Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und der bisherige Herren-Bundestrainer Nicolai Zeltinger gehen künftig getrennte Wege. Eine gemeinsame Analyse beider Seiten der Ergebnisse der letzten Rollstuhlbasketball-Europameisterschaften hat zur Erkenntnis geführt, dass es für das Erreichen der Paralympischen Spiele zielführend erscheint, neue Impulse zu setzen. Verband wie Bundestrainer haben daher den gemeinsamen Beschluss gefasst, die seit 13 Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit zu beenden.

Nicolai Zeltinger hat die deutsche Herrenauswahl seit 2010 betreut. Drei von insgesamt fünf Medaillen, die das deutsche Team in seiner Geschichte gewonnen hat, fallen in die Amtszeit des 50-Jährigen, Silber 2011 in Nazareth sowie Bronze 2015 und 2017. Zudem hat Zeltinger verbandsintern zahlreiche Arbeitsfelder im Leistungssportbereich reformiert, neue Strukturen geschaffen, ob im Bereich der Landestrainer oder in der Nachwuchsarbeit.

Leider schaffte es die deutsche Herren-Nationalmannschaft aber nicht die Hoffnungen auf den ganz großen Wurf bei Europa- oder Weltmeisterschaften bzw. Paralympics zu erfüllen. Mit neuen Impulsen erhofft man sich aus Verbandssicht, die durch IPC-Reformen schwierigere Qualifikation für Paris zu beleben. Deutschland muss sich als EM-Vierter, wie Bronzemedaillengewinner Niederlande, der Fünftplatzierte Italien oder Paralympics-Gastgeber Frankreich über ein sogenanntes Repechage-Turnier im April dieses Jahres für die Spiele 2024 qualifizieren.