Die Herren und Damen des Team Germany Rollstuhlbasketball haben die durch die verschobene Rollstuhlbasketball-WM frei geworde Zeit für intensive Testspiele gegen die besten Teams der Welt genutzt – und in einem tollen Rahmen beim Nations Cup in Köln beachtliche Ergebnisse erzielt.

Die Herren konnten in drei Vergleichen mit dem Paralympics-Silbermedaillengewinner Japan zwei Mal deutlich und ein Mal knapp gewinnen. Im ersten Vergleich am Freitag siegte das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger 82:49, wobei die Hannoveraner Jan Sadler mit 24 Punkten und Alexander Budde mit 14 Punkten besonders erfolgreich waren. Am Samstag trugen sich vor einer tollen Zuschauerkulisse mit Partnern und Sponsoren beim 70:48 Alex Halouski (16 Punkte), Nico Dreimüller (15), Jan Haller (13) und Matthias Güntner (12) zweistellig in die Scorerliste ein, Halouski gelang mit 12 Rebounds sogar ein Double-Double. Halouski (16), Güntner (15) und Haller (12) taten sich dann auch in den Stats beim abschließenden 67:60-Sieg am Sonntag hervor.

Nach einem Camp in Großwallstadt zuvor, einem Besuch des Fußball-Conference-League-Spiels des 1. FC Köln sowie Tests und der Arbeit mit Sportpsychologe Sebastian Altfeld an der Trainerakademie in Köln vor den Spielen gegen Japan schloss Bundestrainer Nicolai Zeltinger ein mehr als glückliches Resümee der Trainingswoche: „Die Organisation war top! Wir sind damit sehr zufrieden, dass wir gegen Japan, die eine starke Verteidigung gespielt haben, drei Siege herausgeholt haben. Wir haben unheimlich viele aufschlussreiche Informationen gewonnen für unser Spiel. Es lief nicht die ganze Zeit rund, aber es war sehr gut“, sagte Zeltinger, der auf Thomas Böhme, Phillip Schorp und nach dem ersten Spiel auch auf Chris Huber verzichten musste. „Insgesamt sind die Jungs nach sechs Tagen schon durch, wir haben hart gearbeitet. Auch mit den Junioren hat es gut geklappt, sie haben ihre ersten Einsatzzeiten bekommen und Körbe gemacht. Unter dem Aspekt, dass noch drei Spieler ausgefallen sind, sind wir sehr zufrieden und werden jetzt vieles analysieren.“

Die Damen nutzten die Woche für Vergleiche mit den Vize-Weltmeisterinnen aus Großbritannien und den Paralympicssiegerinnen sowie Welt- und Europameisterinnen aus den Niederlanden. In fünf Testspielen an der Loughborough University in der Nähe Birminghams gegen die Britinnen reiste das Team von Bundestrainer Dirk Paßiwan mit einer ausgeglichenen Bilanz von zwei Siegen, einem kuriosen Remis und zwei Niederlagen nach Köln.

Dort gab es am Samstag eine 49:68-Niederlage gegen die niederländischen Alles-Gewinnerinnen, bei dem Katharina Lang mit 13 und Maya Lindholm mit zwölf Punkten erfolgreichste Scorerinnen waren. Am Sonntag lag die Überraschung lange in der Luft: Bis zum 46:46-Ausgleich fünfeinhalb Minuten vor Ende führte das deutsche Team nach einem 16:6 zu Beginn größtenteils, musste sich dann aber nach einem 18:0-Lauf der Niederländerinnen im letzten Viertel noch mit 48:57 geschlagen geben.

 „Das zweite Spiel war mega gut, wir wollten an die zweite Halbzeit vom Samstag anknüpfen und haben 36 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht, waren teilweise sogar mit mehr als fünf Punkten vor. Wir haben viele gute Sachen gemacht, offensiv starke Würfe herausgearbeitet und gut gescort. Verteilungsmäßig haben wir ihnen auch zu arbeiten gegeben“, sagte Trainer Dirk Paßiwan. „Leider hat uns am Ende nach sieben Spielen in sechs Tagen für die letzten Minuten die Kraft gefehlt. Aber wir sind sehr zufrieden, auch wenn wir mit neun Punkten verloren haben. Da können wir drauf aufbauen und es war ein gutes Ende nach einer Woche Trainingslager.“

Beide Teams werden nun ihre Kräfte bündeln, um im kommenden Jahr bei der verschobenen Weltmeisterschaft in Dubai und der Europameisterschaft in Rotterdam bestmöglich abzuschneiden – immer mit den Paralympics 2024 in Paris im Blick.

Niederlande – Deutschland 57:48
Japan – Deutschland 60:67
Deutschland – Japan 70:48
Deutschland – Niederlande 49:68
Japan – Deutschland 49:82