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Rollstuhlbasketball-Nachwuchs trifft sich zum Titelkampf in der Hauptstadt

Sieben Länderauswahlmannschaften spielen in Berlin um die Deutsche Meisterschaft der Junioren – Titelverteidiger NRW in der Favoritenrolle

Nur wenige Tage nach den Paralympischen Spielen in Paris trifft sich der deutsche Rollstuhlbasketball-Nachwuchs zu den nationalen Titelkämpfen in Berlin. Beim größten nationalen Nachwuchswettbewerb treffen am 14. und 15. September sieben Länderauswahlmannschaften im Sportforum Berlin aufeinander. Titelverteidiger Nordrhein-Westfalen strebt in der Bundeshauptstadt den Hattrick an. Doch die anderen Teams aus Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen sowie die Spielgemeinschaften Sachsen/Thüringen und Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz wollen verhindern, dass der Meister nach 2022 und 2023 auch in diesem Jahr wieder aus NRW kommt.

„Die Vorbereitung in diesem Jahr waren etwas schwierig“, berichtet Marcel Fedde, Trainer des Bundesligisten BBC Münsterland, der auch für den NRW-Nachwuchs zuständig ist. „Auch weil Spieler für höhere Aufgaben abgestellt wurden“. Trotz allem sieht sich Fedde mit seinem Team in der Favoritenrolle und hat ein klares Ziel: „Wir wollen den Titel verteidigen“. Das Team besteht unter anderem aus den U22-Vize-Europameister Sören Seebold und Maximilian Lammering und hat mit seinem Bruder Julian einen Paralympicsteilnehmer und Bronzemedaillengewinner in seinen Reihen.

NRW strebt die Titelverteidigung an

Einige Erfahrung auf internationaler Ebene kann auch das Team Ba-Wü/RLP vorweisen. Mit Janis Hohl steht ein U22-Vize-Europameister im Kader, mit Saskia Zimmermann, Franca Frey und Ronja Dewald sind drei U25-Spielerinnen nominiert, die mindestens im erweiterten Kader sind. Ergänzt wird das Team von einer Vielzahl an jungen und teils schon erfahrenen Talenten, von denen zwei aus Hessen sind.

Trainer Sebastian Holzheu: „Meine Zielsetzung ist vorrangig natürlich die deutsche Jugend voranzubringen, dennoch haben wir dieses Jahr einen vergleichsweisen starken Kader, weswegen wir uns durchaus die Hoffnung auf eine Medaille machen könnten.“

Martin Kluck, Trainer des Team Niedersachsen und Coach des Bundesligisten Hannover United: „Für mich ist das Team aus NRW klarer Favorit, aber dahinter werden wir bestimmt ein paar spannende Spiele erleben.“ Die Leistungsstärke seines Teams könne er dagegen nicht so einfach einschätzen. „Wir haben, wie auch in den letzten Jahren, das Ziel ins Halbfinale einzuziehen. Ob es dann für ein Platz auf dem Treppchen reichen wird, hängt zum einen davon ab, wie schnell wir uns einspielen und zum anderen natürlich auch von der Konkurrenz“, so Kluck weiter, der als Assistent Coach der Herren-Nationalmannschaft und als Leiter des Bundestützpunktes Hannover tätig ist. Das Team besteht aus einer Mischung von Spielern, die bereits etwas Erfahrung in der zweiten Bundesliga sammeln konnten, aber auch aus jüngeren Talenten, für die das Turnier in Berlin der erste deutschlandweite Vergleich sein wird.

Das Team Bayern mit Stützpunkttrainer Sebastian Gillsch freut sich auf die Titelkämpfe. „Die Mädels und Jungs haben Bock auf das Abenteuer Deutsche Meisterschaft und genau mit diesem Spaß am Spiel wollen wir in Berlin punkten.“  Die letzten Wochen und Monate hat das Team genutzt, um viel im individuellen Bereich, aber auch an teamspezifischen Grundlagen zu arbeiten. „Hierbei sind wir als Mannschaft näher zusammengewachsen und alle Spielerinnen und Spieler haben sich weiterentwickelt.“

 

Viel Lust auf das Abenteuer Deutsche Meisterschaft

Den Aufwand, den die Teams betreiben, zeigt den hohen Stellenwert der Meisterschaft. Für junge Talente hat das Event eine besondere Strahlkraft, weil sie zum einen auf National-Spielerinnen und -spieler treffen bzw. mit ihnen zusammenspielen, zum anderen können sie ihr Talent zeigen. Die Verantwortlichen im Fachbereich Rollstuhlbasketball haben die Möglichkeit, Nachwuchstalente für die Nationalmannschaften zu sichten.

Foto: Jennifer-Fotografie/Uli Gasper

In jedem Falle wird es Rollstuhlbasketball auf hohem Niveau zu sehen geben. Gespielt wird in zwei Gruppen, die beiden Gruppenbesten bestreiten im Überkreuzvergleich die Halbfinalspiele, die beiden Sieger daraus das Finale. Austragungsort ist das Sportforum in Berlin. Spielberechtigt sind Spieler unter 21 Jahren bzw. Spielerinnen unter 25 Jahren.

Der Eintritt ist frei.