Die deutsche Rollstuhlbasketballnationalmannschaft der Damen hat Australien mit 70:33 (32:22) besiegt. In der Asue Arena in Osaka hatten viele mit einem ausgeglicheneren Spiel um den Gruppensieg gerechnet, doch Australien konnte nur in den ersten beiden Vierteln einigermaßenmithalten.

Deutschland begann äußerst konzentriert. Bereits nach 15 Minuten hatte sich das Team von Bundestrainer Dirk Passiwan eine 30:14-Führung erspielt. Anschließend konterte Australien zwar mit einem 8:2-Lauf bis zur Halbzeitpause, doch nach dem Seitenwechsel schaltete die deutsche Mannschaft wieder einen Gang hoch und startete ihre beste Phase. Dank eines 24:2-Laufs erhöhte Deutschland auf 56:24 und brachte sich damit auf Siegeskurs. In der gesamten zweiten Hälfte erzielten die Australierinnen nur elf Punkte.

„Wir haben in der Halbzeit angesprochen, dass wir zu viele Cuts zugelassen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann viel besser verteidigt“, erklärte Passiwan, der anschließend das ganze Team lobte: „Wir haben eine sehr gute Leistung gebracht, gerade in der zweiten Halbzeit war das richtig stark.“

Erneut war der Schlüssel für den dominanten Sieg vor allem die deutsche Defensive, die immer wieder Schnellangriffe des Gegners unterband. Am Ende standen 12 deutschen Fastbreak-Punkten kein einziger von Australien gegenüber.

Aber auch offensiv spielte sich Deutschland phasenweise in einen Rausch: Beste deutsche Werferin war Mareike Miller mit 29 Punkten (13/21 FG), dazu holte sie 15 Rebounds, gab 6 Assists und blockte einmal eine Gegenspielerin. Svenja Meyer überzeugte mit 15 Punkten (7/15 FG) und 8 Assists. Hervorzuheben war auch Lisa Bergenthal, die auf dem Weg zu 11 Punkten alle ihre fünf Versuche aus dem Feld verwandelte. Bei der australischen Mannschaft, die ohne die zurückgetretene Topspielerin Amber Merritt auskommen musste, war Kylie Gauci mit 11 Punkten (4/10 FG) noch am treffsichersten. Insgesamt lag die Feldwurfquote Australiens bei unterdurchschnittlichen 26 Prozent, während die Deutschen starke 58 Prozent ihrer Würfe verwandelten.

Trotz drei Siegen aus drei Spielen sind die deutschen Athletinnen noch nicht für die Paralympics in Paris qualifiziert. Dafür benötigen sie einen Sieg im Alles-oder-nichts-Spiel gegen die bisher sieglosen Französinnen am Samstag (8.30 deutsche Zeit). „Wir werden definitiv nicht den Fehler machen, Frankreich zu unterschätzen. Wir wollen morgen genauso verteidigen wie in der zweiten Halbzeit gegen Australien“, betonte Passiwan.

Text – Nikolas Pfannenmüller
Foto – Danny-Ralph Cäsar / LangCäsar Solutions GbR