Die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen haben ihr letztes Vorrundenspiel bei der EM in Madrid 40:53 gegen Großbritannien verloren und beenden die Gruppenphase auf Rang drei. Nun warten am Freitag um 16.45 Uhr erneut die Britinnen im Halbfinale.
Die Ausgangslage war klar: Da Großbritannien am Vortag überraschend gegen die Spanierinnen verloren hatte, hätte das deutsche Team bei einem Sieg Spanien im Halbfinale gehabt, gegen die es in der Vorrunde mit 21 Punkten Differenz gewonnen hatte. Bei einer knappen Niederlage hätte Großbritannien auf dem Weg ins Finale im Weg gestanden, bei einer hohen Pleite die Titelverteidigerinnen aus den Niederlanden.
Da es bestätigte positive Fälle im Staff der Britinnen gab, hatten beide Teams OP-Masken auf, nachdem sowohl Deutschland als auch Großbritannien bei den Siegen gegen die Türkinnen bereits FFP2-Masken getragen hatten. „Mit OP-Maske war es schon besser, aber ideal war es nicht“, sagte Svenja Mayer.
„Klare Chancen zu einfach vergeben“
Die Deutschen starteten treffsicher in die Partie, Maya Lindholm und Lena Knippelmeyer stellten nach etwas mehr als einer Minute auf 4:0, doch dann traf das Team von Bundestrainer Dirk Paßiwan mehr als fünf Minuten nicht, die Britinnen drehten das Spiel zum 4:6, beim 8:8 war Viertelpause. Team GB fand dann auch besser in das zweite Viertel und führte zur Pause 16:23. „Wir haben gut angefangen und uns die Sachen rausgespielt. Dadurch kamen wir zu offenen Lay-Ups, die wir leider nicht gemacht haben“, haderte Paßiwan: „Das zieht sich ein bisschen durchs Turnier, dass wir klare Chancen zu einfach vergeben.“
Nach der Pause blieben die Deutschen wieder fast fünf Minuten ohne Korberfolg, die Britinnen zogen auf 22:35 davon. Immer wieder versuchte Maya Lindholm, die mit 16 Punkten beste Werferin, ihr Team heranzuführen und beim 38:44 war die deutsche Mannschaft (35.) wieder in Reichweite – doch erneut fünf Minuten ohne Korberfolg ließen die Britinnen enteilen und mit 40:53 siegen.
„Werden einen guten Gameplan haben“
„Mit 53 Punkten gegen sich sollte man ein Spiel gewinnen, wir haben aber nur 40 gemacht. Wir hatten Probleme mit der Presse und konnten Katharina Lang nicht ins Spiel bekommen, das war das Hauptaugenmerk der Britinnen. Wir müssen es schaffen, dass andere dann Verantwortung übernehmen – Maya Lindholm hat ein sehr gutes Spiel gemacht, aber wir brauchen noch andere“, sagte Paßiwan: „Die Defense war okay heute, aber wir müssen mehr zusammenarbeiten, um uns gute Chancen zu kreieren – und am Ende einfach mehr scoren.“
Durch die Niederlage muss Deutschland am morgigen Freitag erneut gegen Großbritannien spielen – dann geht es im Halbfinale schon um die Medaillen. „Wir wollen es ins Halbfinale schaffen und den Niederlanden bestenfalls aus dem Weg gehen“, sagte Paßiwan mit Blick auf die großen Favoritinnen: „Wir werden uns jetzt vorbereiten, das Video angucken und dann einen guten Gameplan haben, um morgen Großbritannien zu schlagen.“
Deutschland: Maya Lindholm (16, BG Baskets Hamburg), Amanda Fanariotis (8, RSKV Tübingen), Anne Patzwald (6, BG Baskets Hamburg), Lena Knippelmeyer (4, BBC Münsterland), Catharina Weiß (4, RSV Lahn-Dill), Katharina Lang (2, ING Skywheelers), Vanessa Erskine (Hannover United), Annabel Breuer (-), Lisa Bergenthal (RBC Köln 99ers), Svenja Mayer (Rhine River Rhinos), Svenja Erni (n.e., BBU ’01), Valeska Finger (n.e., Doneck Dolphins Trier).