Im zweiten EM-Match des Tages mussten die U23-Herren ihre erste Niederlage einstecken. Gegen den Favoriten aus Großbritannien hatten die deutschen Youngsters – nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte – mit 45:59 (25:26) das Nachsehen. Doch der Reihe nach:

Im ersten Viertel dauerte es knapp vier Minuten, ehe Maximilian Lammering mit einem Freiwurftreffer zum 1:6 die ersten Zähler für das deutsche Kollektiv einnetzte. Zuvor blieben fünf Wurfversuche aus der Mitteldistanz ohne Erfolg. Der Mann aus Warendorf war es auch, der im nächsten Angriff auf 3:6 verkürzte, ehe eine Auszeit von Peter Richarz in der sechsten Minute für weiteren Schwung im Spiel der Nationalmannschaft sorgte. Binnen kürzester Zeit wurde der Rückstand in die erste deutsche Führung der Partie (7:6; 7. Minute) umgewandelt. Von diesem Zeitpunkt an wog das Spiel – geprägt von etlichen Fehlwürfen auf beiden Seiten – hin und her. Untermalt wurde das punktarme 9:10-Viertelergebnis durch ein ausbaufähigen Schussausbeute auf beiden Seiten des Courts (D: 25 FG% | GB: 33 FG%).

Im zweiten Spielabschnitt konterten die deutschen Jungs immer wieder die Nadelstiche der Engländer, die insbesondere Julian Lammering zurückhielten und in seinem Wirkungskreis versuchten einzuengen. Eine 16:11-Führung des Team GB (13. Min) wurde binnen 180 Sekunden in eine 19:18-Führung (16. Min.) umgemünzt. Eine Aufholjagd der Richarz-Schützlinge, die GB-Headcoach Ademola Orogbemi zu einer Auszeit zwang, aber bis zur Halbzeit (25:26) zu keiner wesentlichen Ergebniskosmetik führte.

Ein 6:0-Lauf der Briten vom zwischenzeitlichen 27:28 (23. Min) zum 34:27 – kurz nach der Halbzeitpause – veranlasste indes Bundestrainer Peter Richarz zu seiner ersten Auszeit (25. Min) im dritten Viertel. Die Spielunterbrechung verfehlte jedoch in den darauffolgenden Minuten ihre Wirkung (27:41, 27. Min.). Doch wie schon in den ersten zwanzig Minuten gaben sich die „Jungen Wilden“ nicht auf und kämpften sich bis zum Viertelende auf acht Punkte (35:43) an das Kollektiv von GB-Co-Trainer Joe Bestwick heran. In dieser Phase des Aufeinandertreffens konnten weder die Briten den Abstand wesentlich vergrößern, noch konnten Seebold & Co. dem Gegner enger auf die sprichwörtliche Pelle rücken.

Der letzten Spielabschnitt begann ausgeglichen (41:49, 36. Min.) und mit etlichen Fehlwürfen und leichten Ballverlusten auf beiden Seiten. Zwei erfolgreiche Schnellangriffe von GB-Akteur Oscar Knight (42:53, 27. Min.) veranlasste Bundestrainer Richarz zu einem neuerlichen Time-out, das jedoch keinen großen Impact mehr auf die restlichen Minuten hatte. Nach vierzig Minuten musste sich die deutsche Auswahl den Briten mit 44:59 geschlagen geben. Während die Briten 34 ihrer 59 Punkte (58%) in der Zone einnetzten, waren es beim deutschen Kollektiv 16 von 45 Punkten (36%).

Headcoach Peter Richarz nach dem Match in Madrid: „Die Briten waren heute das bessere Team. Wir haben zu viel Inside-Game zugelassen. Das waren in der ersten Halbzeit gefühlte 16 Punkte, die die Briten in der Zone erzielten. Wir hatten aber auch unsere kleinen Läufe und sind immer wieder rangekommen, was sich auch im Halbzeitergebnis widerspiegelt. In den zweiten zwanzig Minuten haben wir auch, weil wir wechseln mussten, ein Stück weit den Rhythmus verloren. Haben dann wieder zurück gewechselt. Das Team hat – trotz des großen Drucks des Gegners – gekämpft und alles gegeben. Wir schauen jetzt aufs nächste Spiel, um uns eine gute Ausgangsbasis zu erarbeiten.“

Viertelergebnisse: 9:10, 16:16, 10:17, 9:16

Scorer: Lammering, J. (18/10 Reb.), Lammering, M. (11), Keiser (6), Krömer (5), Plaar (2), Seebold (2)

Foto: Marta Ceular Poblet
Text: Martin Schenk