Die U23-Nationalmannschaft wurde zum Para Team des Jahres 2025 gewählt.
Foto: Andreas Hohl
Hohe Auszeichnung
Para Sportler*innen des Jahres: Jugend triumphiert bei der Wahl
Johanna Recktenwald (Para Ski nordisch), Josia Topf (Para Schwimmen) und die U23-Rollstuhlbasketballmannschaft der Herren sind die Para Sportler*innen des Jahres 2025. Para Nachwuchssportlerin des Jahres ist Jule Roß (Para Leichtathletik). Auffällig: Keiner der Gewinner*innen ist älter als 24 Jahre. Entschieden über die Auszeichnungen haben ein Expertengremium und rund 12.000 Menschen, die in einer Online-Wahl ihre Stimmen abgegeben haben.
Das Para Sport Jahr 2025 neigt sich langsam dem Ende zu, die meisten Welt- und Europameistertitel sind inzwischen verteilt worden. Einige Sportler*innen haben am 15. November aber noch mal einen ganz persönlichen Höhepunkt erleben dürfen, als sie die Auszeichnung für die Para Sportler*innen des Jahres im aktuellen sportstudio erhielten. Verdient haben sie sich die Pokale durch überragende Leistungen in ihren Sportarten.
Para Sportlerin des Jahres 2025: Johanna Recktenwald
(24, Biathlon Team Saarland/Para Ski nordisch)
Das Podium bei Weltmeisterschaften kennt Johanna Recktenwald schon sehr gut, mehrfach landete die Saarländerin 2023 und 2024 auf dem zweiten oder dritten Rang. In dieser Saison klappte es dann auch erstmals mit dem Sieg über 12,5 Kilometer im Para Biathlon, der bisherige Höhepunkt in einer bis dahin schon ziemlich erfolgreichen Karriere. Dazu kamen noch drei weitere Silbermedaillen in der Verfolgung, über 7,5 Kilometer und mit der Staffel. Viel besser hätte es für Johanna Recktenwald in Pokljuka (Slowenien) nicht laufen können.
Nur knapp hinter ihr landete Leonie Walter auf dem zweiten Platz. Die erst 21-Jährige kann sich bereits Paralympics-Siegerin nennen und war auch in diesem Jahr im Para Biathlon in der Verfolgung und über 7,5 Kilometer nicht zu schlagen. Neben den beiden Weltmeistertiteln holte Walter noch vier weitere Medaillen in Pokljuka.
Das Para Ski nordisch Trio komplettiert Anja Wicker auf dem dritten Rang. Die Stuttgarterin hat bereits viele Erfolge in ihrer Vita stehen, eine Ausbeute wie in Slowenien gab es für Wicker aber bisher noch nie. Sieben Mal Edelmetall, darunter Gold im Langlauf, sind die beeindrucke Bilanz.
1. Johanna Recktenwald (Para Ski nordisch / 23 %)
2. Leonie Walter (Para Ski nordisch / 22 %)
3. Anja Wicker (Para Ski nordisch / 20 %)
4. Maike Hausberger (Para Radsport / 19 %)
5. Anna-Lena Forster (Para Ski Alpin / 16 %)
Para Sportler des Jahres 2025: Josia Topf
(22, BPRSV/Para Schwimmen)
In einem erfolgreichen deutschen Aufgebot bei der Para Schwimm-WM stach Josia Topf noch einmal mehr heraus. Vier Mal landete der Erlangener am Ende seiner Rennen unter den ersten Drei. Über 150 Meter Lagen und 50 Meter Freistil gab es sogar Gold. Damit setzt der 22-Jährige seinen Höhenflug weiter fort. Schon letztes Jahr in Paris gehörte Topf zu den erfolgreichsten deutschen Athlet*innen.
Doppel-Gold gab es ebenfalls für Felix Streng bei der Para Leichtathletik-WM in Neu-Delhi (Indien). Über die 100 und 200 Meter war Streng nicht zu schlagen und besiegte hoch dekorierte Konkurrenten wie den Costa Ricaner Sherman Guity und seinen deutschen Teamkollegen Johannes Floors.
Bei der Wahl zum Para Sportler des Jahres landete der letztjährige Gewinner Taliso Engel auf Platz drei. Er machte in diesem Jahr ebenfalls mit einem Weltrekord auf sich aufmerksam, über die 100 Meter Brust bei der Para Schwimm-WM in Singapur.
1. Josia Topf (Para Schwimmen, 28 %)
2. Felix Streng (Para Leichtathletik, 21 %)
3. Taliso Engel (Para Schwimmen, 20 %)
4. Johannes Floors (Para Leichtathletik, 16 %)
5. Kevin Bartke (Para Klettern, 15 %)
Para Team des Jahres 2025: U23 Rollstuhlbasketball
Die Senioren feierten in diesem Jahr die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) und dürfen sich in den kommenden Jahren auf weiteren starken Nachwuchs freuen. Denn das U23-Team krönte sich zum ersten Mal seit 12 Jahren zum Weltmeister im Rollstuhlbasketball. Im Finale gegen die Türkei zeigte die Mannschaft von Peter Richarz körperliche wie mentale Stärke und sicherte sich mit einer furiosen Aufholjagd den Titel.
Weltmeister dürfen sich auch Kathrin Marchand und Valentin Luz nennen. Der Mixed Doppelzweier im Para Rudern landete bei der Wahl auf Platz zwei. Zusätzlich gewann das Duo auch bei den Europameisterschaften und stellte eine Weltjahresbestleistung auf.
Den dritten Rang belegte die Open Relay Staffel im Para Ski nordisch. Sebastian Marburger, Nico Messinger, Lennart Volkert und Leonie Walter gewannen Silber bei der WM in Slowenien.
1. U23 Rollstuhlbasketball-Herren (44 %)
2. Para Rudern Mixel Doppelzweier Luz/Marchand (35 %)
3. Para Ski nordisch Open Relay (21 %)
Para Nachwuchssportler*in des Jahres 2025: Jule Roß
(19, TSV Bayer 04 Leverkusen/Para Leichtathletik)
Schon im Vorlauf hatte Jule Roß mit einem neuen deutschen Rekord über 400 Meter für ein dickes Ausrufezeichen gesorgt. Im WM-Finale in Neu-Delhi (Indien) setzte die 19-Jährige sogar noch einen drauf und belohnte sich dafür mit der Bronzemedaille und nun auch mit der Auszeichnung als Para Nachwuchssportlerin des Jahres.
Auf Rang zwei folgte ein weiterer 400 Meter Läufer: Max Marzillier gelang es mit einem fulminanten Schlussspurt die Goldmedaille in Indien zu gewinnen.
Johanna Döhler machte bei den diesjährigen European Para Youth Games in Istanbul auf sich aufmerksam und landete bei der Wahl auf Rang drei.
1. Jule Roß (Para Leichtathletik, 29 %)
2. Max Marzillier (Para Leichtathletik, 24 %)
3. Johanna Döhler (Para Schwimmen, 19 %)
4. Marie Quellhorst (Para Radsport, 16 %)
5. Daniel-Rafael Goral (Para Judo, 12 %)
Quelle: DBS