Jan Haller von Hannover United sucht im Spiel gegen den RSV Lahn-Dill eine Anspielstation
Foto: Archiv FB RBB
Spielbetrieb Saison 2024/25
Leichte Veränderungen beim Start in die neue Rollstuhlbasketball-Saison
Der Begriff ›Reform‹ wäre zu hoch gegriffen für die leichten Anpassungen, die zum Start in die kommende Saison erfolgen. Die Auswirkungen sind aber dennoch spürbar.
Vieles bleibt beim alten, weniges ist neu – aber alles ist einem Ziel untergeordnet: „Wir wollen den Ligabetrieb auf allen Ebenen attraktiver und einheitlicher machen“, erklärt Marcus Jach, Vorstand Sport im Fachbereich Rollstuhlbasketball, das Vorgehen. Angestoßen wurde dieser Änderungsprozess bereits 2022, auch auf Wunsch einiger Vereine. Bis dahin hatten sich die einzelnen Ligen so gut es ging selbst verwaltet. Durch den Rückgang der Mannschaften – auch aufgrund der Pandemie – und der starken ungleichen Verteilung der Teams in manchen Regionen, wurde es immer schwieriger, die Mannschaften so den Ligen zuzuordnen, dass möglichst allen Wünschen gerecht werden konnte.
So wurde in einem ersten Schritt die ursprüngliche Aufteilung in fünf Regionen mit der starren Zuordnung der Bundesländer aufgelöst. Die Anzahl der Regionalligen unterhalb der Bundesliga 1 + 2 wurde auf vier Staffeln reduziert und bekamen jeweils eine Oberliga- und eine Landesliga-Staffel zugeordnet. Davon versprechen sich die Verantwortlichen mehr Flexibilität bei der geografischen Einteilung der unteren Ligen. „Mit dem neuen System wollen wir auch neue Mannschaften und Vereine für den Spielbetrieb gewinnen“, so Jach weiter. Aus seiner Sicht sei es zudem wichtig, dass es jetzt einen zentralen Ansprechpartner für alle Vereine gibt und auch einheitliche Vorgaben, wie beispielsweise die Einführung des Digitalen Spielberichtsbogens (DSS).
Mehr Flexibilität bei der Einteilung der Ligen
Ein besonderes Augenmerk lag auf den beiden höchsten Ligen. Zwar bleibt bei der 1. Bundeliga (RBBL1) alles beim Alten, auch wenn es Befürworter einer Aufstockung auf 12 Vereine gab, die aber zu Lasten der 2. Bundesliga (RBBL2) gegangen wäre und daher abgelehnt wurde. Die ›Belle Etage‹ des deutschen Rollstuhlbasketball hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren rasant entwickelt, sportlich und wirtschaftlich. Die Verantwortlichen des Fachbereichs sind deshalb bemüht und sehen sich in der Pflicht, die Lücke zwischen RBBL1 und RBBL2 nicht zu groß werden zulassen, um einen Aufstieg für möglichst viele Vereine umsetzbar zu machen
Marcus Jach, Vorstand Sport im Fachbereich Rollstuhlbasketball
Foto: Jenniver Fotografie
Mit großer Zuarbeit der Vereine und unter Moderation von Hans-Jürgen Bäumer ist es in mehreren Sitzungen gelungen, ein Konstrukt zu finden, um die Lücke zwischen RBBL1, RBBL2 und Regionalliga zu schließen. So wird es in der RBBL 2 zwei Divisionen geben, die von der Spieltag-Ansetzung her den unterschiedlichen Möglichkeiten und Ambitionen der Vereine gerecht wird. „Mittelfristig erhoffen wir uns, dass sich aus der Division B noch einige Teams Richtung Division A entwickeln (sportlich und vereinsintern in ihren Strukturen) und sich weitere Teams der Division B anschließen, also den Schritt von Oberliga/Regionalliga nach oben wagen“, zeigt sich Jach mit dieser Lösung erstmal zufrieden.
Die unterschiedlichen geografischen Herausforderungen konnten aber nicht gänzlich erfüllt werden. Im Süden gab es zu wenig Meldungen für die Regionalliga, so dass entschieden wurde, die Regionalliga 4 und die Oberliga 4 zusammenzulegen.
Leichter Zugewinn bei den Mannschaften
Insgesamt stimmt die Entwicklung die Verantwortlichen optimistisch. Es gibt Zuwächse in der Landes- und Oberliga, durch die Anmeldung von Zweitvertretungen einiger Vereine, aber auch durch die neue Start-Up-Liga (Oberliga 5) im Südwesten. Unterm Strich konnte der Rückgang der Mannschaften gestoppt und mit netto drei neuen Mannschaften ein leichter Anstieg verzeichnet werden.
„Ein großer Dank geht an Hans-Jürgen Bäumer, der sich in den letzten Wochen sehr intensiv mit den Vereinen auseinandergesetzt hat. Ohne seine Arbeit und Mühen wäre vieles nicht möglich gewesen“, betont Marcus Jach.
Text: Gregor Pleßmann mit Material von Nikolas Pfannenmüller
Die Saison 2024/25 startet mit dem Liga-Betrieb am 5. Oktober mit dem ersten Spieltag der RBBL1. Am Wochenende 28./29. September wird die erste Runde im Pokal-Wettbewerb ausgetragen.
Spieltermine und Ergebnisse aller RBB-Ligen finden Sie unter
https://www.basketball-bund.net/static/#/ligaauswahl