Foto: Gero Müller-Laschet

 

Paralympicwürdiges Finale beim NationsCup Cologne

In einem spektakulären Endspiel beim Finaltag des NationsCup Cologne besiegten die Niederlande das Team Germany mit 68:65 (21:18, 33:34, 50:50) – Lob für eine großartige Veranstaltung, die allen Teams eine optimale Generalprobe für Paris ermöglichte

In der Sporthalle am Bergischen Ring entwickelte sich von Beginn an ein enges Spiel zwischen den Niederlanden und Team Germany, die sich in ihren Gruppenspielen jeweils durchsetzen konnten. Während im Team Oranje vor allem die beiden Topspieler Mandel op den Orth und Quinten Zantinge die Akzente setzten, waren es auf deutscher Seite Nico Dreimüller, Aliaksandr Halouski, Jens-Eike Albrecht und Matthias Güntner die mit ihren Punkten zum Pausenstand von 34:33 beitrugen. Mit einem Dreier von Thomas Böhme zum 45:39 (26. Min) bauten die deutschen Korbjäger ihre Führung erstmals auf sechs Punkte aus. Doch immer, wenn sich die Gelegenheit bot, den Punkteabstand weiter zu vergrößern, hatten die Niederländer eine Antwort parat und gingen ihrerseits wieder in Führung (50:47, 29. Min). Ein weiterer Drei-Punkte-Wurf von Thomas Böhme stellte mit der Schlusssirene zum Ende des dritten Viertel den Ausgleich wieder her (50:50) her.

Das letzte Viertel sollte dann noch einiges an Dramatik für Spieler und Publikum bereithalten. Erneut setzten sich die deutschen Korbjäger mit 60:55 (33. Min) leicht ab, konnten einen 6:0-Lauf von Quinten Zantinge aber nicht verhindern. An der Linie holte Aliaksandr Halouski mit zwei erfolgreichen Freiwürfen die Führung für das deutsche Team zunächst wieder zurück (62:61). Doch diesmal war es Mendel op den Orth, der mit sechs Korbpunkten in Folge das Blatt wieder wendete und sein Team mit 67:62 (38. Min.) in Führung brachte. In den Schlusssekunden konnte Thomas Böhme von der Freiwurflinie nur noch auf 65:68 verkürzen.

Bester Scorer im Team Oranje war Mendel op den Orth (25 Punkte), der zudem ein Double Double verbuchen konnte (11 Rebounds), gefolgt von Quinten Zantinge (21). Auf deutscher Seite punkteten Aliaksandr Halouski (17), Matthias Güntner (14), Thomas Böhme und Jens-Eike Albrecht (10) zweistellig.

Michael Engel, Bundestrainer der Herren-Nationalmannschaft Rollstuhlbasketball | Foto: Gero Müller-Laschet

Bundestrainer Michael Engel zeigte sich zufrieden mit dem Turnierverlauf.

Foto: Gero Müller-Laschet

Mit einem Lächeln im Gesicht stellte sich Bundestrainer Michael Engel nach dem aufreibenden und bis zum Schluss spannenden Spiel der Frage nach dem Fazit des Turniers mit Blick auf die Paralympics in Paris. Es sei schon fast ein kleines paralympisches Turnier gewesen, bei der Qualität der beteiligten Mannschaften. „Ganz losgelöst von den einzelnen Ergebnissen sind wir sehr zufrieden mit dem Verlauf des Turniers. Wir haben viele Dinge wirklich gut gemacht, und konnten unsere Spielidee über weite Strecken umsetzen. Wir haben aber auch gesehen, an welchen Dingen wir noch arbeiten müssen“, blickt Engel positiv auf die Tage in Köln zurück. „Jetzt heißt es für uns alle etwas durchatmen, damit wir in Paris mit voller Kraft in das Turnier gehen können.“ Der Bundestrainer lobte zudem die gute Arbeit des Ausrichters. „Wir sind super happy, super zufrieden mit dem Turnier, das sehr gut organisiert war. Ein großes Dankeschön an die Köln 99ers für eine großartige Veranstaltung, die uns eine optimale Generalprobe für Paris ermöglicht hat“. Auch der niederländische Coach Cees van Rootselaar bedankte sich im Interview beim Ausrichter für das gelungene Event und zeigte sich zufrieden mit dem Erfolg seiner Mannschaft, vor allem mit der Art und Weise, wie er herausgespielt wurde. „Deutschland hat ein großartiges Team, hier zu gewinnen, gibt uns ein gutes Gefühl“.

 

Spielszene vom Finaltag des NationsCup Cologne Niederlande – Deutschland | Foto: Gero Müller-LaschetSpielszene vom Finaltag des NationsCup Cologne Niederlande – Deutschland | Foto: Gero Müller-Laschet

 

 

 

 

 

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Der top besetzte NationsCup Cologne kam für die meisten Teams offenbar zur richtigen Zeit. Sechs von acht für die Paralympics in Paris qualifizierten Teams waren der Einladung der Köln 99ers gefolgt, um sich an vier Tagen unter Turnierbedingungen für den Jahreshöhepunkt vorzubereiten. Es fehlten nur die beiden Teams aus Australien und den USA. Die deutsche Mannschaft startete nach einem dreiwöchigen Höhentrainingslager im italienischen Livigno mit einem 62:50-Sieg gegen Spanien in das Turnier. Gegen Südkorea gelang dem Team von Bundetrainer Michael Engel ein überzeugender 92:62-Erfolg. Und auch die Mannschaft von Paralympics-Gastgeber Frankreich hatte beim 76:59 das Nachsehen.

Die Vorbereitung ist damit für das deutsche Team abgeschlossen. Am 25. August beginnt für die Rollstuhlbasketballer das große Projekt ›Paralympics‹ mit der Anreise nach Paris.

Für Deutschland spielten im Finale

Aliaksandr Halouski (17), Matthias Güntner (14), Thomas Böhme (11), Jens-Eike Albrecht (10), Nico Dreimüller (9), Alexander Budde (4), Lukas Glossner, Jan Haller, Tobias Hell, Julian Lammering, Thomas Reier, Jan Sadler.

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