sebastian Gillsch ist dennoch stolz auf sein Team. „Die Jungs haben sich ohne große Vorbereitung der Herausforderung gestellt, vor ungewohnter Kulisse in einer für sie quasi neuen Sportart anzutreten und haben als eingeschworene Mannschaft so den Grundstein für zukünftige Erfolge gelegt.“
Das gesamte Team zeigte sich, ganz unabhängig vom sportlichen Erfolg, begeistert von der Veranstaltung, bei der es dem Veranstalter gelang, eine gute Verbindung herzustellen zwischen Rollstuhlbasketball und Fußgänger-Basketball. Trainer André Hopp: „Das ganze Event war sehr gut organisiert, von der Unterbringung bis zum Shuttle-Service vom Hotel zur Wettkampfstätte.“ Er hob auch die besondere Bedeutung für die Teams hervor. „Als erste 3×3 Europameisterschaft war dieses Event für die Jungs und Mädels eine große und überragende Erfahrung.“ Auch aus Sicht von Sebastian Gillsch waren die Tage in Wien ein voller Erfolg. „Ein tolles 3×3 Format. Den Fußgänger- und Rollstuhlbasketball in dieser Form sportlich, aber eben auch medial zu verbinden, muss flächendeckend die Zukunft sein!“.
„Die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen zu können, fühlt sich großartig an!“
Die Spielerinnen selbst waren sich da auch einig: „Die Europameisterschaft im 3×3 war eine fantastische Erfahrung. Ich freue mich auf die kommenden Events und darauf, solche Momente bald wieder erleben zu dürfen“, sagte Franca Frey. Für Johanna Ernst war es „ein superspannendes Event mit einem tollen Team und einer beeindruckenden Kulisse.“ „Ich bin superstolz auf das Team und nun auch noch die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen zu können, fühlt sich großartig an!“ Annika Sonnleitner bringt es so auf den Punkt:
Mega Event, gute Stimmung und top organisiert trifft es wohl am besten! Wir hatten, glaube ich, alle sehr viel Spaß und egal ob mit oder ohne Medaille, waren es für alle tolle und spannende Tage. Mit diesem Event sind wir auf einem guten Weg, dass 3×3 Rollstuhlbasketball vielleicht bald paralympisch werden könnte. Wir freuen uns auf alles, was noch so kommen könnte.“ Einen weiteren Aspekt bringt Saskia Zimmermann zur Sprache:
„Das Event war eine super Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Außerdem lernt man gerade beim 3×3 die Konzentration zu bewahren und schnell umzuschalten.“
Die deutschen Herren unterstützen als Zuschauer die Damen im kleinen Finale.
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„Der 3×3 EuroCup in Wien war mega!“
In seinem Fazit hadert Luis Conrad immer noch etwas mit dem sportlichen Abschneiden. „Für unser erstes Turnier im Erwachsenenbereich war der 3×3 EuroCup in Wien mega! Auch wenn es sportlich sicherlich nicht so lief, wie wir es uns vorgestellt hatten, war die Kulisse einfach beeindruckend und wir können Einiges für zukünftige Maßnahmen im 3×3 mitnehmen.“ Maximilian Lammering schlägt in dieselbe Kerbe: „Sportlich verlief das Event nicht ganz wie erhofft, aber das Event an sich war sehr gut organisiert und hat viel Spaß gemacht.“ Für Teamkollege Jakob Krömer war das Event „sportlich gesehen für mich zwar enttäuschend, was aber auch damit zusammenhängt, dass wir ein sehr junges Team sind. Die Stimmung war aber großartig und es war eine geile Erfahrung.“ „Es war ein super Event und die Kombination mit der FIBA hat für ein großes Miteinander gesorgt!“, hatte für Sören Seebold das Event durch die besondere Kombination ihren Reiz. „Wir nehmen viele tolle neue Erfahrungen in einer neuen Sportart mit.“
Team Germany mit Johanna Ernst, Annika Sonnleitner, Sören Seebold, Maximilian Lammering, Franca Frey und Luis Conrad (vorne v. l. n. r.). Saskia Zimmermann, Alina Kempe (Physiotherapeutin), André Hopp (Trainer Damen), Sebastian Gillsch (Trainer Herren) und Jakob Krömer (stehend v. l. n. r.).
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Die Tage in Wien haben das Team sicher auch abseits des Spielfeldes näher zusammengebracht. „Wir hatten alle gemeinsam sehr viel Spaß und konnten das Turnier bis zur letzten Sekunde genießen, nicht nur auf dem Court, sondern auch abseits. Und wir hatten die Zeit, uns Wien anzuschauen“, so André Hopp.
„Spanierinnen werden Favoritenrolle gerecht“
Im Finale setzte sich am Abend Favorit Spanien durch. In einem recht einseitigen Endspiel besiegten die Spanierinnen die Schweiz mit 12:4.
Europameister im 3×3 bei den Herren wurde das Team von Gastgeber Österreich, das nach einem wahren Krimi Polen in der Verlängerung mit 15:14 bezwang. Bronze sicherte sich die Schweiz durch einen 14:8-Erfolg gegen die Niederlande.
Alle Spiele sind auf dem YouTube-Kanal der IWBF Europe zu sehen:
https://www.youtube.com/@iwbforg
Alle Ergebnisse finden Sie auf der IWBF Europe-Website:
https://www.iwbf-europe.org/event/3x3europecup-2024/