Zwei Top-Favoriten und stärkere Herausforderer denn je? So könnte die Überschrift über der neuen Saison in der deutschen Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) lauten. Mit den Hot Rolling Bears Essen ist ein Aufsteiger nach über 20 Jahren zurück in Liga eins.
Der RSV Lahn-Dill als Titelverteidiger und deutscher Rekord-Meister oder Vize-Meister RSB Thuringia Bulls, der die Hessen im vergangenen Jahr im Bronze-Spiel beim Champions Cup bezwingen konnte oder doch ein ganz anderes Team? Wer wird deutscher Meister der RBBL-Saison 2022/2023?
Seit vielen Jahren ist es ein Zweikampf zwischen Lahn-Dill und den Thuringia Bulls. Auch international gewannen die Elxlebener 2018 und 2019 den Titel, der RSV im ersten deutsch-deutschen Champions-Cup-Endspiel 2021 ebenfalls – doch beim Champions Cup 2021 reichte es für beide nur zum kleinen Finale. Ob das internationale Vorboten waren, dass es auch auf nationaler Ebene interessanter werden dürfte?
Der RSV hat sich mit der US-Amerikanerin Rose Hollermann, dem deutschen Nationalspieler Matthias Güntner und dem britischen Weltmeister Ghazain Choudhry verstärkt, die Bulls vertrauen neben dem niederländischen Neuzugang Arie Twigt auf ein eingespieltes Team, das wie der RSV in den jüngsten Testspielen zu überzeugen wusste.
Dahinter könnte es noch spannender zugehen als in der vergangenen Saison, als am Ende nur acht Punkte den Unterschied zwischen Playoffs-Platz drei und Abstiegsrang neun lagen. Hannover United und die Rhine River Rhinos als Vorjahres-Halbfinalisten haben namhafte Transfers getätigt. Die Hannoveraner wollen mit dem Paralympicssieger, zweifachen Weltmeister und australischen Nationalmannschaftskapitän Shaun Norris sowie Nachwuchstalent Tom McHugh „einen der beiden Großen ärgern“, wie Trainer Martin Kluck sagt. Die Wiesbadener haben mit Lucas Warburton wie die RBC Köln 99ers mit Erdinc Kilic und Aufsteiger Hot Rolling Bears Essen mit Dennis Nohl einen neuen Headcoach an ihrer Seitenlinie und mit den beiden Türken Kemal Kaan Safak und Ugur Toprak, Mojtaba Kamali von den BG Baskets Hamburg und dem deutschen Nationalspieler Chris Huber spannende Neuzugänge dazugewonnen. Das gilt auch für die Kölner, die neben den drei Niederländern Mustafa Korkmaz, Camilo van Trijp und Sebastiao Goncalves Nijman auch den Israeli Asael Shabo verpflichten konnten.
Bei den ING Skywheelers, die dank einer Wildcard in der neuen Saison weiterhin im Oberhaus dabei sind, leiten Katharina Lang und Nico Dreimüller die Geschicke. Wie der BBC Münsterland um Trainer Marcel Fedde, bei denen nur Lena Knippelmeyer nach Essen wechselte, blieben die Skywheelers bis auf Kim Robins mannschaftlich zum großen Teil zusammen und verzichteten auf Neuzugänge.
Bei den BG Baskets Hamburg und den Doneck Dolphins Trier sind weiterhin die bekannten (Spieler)trainer Alireza Ahmadi und Dirk Paßiwan an der Seitenlinie. Trier hat den niederländischen U23-Nationalspieler Walter Vlaanderen, den Kanadier Deion Green und die deutsche Nationalspielerin Svenja Erni geholt, Hamburg U23-Nationalspieler Paul Jachmich, den Briten Kallum Stafford und den Franzosen Mamady Traoré. Bleibt noch Aufsteiger Essen, der neben Knippelmeyer auch den Niederländer Abraham Mamo für sich gewinnen konnte.
Durch die Verschiebung der Weltmeisterschaft im November, als eigentlich nicht gespielt werden sollte, könnte es noch zu Verschiebungen im Terminkalender kommen. Lediglich vom 31. Oktober bis zum 7. November werden die A-Nationalmannschaften Lehrgänge haben.
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