Szene aus dem Spiel Thuringia Bulls (blaue Trikots) gegen CD Ilunion beim Champions Cup-Viertelfinale in Elxleben. | Foto: Franziska Möller (r., Thuringia Bulls).
Foto: Franziska Möller
IWBF Champions Cup – Viertelfinale
Bulls buchen Ticket für das Champions Cup Final 4
Bundesligatabellenführer RSB Thuringia Bulls stellt seine aktuell herausragende Form auch auf internationalem Parket unter Beweis und qualifizierte sich vor eigenem Publikum als Sieger des Viertelfinales für das Finalturnier um die europäische Krone im Rollstuhlbasketball. Neben dem Team aus Sachsen haben auch der spanische Meister CD Ilunion als Zweitplatzierter und die beiden besten Teams aus dem zweiten Viertelfinale, BSR Amiab Albacete (Spanien) und DECO Metalferro Amicacci Abruzzo (Italien), den Sprung in die Endrunde geschafft, die vom 01.05. bis 04.05.2025 in Istanbul (TUR) stattfindet.
Als Finalteilnehmer des letztjährigen Champions Cup hatten die Bullen Heimrecht beim Viertelfinalturnier. Drei internationale Top-Mannschaften gastierten im beschaulichen Elxleben, um sich für die Tickets für die Endrunde zu qualifizieren. Neben dem italienischen Meister CEAM Briantea84 Cantù, waren die Teams von CD Ilunion Madrid und Fenerbahce Istanbul am Start. Somit waren knappe und spannende Spiele vorprogrammiert.
Erfolgreicher Auftakt gegen den italienischen Meister Cantu
Die Hausherren zeigten sich am Freitag gegen den italienischen Meister von Beginn an hochkonzentriert und motiviert. Besonders Joakim ›Joke‹ Linden und Arie Twigt fingen früh Feuer, Cantu hingegen fand dagegen nicht gut ins Spiel. Ihre Offensive lief nicht nach Plan und in der Defensive fehlte der Zugriff auf die Schützen der Bullen. So stand es nach dem ersten Viertel 18:8.
Das zweite Viertel verlief ähnlich. Weil die Gäste in der Offensive die Präzision vermissen ließen und unter dem eigenen Korb zu viele leichte Würfe zuließen, konnten sich die Thüringer weiter absetzen und führten zur Halbzeit bereits mit 40:21.
Nach der Pause legten die Gastgeber offensiv nochmal zu und hinderten gleichzeitig die Schützen der Gäste daran, zu scoren. Somit wuchs der Vorsprung zum Ende des dritten Viertels kontinuierlich auf 64:32 an.
Wer nun glaubte, die Hausherren würden bereits Kräfte für das Spiel gegen Madrid schonen wollen, täuschte sich. Die Thüringer zogen ihr Spiel bis zur letzten Sekunde durch und gewannen verdient mit 89:45. Arie Twigt setzte mit seinem dritten ›Dreier‹ einen sehenswerten Schlusspunkt.
Spiel auf Weltklasse-Niveau
Am Samstag traf die Mannschaft von Andre Bienek auf das spanische Schwergewicht aus Madrid. Zunächst konnte der Flow vom Vortag nicht übertragen werden. Die Königlichen fanden wesentlich besser in Spiel und setzten sich direkt ab. Ilunion verteidigte stark und zeigte eine enorme Präzision im Abschluss. So führten die Spanier mit 24:15 nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Spielabschnitt stellten sich die Thüringer besser auf den Gegner ein und verbesserten ihre Leistung auf beiden Seiten des Spielfeldes. Besonders die Bullen-Offensive glänzte. Durch hohe Wurfquoten von Halouski, Linden, Twigt und Azad kamen die Elxlebener immer näher. So führte Madrid zur Halbzeit nur mit einem einzigen Punkt (47:46).
Die Zuschauer bekamen ein Spiel auf Weltklasse-Niveau zu sehen. Dementsprechend euphorisch war die Atmosphäre im Bullenstall. Und es ging hochklassig weiter. Die zweite Halbzeit gestaltete sich noch ausgeglichener. Ein regelrechter Schlagabtausch zeichnete sich ab. Das Bienek-Team erkämpfte sich im dritten Viertel einen hauchdünnen Vorteil von vier Punkten, da Twigt, Halouski, Linden und Azad nach wie vor zuverlässig trafen.
Zur letzten Viertelpause führten die Gastgeber mit 71:67. Im Verlauf des letzten Viertels drehte sich der leichte Vorteil um. Besonders durch Latham und O`Neill-Thorne kam Madrid zurück in die direkte Schlagdistanz. In einem Herzschlagfinale entschieden die Bullen eines der besten Rollstuhlbasketball Spiele aller Zeiten mit 93:92 für sich.
Entspannter Ausklang gegen Fenerbahçe
Mit der Gewissheit des sicheren ersten Platzes, konnten die Thüringer in das letzte Duell gegen Fenerbahçe Istanbul gehen. Auch für die Türken ging es sportlich um nichts mehr. Mit zwei Niederlagen aus den ersten beiden Spielen, trotz einer starken kämpferischen Leistung, waren sie schon sicher ausgeschieden. Trotzdem wollte sich Fenerbahçe mit einer guten Performance verabschieden. Und das erste Viertel bot beste Unterhaltung. Beide Teams fingen früh Feuer und erzielten viele Punkte. Zur ersten Viertelpause stand es 24:24. Im zweiten Viertel lief es zunehmend besser in der Bullen-Verteidigung. Die Istanbuler Schützen konnten sich seltener gute Wurfpositionen erarbeiten. Da die thüringische Offensive weiterhin gut funktionierte, wuchs der Vorsprung nun zweistellig an. Zur Halbzeit führten die Bullen mit 50:37.
Istanbul versuchte wirklich alles, um nochmal ranzukommen, aber die Gastgeber spielten das Spiel in der zweiten Halbzeit souverän und konzentriert zu Ende. Der Endstand lautete 88:66 zugunsten des Teams von der Osterlange. Zum Abschluss des Events wurden Arie Twigt und Alex Halouski auf Bullen-Seiten verdientermaßen ins All-Star Team gewählt.
Ergebnisübersicht
Fenerbahçe Istanbul – CD Ilunion Madrid 67:85
RSB Thuringia Bulls– Briantea 84 Cantu 89:45
Briantea 84 Cantu– Fenerbahçe Istanbul 78:67
CD Ilunion Madrid– RSB Thuringia Bulls 92:93
CD Ilunion Madrid– Briantea 84 Cantu 70:53
RSB Thuringia Bulls– Fenerbahçe Istanbul 88:66
Alle Infos und Ergebnisse mit allen Statistiken auf der Website der IWBF Europe.
Quelle: RSB Thuringia Bulls/Justus Heinrich